Ausstellungsarchiv
19.07.2024 - 08.09.2024
Hydromedia – Seeing with Water
Pressemitteilung
Ausstellung im Projektraum
Die Oberrhein-Region um Karlsruhe hat eine lange Geschichte in Papierproduktion, Druck und Fotografie, die vom örtlichen Wassermanagement abhängig ist. Der Rhein, einer der meistbefahrenen Wasserwege der Welt, birgt das größte Grundwasserreservoir Europas: Kleine Flüsse entspringen in der Ebene, viele Steinbruchteiche sind mit Grundwasser gefüllt und Rheinarme stehen unter Naturschutz. Dennoch leidet die Region unter zunehmender Dürre aufgrund fehlender Nachhaltigkeit in der Wasserbewirtschaftung und in Folge des Klimawandels. Die Gruppenausstellung „Hydromedia – Seeing with Water“ präsentiert Arbeiten fünf internationaler Künstler*innen, die aktuell im Rahmen des gleichnamigen Creative Europe Project experimentelle künstlerische Methoden in Zusammenarbeit mit der Natur entwickeln, um das Bewusstsein für ökologische Wasserbewirtschaftung zu fördern.
Die Ausstellung mit Alina Schmuch, Luiz Zanotello, Jiajia Qi, Arja Hop & Peter Svenson entstand als Kooperation mit der HfG Karlsruhe. Sie findet anlässlich des Ornamenta 2024 Lust Programms statt und ist Teil des Themas Bad Databrunn. Zudem wird sie durch Karlsruhe Unesco City of Media Arts unterstützt.
Foto: Alina Schmuch, Trinkwasserbehälter, 2024, © Alina Schmuch
23.03.2024 - 25.08.2024
UBIK_un pezzolino da cielo
LENI HOFFMANN
Pressemitteilung
Die ortspezifischen Interventionen und temporären Installationen von Leni Hoffmann loten mit sinnlichen Oberflächen und farbigen Materialien den Grenzbereich zwischen Malerei und Objekt, dreidimensionalem Raum und zweidimensionaler Wand aus. Ihre radikalen Arbeiten realisiert sie sowohl im Museum als auch im öffentlichen Raum – oder im unmittelbaren Eingriff in den Produktionsprozess einer Tageszeitung. Mit durchgefärbter Knetmasse oder Putz untersucht sie in-situ die Möglichkeiten von Malerei. Die Farbe, losgelöst von der Leinwand, trägt sie dabei in den architektonischen Raum des Museums und macht diesen zum Bildraum. Im Zentrum ihrer Arbeiten stehen dabei die Betrachter*innen, die an jeder Bildschöpfung beteiligt sind. Für die Ausstellung nimmt Leni Hoffmann die einzigartige Architektur in einem der größten Industriedenkmäler Deutschlands, einer ehemaligen Munitionsfabrik, auf und reaktiviert von Besucher*innen gemeinhin übersehene Zwischenräume. Die SGK zeigt ihre erste große Einzelausstellung in Karlsruhe, wo sie seit 2002 als Professorin für Malerei und Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe tätig ist.
23.03.2024 - 23.06.2024
Katarina Baumann
100 Jahre ohne Gedächtnis
Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung 2023
Pressemitteilung
Die Ausstellung gibt einen Einblick in das aktuelle Schaffen der Künstlerin Katarina Baumann, die 1985 in Stepnogorsk, Kasachstan, geboren wurde. Viele ihrer Objekte und Installationen entstehen aus der intensiven Beschäftigung mit Kunst, Kunsttheorien, Philosophie und ästhetischen Reflexionen. Der Dialog mit theoretischen Fragestellungen und das Betrachten von Kunst sind fester Bestandteil ihrer Praxis. Ihr favorisiertes Medium ist die Installation, wobei Bild und Schrift als gleichwertige Akteure dienen. Die Künstlerin studierte ab 2010 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Corinne Wasmuht, Hans-Jörg Mayer und Harald Klingelhöller, bei dem sie das Studium 2015/16 als Meisterschülerin abschloss. Ein weiteres Studium absolvierte sie von 2018 bis 2021 an der Universität für angewandte Kunst Wien im Fach TransArts. 2023 erhielt sie den Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung. Mit dieser Auszeichnung ist eine finanzielle Förderung von 5.000 Euro und ein Ausstellungsprojekt in der Städtischen Galerie Karlsruhe verbunden. Die Auswahl für dieses Stipendium traf das Kollegium der Professor*innen an der Karlsruher Kunstakademie. Der Preis richtet sich ausschließlich an Absolvent*innen der Akademie.
25.11.2023 - 25.02.2024
So viel Anfang!
Künstlerinnen der Moderne und ihr Werk nach 1945
Pressemitteilung
Die Ausstellung »So viel Anfang!« widmet sich Künstlerinnen der Moderne in Deutschland und ihrem späten, nach 1945 entstandenen Werk, dessen Entwicklung in den 1920er-Jahren ansetzt. Dazu gehören beispielsweise Ella Bergmann-Michel, Hannah Höch, Ida Kerkovius, Jeanne Mammen, Grethe Jürgens, Lotte Laserstein oder Hanna Nagel. Mit experimentellen Collagen, abstrahierenden Gemälden und zeitkritischen Zeichnungen trugen sie vor 1933 zum Erfolg einer national, teils auch international vernetzten Avantgarde bei. Im NS-System verfemt und außer Landes getrieben, konnten sie nach 1945 an ihre Anfangserfolge nur noch bedingt anknüpfen. Während ihr Frühwerk vielfach berühmt und in die Kunstgeschichte eingeschrieben ist, blieben ihre späteren Arbeiten lange Zeit unbeachtet und von der Rezeption ausgeschlossen. Heute sind die Bilder von Helena Starck, Eleonora Rozanek, Margaret Camilla Leiteritz, Marie-Louise von Rogister oder Louise Rösler nur noch wenigen bekannt. Vielfach in Museumsdepots oder Nachlässen verborgen, wurde erst in den letzten Jahren begonnen, ihre Werke nach und nach ans Licht zu befördern. In der gemeinsam mit dem Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr vorbereiteten Ausstellung visualisieren etwa 150 Exponate von 15 Künstlerinnen ein Spektrum der deutschen Nachkriegsmoderne, das es noch zu entdecken gilt.
Foto: Margaret Camilla Leiteritz, Grün im Spiegel, 1962, Städtische Galerie Karlsruhe
18.11.2023 - 18.02.2024
Hanna-Nagel-Preis 2023
Sasha Koura: Trace Evidence
Pressemitteilung
Der Hanna-Nagel-Preis geht in diesem Jahr an die in Baden-Baden lebende Künstlerin Sasha Koura. Ihre Papierinstallationen überzeugten die Jury durch den klaren, konzeptuellen Ansatz und die poetische Stille, die diesen Werken innewohnt. Sasha Koura arbeitet mit alltäglichen, gebrauchten Papiergegenständen, unter anderem mit alten Büchern und Landkarten, an denen unübersehbar die Spuren der Vergänglichkeit augenfällig werden. Zu überraschenden Assemblagen zusammengestellt, hebt die Künstlerin diese übersehenen, achtlos entsorgten Fundstücke in unser Bewusstsein und verleiht ihnen eine neue Präsenz zwischen Vertrautheit und Entfremdung. 1970 in London geboren, absolvierte Sasha Koura ihr Kunststudium am Chelsea College of Art in London und der Ruskin School of Drawing and Fine Art in Oxford. Einen weiteren Abschluss erwarb sie als Master of Research in Cultural Studies an der Londoner Universität. Seit 2010 lebt sie in Deutschland.
Foto: Sasha Koura, Deutsche Märchen, 2018 © The Artist
29.07.2023 - 22.10.2023
Tenki Hiramatsu. Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung
Pressemitteilung
Der japanische Maler Tenki Hiramatsu erhielt 2022 den Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung. Mit dieser Auszeichnung ist eine finanzielle Förderung von 5.000 Euro und ein Ausstellungsprojekt in der Städtischen Galerie Karlsruhe verbunden. Die Auswahl für dieses Stipendium traf das Kollegium der Professor*innen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Der Preis richtet sich ausschließlich an Absolvent*innen der Akademie. Tenki Hiramatsu setzte von 2016 bis 2019 sein künstlerisches Studium an der Kunstakademie Karlsruhe bei den Professoren Marcel van Eeden und Daniel Roth fort, nachdem er bereits in Japan ein BA-Studium an der Nihon University, College of Art, in Tokio absolviert hatte. Die Werner-Stober-Stiftung geht auf den 1990 verstorbenen Karlsruher Architekten und Unternehmer Werner Stober zurück. In seinem Vermächtnis legte er fest, dass mit seinem Nachlass neben sozialen Projekten auch junge Künstler*innen mit Zuwendungen gefördert werden sollen. Der Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung wird seit 1997 jährlich verliehen.
Foto: Tenki Hiramatsu, Rund gegen Viereck, 2022
29.07.2023 - 22.10.2023
Ulla von Brandenburg: It Has a Golden Sun and an Elderly Grey Moon
Pressemitteilung
Der Titel der Ausstellung »It Has a Golden Sun and an Elderly Grey Moon« basiert auf einer 2016 entstandenen Arbeit Ulla von Brandenburgs (1974, lebt und arbeitet in Paris und Karlsruhe), die im Zentrum der Ausstellung steht. In der raumgreifenden Präsentation, in der sich Film, Performance, Architektur und Installation miteinander verbinden, betreten die Betrachter*innen eine Welt zwischen Realität und Illusion, Vergangenheit und Gegenwart. Charakteristisch für die in der Ausstellung gezeigten Filmarbeiten der Künstlerin ist die Verwendung von Vorhängen, Kostümen, Requisiten und inszenierten Schauplätzen. All diese Elemente greifen auf eine Reihe historischer Referenzen zurück, darunter das Tableau vivant, das moderne Theater, Volkstraditionen und ikonische Architektur. Kombiniert mit Gesang und Bewegung suggerieren sie eine symbolische Inszenierung zwischenmenschlicher Begegnungen, von Ritualen und Bräuchen, die verschiedene Ebenen des kollektiven Bewusstseins erforschen. »zwischenräume« ist eine neue Ausstellungsreihe der Städtischen Galerie Karlsruhe, in der Arbeiten von Künstler*innen aus den Bereichen Video und Installation zu sehen sind. Neben den traditionellen Schwerpunkten Malerei, Skulptur und Zeichnung wird im Rahmen von Sonderausstellungen auch die Weiterentwicklung der Sammlungsbestände im Bereich Medienkunst gestärkt.
Foto: Ulla von Brandenburg, It Has A Golden Sun and An Elderly Grey Moon, 2016, Super-16-mm, Farbe, Sound, 22:25 min., Tänzer*innen: Duncan Evennou, Hélène Iratchet, Christophe Ives, Viviana Moin, Giuseppe Molino, Benoît Réssilot, Pauline Simon, Photos © Martin Argyroglo, Courtesy the Artist, Art:Concept, Pilar Corrias Gallery, Meyer Riegger, Produzentengalerie Hamburg
29.10.2022 - 16.04.2023
Drawing Rooms: Marcel van Eeden | Karl Hubbuch
Pressemitteilung
Foto: (c) Marcel van Eeden
23.10.2022 - 16.04.2023
Helen Feifel, the body and its power
Pressemitteilung
Foto: (c) Helen Feifel / VG Bild-Kunst, Bonn 2022
24.09.2022 - 12.03.2023
Retour de Paris | Florina Leinß & Karolina Sobel
Pressemitteilung
Foto: (c) Lizzy Ellbrück / VG Bild-Kunst, Bonn 2022
23.07.2022 - 25.09.2022
25. Karlsruher Künstler*innenmesse
Pressemitteilung
Foto: (c) Hannah Cooke
20.05.2022 - 30.10.2022
Ulrich Okujeni. Imaginary Island
20.05.2022 - 30.10.2022
Johanna Wagner. fool for a plant
20.05.2022 - 25.09.2022
Ulrich Okujeni. Imaginary Island und Johanna Wagner. fool for a plant
Pressemitteilung
Kulturstipendium der Stadt Karlsruhe 2020
Das mit 20.000 Euro dotierte Kulturstipendium der Stadt Karlsruhe wurde im Jahr 2020 Ulrich Okujeni und Johanna Wagner zugesprochen. Beide erhielten ihre künstlerische Ausbildung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Johanna Wagner (geb. 1983) studierte von 2008 bis 2014 an der Kunstakademie bei Prof. Corinne Wasmuht und Prof. John Bock. 2015 war sie Meisterschülerin von Corinne Wasmuht. Sie wählt als künstlerisches Ausdrucksmittel vor allem Performance, Film und Fotografie. Daraus entstehen Mischformen, die sie immer wieder zu erweitern sucht. Der Ausgangspunkt ihrer Arbeit ist meist der menschliche Körper - oft in Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Materialien.
Ulrich Okujeni (geb. 1985) studierte von 2008 bis 2014 bei Prof. Silvia Bächli, deren Meisterschüler er 2015 war. Seine Bilder und Zeichnungen entstehen in einer schnellen, gestischen Malweise mit Ölfarbe und Tusche. Die Motive oszillieren zwischen figurativen und abstrakten Elementen, sie nehmen Anregungen sowohl vom Comic als auch von der informellen Kunst auf. Für ihre Ausstellungen im zweiten Obergeschoss der Städtischen Galerie Karlsruhe bereiten Johanna Wagner und Ulrich Okujeni jeweils neue Arbeiten vor.
Das Karlsruher Kulturstipendium wird alle zwei Jahre im Wechsel an Absolvent*innen der drei künstlerischen Hochschulen in Karlsruhe - Hochschule für Musik, Staatliche Akademie der Bildenden Künste und Staatliche Hochschule für Gestaltung - verliehen. Die Stipendiat*innen werden auf Vorschlag der jeweiligen Institution ausgewählt.
Foto Johanna Wagner, Wavebreaker, 2020 / Ulrich Okujeni, Eleuthera (Ausschnitt), 2022
20.05.2022 - 12.09.2022
Laura Gaiser. Frucht Fleisch
Pressemitteilung
Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung 2021
Unter dem Titel "Frucht Fleisch" gibt Laura Gaiser im Forum des Museums einen Einblick in ihre neueste künstlerische Arbeit. Sie zeigt Filme, die aus tausenden Einzelbildern in Stop-Motion-Technik entstehen. Dabei verschmelzen Licht und Farbe die verschiedenen Realitätsebenen zu einer neuen Einheit. Die Akteur*innen nehmen mithilfe von Kostümen und Accessoires unterschiedliche Identitäten an und verwandeln sich in zoomorphe Wesen. Die Szenerien wirken fremd und irritierend, mitunter sogar alptraumhaft. Die Künstlerin visualisiert Träume, Hoffnungen und Ängste, sie gibt dem menschlich-tierischen Agieren und Werben, aber auch der Gewalttätigkeit einen eigenen Raum und einen ganz eigenen Ausdruck.
Die Auswahl für den Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung traf das Professor*innenkollegium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Laura Gaiser, geboren 1985, studierte von 2010 bis 2015 an der Kunstakademie Karlsruhe bei Prof. Toon Verhoef und Prof. John Bock. 2015/16 schloss sie ihr Studium als Meisterschülerin bei John Bock ab. Auszeichnungen und Ausstellungen haben ihr Werk in den vergangenen Jahren national und international bekannt gemacht.
Foto Laura Gaiser, Oktopus, 2021
05.03.2022 - 19.06.2022
Sigmar Polke. Dualismen
Pressemitteilung
Eine Ausstellung des Kunstforums Ostdeutsche Galerie Regensburg in Kooperation mit der Städtischen Galerie Karlsruhe
Sigmar Polke (1941-2010) zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Gegenwartskunst. Neugier, Witz und Ironie, aber auch Kritik an gesellschaftlichen Bedingungen und philosophische Reflexionen sind für seine Werke charakteristisch. Polkes überraschende, sich jeder Verbindlichkeit entziehende Stilwendungen sind das Ergebnis einer Vorgehensweise, die eine Fülle von Ideen, Themen und Materialien aufgreift, dabei unbefangen aus dem Fundus der Kunstgeschichte und der Reproduktionen zitiert, den Zufall absichtsvoll nutzt und mit alchemistischer Experimentierfreude erstaunt.
Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in Polkes Schaffen zwischen 1963 und 2009. Sie lenkt die Aufmerksamkeit besonders auf die Prinzipien der Polarität und Zweiheit, die sich wie ein Leitfaden durch das Werk des Künstlers ziehen.
Foto Sigmar Polke, Die Schuhe des Yeti, 1994, Städtische Galerie Karlsruhe, Sammlung Garnatz, © The Estate of Sigmar Polke, Köln / VG Bild-Kunst, Bonn 2021 / Foto: Heinz Pelz, Karlsruhe
18.11.2021 - 24.04.2022
Elsa & Johanna. The plural life of identity
Pressemitteilung
Die beiden französischen Fotografinnen Elsa Parra und Johanna Benaïnous stehen sich in ihren Arbeiten selbst Modell. Seit 2014 nehmen sie alleine oder als Paar mittels Verkleidung, Requisiten und performativem Spiel fiktive Rollen ein. Sie beobachten, erfinden Geschichten und halten sich dann selbst als stereotype Charaktere fest. In ihren großangelegten, bis zu 80 Fotografien umfassenden Serien präsentieren sich die Künstlerinnen in lässigen Posen als Teenager, Kellner*innen und Student*innen auf der Straße oder als Hausfrau und Liebespaar in einer tristen Vorstadtsiedlung. Die Aufnahmen setzen sich zu kollektiven Projektionsflächen um Jugendkultur und Identitätssuche zusammen, in denen die Gesellschaft und ihre Werte hinterfragt werden. Die Städtische Galerie Karlsruhe entwickelt mit den beiden in Paris lebenden Künstlerinnen deren erste Einzelausstellung in Deutschland.
Foto Elsa & Johanna, Untitles, A Couple of them, 2014–2016
23.10.2021 - 30.01.2022
Hermann Landshoff. Porträt, Mode, Architektur. Fotografien 1930–1970
Pressemitteilung
Mit der Ausstellung von über 200 Fotografien Hermann Landshoffs präsentieren wir in Kooperation mit dem Münchner Stadtmuseum - Sammlung Fotografie einen der bedeutendsten Porträtisten des 20. Jahrhunderts. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung zur Emigration gezwungen, lebte der aus München stammende Mode- und Porträtfotograf ab 1933 in Paris, um dann nach New York überzusiedeln, wo er für Illustrierte wie "Mademoiselle" arbeitete. Neben seinen Modeaufnahmen, die eine Generation von Fotografen wie Richard Avedon maßgeblich beeinflusst haben, wird in der Ausstellung Landshoffs zwischen 1945 und 1955 entstandener Porträtzyklus der bekanntesten Fotografen des 20. Jahrhunderts zu sehen sein: von Kollegenlegenden wie Walker Evans über Anselm Adams bis Irving Penn. Andere Bildnisse zeigen Albert Einstein, Karl Valentin, Eva Hesse und den Kreis der Surrealisten von Max Ernst bis Marcel Duchamp in New York. Sein fotografisches Werk spiegelt auf vielfältige Weise die Zeitgeschichte und Situation der aus Europa exilierten Künstler in den USA wider.
Foto Hermann Landshoff, Mode in Bewegung. Modell Ruth Seller, 1960, © Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie, Archiv Landshoff
13.05.2021 - 24.10.2021
Peco Kawashima. Encounters | Hanna-Nagel-Preis 2020
Pressemitteilung
Die Künstlerin Peco Kawashima erhält 2020 den Hanna-Nagel-Preis, mit dessen Verleihung eine Ausstellung der Preisträgerin im Forum der Städtischen Galerie Karlsruhe, eine begleitende Katalogpublikation sowie ein Ankauf durch das Regierungspräsidium Karlsruhe verbunden sind. Peco Kawashima, wohnhaft in Karlsruhe, studierte ab 2011 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Katinka Bock und Prof. Harald Klingelhöller. Ihr Meisterstudium beendete sie 2017 bei Prof. Harald Klingelhöller.
In den Vordergrund stellt die Künstlerin Themen oder Begriffe wie Zeit, Emotionen, Erfahrungen, die sonst schwer greifbar sind, und gibt diesen in ihren Arbeiten einen eigenen Raum. Im Laufe eines Lebens wird dieser Erfahrungsschatz vage oder einzelne Erinnerungen verschwinden ganz aus dem Gedächtnis: "Grabe sie aus und baue sie!", so ein Motto der Künstlerin.
Der Hanna-Nagel-Preis wurde 1998 von fünf in Karlsruhe tätigen Präsidentinnen gestiftet, um bildende Künstlerinnen ab 40 Jahren im Regierungsbezirk Karlsruhe zu fördern und ihre Arbeit auszuzeichnen. Mit dem vor 22 Jahren erstmals vergebenen Preis wird zugleich das künstlerische Werk von Hanna Nagel (1907-1975) geehrt, einer bedeutenden Vertreterin der Neuen Sachlichkeit, die 1925 bis 1929 an der Badischen Landeskunstschule Karlsruhe studierte.
Foto Peco Kawashima | Sora, 1 | 2019
06.05.2021 - 12.09.2021
Verborgene Spuren. Jüdische Künstler*innen und Architekt*innen in Karlsruhe 1900-1950
Pressemitteilung
Am facettenreichen Kulturleben in Karlsruhe waren im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zahlreiche Kunstschaffende jüdischer Herkunft maßgeblich beteiligt. Seit Beginn des nationalsozialistischen Terrorregimes 1933 wurden sie jedoch systematisch ausgegrenzt, diskriminiert, in die Emigration gezwungen oder verschleppt und ermordet. Unter dem Titel "Verborgene Spuren. Jüdische Künstler*innen und Architekt*innen in Karlsruhe 1900-1950" beleuchtet die Städtische Galerie Karlsruhe in einer umfangreichen Präsentation nun erstmals diesen weitgehend vergessenen Teil der Karlsruher Kulturgeschichte. Vorgestellt werden mehr als zwanzig Künstler*innen, Fotograf*innen und Architekt*innen, die ursprünglich aus Karlsruhe stammten, hier ihre Ausbildung absolvierten oder entscheidende Schaffensjahre in der Stadt verbrachten, bevor viele von ihnen, bedingt durch die politische Entwicklung in der NS-Zeit, aus Deutschland fliehen mussten oder aber das grausame Schicksal der Deportation in Konzentrations- und Vernichtungslager erlitten.
m Bereich von Musik und Theater nahmen jüdische Kulturschaffende bereits im 19. Jahrhundert in Karlsruhe eine bedeutende Rolle ein. In der bildenden Kunst und Architektur zeichnet sich eine vergleichbare Entwicklung hingegen erst seit der Jahrhundertwende ab. Die meisten der in der Ausstellung vertretenen Künstler*innen und Architekt*innen kamen aufgrund des breitgefächerten Ausbildungsangebots in die Stadt. Sie studierten seit dem späten 19. Jahrhundert an der Kunstakademie und der Kunstgewerbeschule, an der 1885 gegründeten Malerinnenschule und an der renommierten Architekturfakultät der Technischen Hochschule. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich die Badische Landeskunstschule als Zusammenschluss von Akademie und Kunstgewerbeschule, an der nun auch Frauen eine künstlerische Ausbildung absolvieren konnten, zu einem weithin ausstrahlenden Anziehungspunkt nicht nur des Verismus und der Neuen Sachlichkeit. Auch die Fotografie, das damals neueste künstlerische Medium, übte eine große Faszination u. a. auf Ellen Auerbach und Hilde Hubbuch aus.
Die Exponate - Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken, Skulpturen, Fotografien, Architekturpläne und historische Dokumente - stammen aus dem Zeitraum von den 1890er Jahren bis nach 1950 und führen eindrucksvoll vor Augen, wie vielgestaltig der jüdische Beitrag zu Kunst und Architektur in der Fächerstadt in den Jahrzehnten vor 1933 gewesen ist. Eine ausführliche, bebilderte Chronologie vergegenwärtigt die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Ereignisse in Deutschland von 1900 bis 1950 und nimmt parallel dazu die Entwicklungen in Karlsruhe detailliert in den Blick.
Künstler*innen:
Ellen Auerbach, Robert Curjel, Sonia Delaunay-Terk, Emma Dessau-Goitein, Benno Elkan, Richard Fuchs, Liselotte Grschebina (geb. Billigheimer), Leo Haas, Fritz Hirsch, Hilde Hubbuch (geb. Isay), Mely Joseph, Rudolf Joseph, Leo Kahn, Hanns Ludwig Katz, Anna Klein, Fritz Landauer, Ludwig Levy, Rudolf Levy, Edith Moos, Emil Pottner, Ludwig Schwerin, Klara Vogel-Gutman, Fritz Wermer, Gustav Wolf
Foto Hanns Ludwig Katz | Männliches Bildnis | um 1920 | Kunsthalle Emden | Foto: Elke Walford, Fotowerkstatt Hamburger Kunsthalle
13.03.2021 - 24.10.2021
Ralf Gudat. The black, the green and the white gold | Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung 2020
Pressemitteilung
Der Kunstpreis der WernerStoberStiftung für das Jahr 2020 wurde an Ralf Gudat verliehen. Die Auswahl für dieses Stipendium traf das Professor*innenkollegium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Ralf Gudat, 1989 in Rastatt geboren, studierte zwischen 2012 und 2017 Malerei und Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. 2019 schloss er als Meisterschüler bei Ulla von Brandenburg ab. Es folgte 2019/20 ein Gaststudium an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Wolfgang Rihm.
Ralf Gudat ist in der Bildenden Kunst und der Klangkunst gleichermaßen zuhause. In der Ausstellung »The black, the green and the white gold« begegnen sich die gestischfreie Malerei und die experimentelle Musik des jungen Künstlers. Die sprechenden Titel seiner malerischen wie musikalischen Werke zeugen von einer aufmerksamen Beschäftigung mit der Umwelt. Der Farbauftrag der kleinformatigen Gemälde gleicht einer Spurensuche und schafft gemeinsam mit den feinen, sich übereinanderlegenden Klangschichten Räume von atmosphärischer Dichte.
Foto Ralf Gudat | fotosearch | 2019
13.03.2021 - 12.09.2021
Wilhelm Loth. Wilhelm Loth. Figuration 1949–1979
Arbeiten auf Papier
Pressemitteilung
Wilhelm Loth war einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer der Nachkriegszeit. Im Laufe von fünf Jahrzehnten schuf er ein umfangreiches, unverwechselbares Werk, in dessen Zentrum der weibliche
Körper als Torso steht. Dieses Thema beschäftigte ihn auch in seinen Zeichnungen und Aquarellen sowie in den Drucktechniken Holzschnitt, Radierung und Lithografie. Seine frühen Papierarbeiten, in denen sich auch Bildnisse oder ganzfigurige Darstellungen finden, spiegeln seinen Weg auf der Suche nach einer abstrahierten, eigenständigen Darstellungsweise.
Nachdem die Städtische Galerie Karlsruhe Loth 2001 eine umfassende Retrospektive seines bildhauerischen Werks widmete, soll nun eine Auswahl seiner Grafiken im Zentrum der Präsentation stehen, die sich in der Sammlung des kommunalen Kunstmuseums befinden.
Foto Wilhelm Loth | Büste (Ausschnitt) | 1961 | Städtische Galerie Karlsruhe
13.03.2021 - 12.09.2021
Daniel Roth. Stac Lee | Ausstellung des Förderkreises
Pressemitteilung
Zum Jahresende zeigt Daniel Roth, der eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe innehat, im Forum der Städtischen Galerie eine neue Installation, die eigens für diesen Ort geschaffen wird. Die Präsentation entsteht auf Anregung des Förderkreises der Städtischen Galerie Karlsruhe, der im zweijährigen Rhythmus eine Studioausstellung für ausgewählte Kunstschaffende ausrichtet.
Im Sammlungsbestand des kommunalen Museums befindet sich eine raumgreifende Arbeit des Künstlers mit dem Titel »Die Straße« (2013), die derzeit im Rahmen der Dauerausstellung zu sehen ist. Im Zentrum steht auch hier das Medium Zeichnung, das Roth konsequent erweitert und in ein indrucksvolles Raumensemble mit Objekten überführt, die auf das Thema Landschaft verweisen.
Foto Daniel Roth | Landschaft, Netze und Landschaftsmodell Strand, Ausstellungsansicht | 2020
15.11.2020 - 14.03.2021
Daniel Roth. Stac Lee
Pressemitteilung
Zum Jahresende zeigt Daniel Roth, der eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe innehat, im Forum der Städtischen Galerie eine neue Installation, die eigens für diesen Ort geschaffen wird. Die Präsentation entsteht auf Anregung des Förderkreises der Städtischen Galerie Karlsruhe, der im zweijährigen Rhythmus eine Studioausstellung für ausgewählte Kunstschaffende ausrichtet.
Im Sammlungsbestand des kommunalen Museums befindet sich eine raumgreifende Arbeit des Künstlers mit dem Titel »Die Straße« (2013), die derzeit im Rahmen der Dauerausstellung zu sehen ist. Im Zentrum steht auch hier das Medium Zeichnung, das Roth konsequent erweitert und in ein indrucksvolles Raumensemble mit Objekten überführt, die auf das Thema Landschaft verweisen.
Foto Daniel Roth | Karte/Studie | 2019
02.10.2020 - 31.12.2022
umgehängt: Facetten der Malerei 1960 - 2010
Pressemitteilung
Seit etwa zehn Jahren präsentiert die Städtische Galerie Karlsruhe ihre Dauerausstellung unter dem bildhaften Begriff "umgehängt", um unmittelbar deutlich zu machen, dass dieser Bereich im ersten Obergeschoss regelmäßig neu konzipiert wird. Die reichen Bestände der Städtischen Kunstsammlung und der Sammlung von Ute und Eberhard Garnatz mit Werken aus den 1960er- bis in die 2010er-Jahre werden unter immer neuen Vorzeichen und in unterschiedlichsten Konstellationen vorgestellt, so dass die Besucher und Besucherinnen auf ein breites Spektrum von eher selten gezeigten bis zu vertrauten Kunstwerken treffen. Im Mittelpunkt der aktuellen Schau "Facetten der Malerei" steht das traditionsreiche Medium und seine experimentelle Öffnung zu anderen Kunstgattungen. Vor dem Hintergrund der veränderten künstlerischen Haltungen in den 1960er-Jahren mussten sich die Maler neu orientieren. Sie begannen ihr Medium zu hinterfragen, erkundeten seine spezifischen Möglichkeiten und erweiterten diese auf unterschiedlichste Weise. Sie setzten sich mit historischen Positionen auseinander, nahmen Elemente der Alltagskultur in ihr Werk auf und bezogen den realen Raum mit ein. Inhaltlich wandten sie sich einem breiten Spektrum zu - Natur- und Menschendarstellungen gehören ebenso dazu wie Alltagsgegenstände und gesellschaftspolitische Themen.
Foto Corinne Wasmuht | DFW-CDG | 2010 | Städtische Galerie Karlsruhe
13.05.2020 - 15.11.2020
Peter Ackermann. Verrätselte Architekturen 1965 - 1999
Pressemitteilung
Der Maler und Grafiker Peter Ackermann lehrte zwanzig Jahre lang, von 1977 bis 1997, als Professor an der Kunstakademie in Karlsruhe. Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Radierungen, die beispielhaft für sein künstlerisches Schaffen stehen, fanden Eingang in die Sammlung der Städtischen Galerie Karlsruhe. Sie werden nun zum ersten Mal in einer repräsentativen Auswahl ausgestellt.
In seinem malerischen wie grafischen Œuvre setzt sich der Künstler vielfältig mit Architektur auseinander: von Gebäuden in Landschaft über bühnenartige Situationen zu ornamentalen bauplastischen Fragmenten. Der Mensch als Konstrukteur und Ausführender dieser Bauwerke fehlt in den Darstellungen weitgehend. Stattdessen stehen seine Erzeugnisse im Zentrum von Ackermanns künstlerischer Tätigkeit. In seinen Radierungen schöpft dieser die Möglichkeiten der Technik aus und gestaltet in seinen bildmäßigen, dichten Kompositionen einen spannungsvollen Gegensatz von hell und dunkel. In seinen Gemälden wie in den Grafiken thematisiert der Künstler das Wechselspiel von Fläche und Raum, Masse und Linie, Ornament und freier malerischer Geste. In seiner Malerei leitet er seit den 1980er Jahren von architektonischen Strukturen abstrakte Kompositionen ab.
Der aus Jena stammende Peter Ackermann studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. In den 1970er Jahren erhielt er unter anderem den Villa-Romana-Preis für einen einjährigen Aufenthalt in Florenz, der nachhaltig auf seine künstlerische Sprache wirken sollte. 1977 wurde er zur Teilnahme an der documenta 6 in Kassel eingeladen.
Foto Peter Ackermann | Ecke mit Grün und Fenster | 1986 | Städtische Galerie Karlsruhe
07.03.2020 - 04.10.2020
(Un)endliche Ressourcen. Künstlerische Positionen seit 1980
Pressemitteilung
Die Auswirkungen der heutigen Konsumgesellschaft auf unsere Umwelt sind allgegenwärtig. Sei es, dass wir sie mit unseren eigenen Sinnen erfahren und darüber im Alltag diskutieren, sei es, dass wir entsprechende Berichterstattungen Tag für Tag in den Medien verfolgen können.
Ausgehend von ausgewählten Beispielen der letzten 40 Jahre stellt die Ausstellung zeitgenössische Künstler*innen vor, die sich mit den wechselseitigen Einflüssen zwischen der sich zunehmend globalisierenden Konsumgesellschaft und ihrer Umwelt beschäftigen.
Diese aktuellen Positionen beobachten, dokumentieren und kommentieren die Spuren, die die Nutzung und Ausnutzung unserer Lebendgrundlagen hinterlassen. Das heutige Verhältnis zwischen Natur und Zivilisation wird ebenso in den Blick genommen wie das vielgestaltige Phänomen des Abfalls. Auch natürliche Rohstoffe wie Wasser und fossile Ressourcen sind Gegenstand der künstlerischen Betrachtung.
In so unterschiedlichen Medien wie Malerei, Fotografie, Skulptur, Installation oder Video nähern sich die rund 20 Künstler*innen der Ausstellung diesen dringlichen Themen.
Foto: recycling-world.eu, Markus Jäger / ONUK Bernhard Schmitt
06.02.2020 - 12.07.2020
Florian Köhler. Tschau Agip
Pressemitteilung
Der Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung für das Jahr 2019 wurde an Florian Köhler verliehen. Die Auswahl für dieses Stipendium trafen die Mitglieder des Professorenkollegiums an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Florian Köhler, 1973 geboren, studierte seit 2001 an der Karlsruher Kunstakademie und schloss 2007 sein Studium als Meisterschüler bei Professor Meuser ab. Nach einem Reisestipendium der Kunstakademie Karlsruhe (2007) und einem 6-monatigen Stipendium an der Cité Internationale des Arts in Paris (2013) lebt und arbeitet der Künstler heute in Karlsruhe-Mühlburg.
In schnellem Arbeitsprozess setzt Köhler seine Gussformen aus gefundenen Materialien zusammen, verbindet sie mit Bauschaum und Plastikfolie, lässt sie mitunter stehen und addiert später das letzte formgebende Element. Durch das Abgießen in Beton entstehen Skulpturen, die in ihrer Abstraktion eine allgemeingültige Form erzielen. Köhler weist den zuvor alltäglichen Bestandteilen, die er oft an der nahe gelegenen Tankstelle findet, eine neue Materialität und Funktionalität zu. Die reinen zusammengefügten Formen in ihrer ursprünglichen Materialität reizen den Künstler weniger als die Übersetzung der Alltagsgegenstände in eine neue, abstrakte Form. Das Resultat sind faszinierende Skulpturen, die erst bei genauerem Blick ihre Vielschichtigkeit offenbaren.
Foto Florian Köhler | Ohne Titel | 2018 | Foto: Christian Ertel
05.12.2019 - 13.04.2020
Erwin Gross. Auf Papier 2017-2019
Pressemitteilung
Der Maler Erwin Gross, Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und von 2000 bis 2012 Rektor der angesehenen Kunstschule, trat in der Vergangenheit vor allem mit seinen großformatigen Leinwänden an die Öffentlichkeit. Diese waren unter anderem vor zehn Jahren in der Städtischen Galerie Karlsruhe zu sehen.
Parallel zu seinem umfangreichen malerischen Werk entstehen Gouachen und Collagen, die bislang wenig bekannt sind. Nun zeigt die Städtische Galerie Karlsruhe im zweiten Obergeschoss die erste Sonderausstellung, die allein seinen Kunstwerken auf Papier gewidmet ist. In einer repräsentativen Auswahl werden Beispiele aus den letzten drei Jahren präsentiert.
Foto Erwin Gross | Ohne Titel | 2018 | © Erwin Gross
02.10.2019 - 30.03.2020
Mit Karl Weysser unterwegs
Pressemitteilung
Mit Karl Weysser unterwegs
02. Oktober 2019 bis Frühjahr 2020
Seine Stadtansichten mit winkligen alten Gassen und malerischen Architekturdetails fanden ebenso wie seine stimmungsvollen Reiseimpressionen aus dem Rhein- und Moseltal, aus dem Elsass oder aus Tirol nicht nur bei seinen Zeitgenossen große Anerkennung. Sie gelten auch heute noch als herausragende Beispiele einer bewusst unpathetischen und zugleich subtilen Schilderung von Natur und Landschaft. Gemeint ist der 1833 in Durlach bei Karlsruhe geborene, oft als "badischer Spitzweg" bezeichnete Maler Karl Weysser, dem die Städtische Galerie Karlsruhe nun erstmals eine Ausstellung mit mehr als 40 Ölstudien und Gemälden aus dem eigenen, etwa 300 Bilder und Zeichnungen umfassenden Bestand widmet. Die Werkschau des Künstlers, der zu den bedeutendsten Architekturmalern der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts gehört, befindet sich in unmittelbarer Nähe zur neu eingerichteten Dauerausstellung mit Exponaten aus der Zeit von 1850 bis 1950, in der u. a. Weyssers Lehrer Johann Wilhelm Schirmer sowie seine Studienkollegen Hans Thoma und Emil Lugo vertreten sind.
Foto: Karl Weysser, Baden-Baden. Schlossterrasse mit Blick auf die Villa Krupp, 1883. Foto: Heinz Pelz
20.07.2019 - 19.01.2020
Tradition und Aufbruch - Nachkriegskunst in Karlsruhe
Pressemitteilung
"Tradition als Verpflichtung" - unter diesem Motto stand nicht nur die Karlsruher Kunstakademie, als sie nach schweren Kriegszerstörungen 1947 ihren Lehrbetrieb wieder aufnahm, diese Haltung kennzeichnet auch die gesamte Kunstszene der Nachkriegszeit in der Fächerstadt. Mit der Wiedereinsetzung ihrer 1933 entlassenen Professoren Karl Hubbuch und Wilhelm Schnarrenberger bzw. mit den Berufungen von Erich Heckel und Otto Laible knüpfte die Akademie an ihre eigenen Wurzeln und an anerkannte Richtungen der Klassischen Moderne an. Auch das Schaffen der hier freiberuflich tätigen Künstler blieb größtenteils einer gegenständlichfigurativen Bildsprache verbunden. Erst mit HAP Grieshaber, der 1955 als Nachfolger Heckels nach Karlsruhe kam, wurden neue Impulse wirksam. Grieshaber begeisterte seine Studierenden für die aktuellen Positionen der internationalen Avantgarde und förderte eine große Zahl junger Talente. Aus seiner Klasse ging die Neue Figuration hervor, zu deren bedeutendsten Vertretern u. a. Horst Antes und Walter Stöhrer zählen. Spannende Gegenüberstellungen individueller Positionen vermitteln einen facettenreichen Einblick in das Kunstgeschehen der Stadt zwischen Kriegsende und 1960.
Foto: Fritz Klemm, Stilleben (Doppeltisch mit Schale), 1952, Städtische Galerie Karlsruhe
18.05.2019 - 22.09.2019
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Meisterschüler*innen und die Sammlung der Städtischen Galerie Karlsruhe im Dialog
Pressemitteilung
Mit einem außergewöhnlichen Konzept präsentieren sich die aktuellen Meisterschülerinnen und Meisterschüler der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe in der Städtischen Galerie Karlsruhe. Die insgesamt 28 Absolventinnen und Absolventen zeigen erstmals ihre neuesten Arbeiten nicht in Form einer Gruppenschau, sondern im Kontext der Dauerausstellung der Städtischen Galerie. Auf diese Weise treten die jungen Künstlerinnen und Künstler u. a. auch in einen Dialog mit der künstlerischen Tradition der Kunstakademie Karlsruhe. Dieser wiederum bildet einen besonderen Schwerpunkt im Ausstellungs- und Erwerbungsprogramm der Städtischen Galerie. Hinzu kommt die Beschäftigung mit der deutschen Kunst nach 1945, auf die das Museum auch mit der Einbeziehung der renommierten Sammlung Garnatz einen weiteren Fokus richtet.
Die Ausstellung wird mit Unterstützung der Professorinnen Ulla von Brandenburg und Julia Müller sowie in Abstimmung mit den Kuratorinnen der Städtischen Galerie gemeinsam erarbeitet. Die Meisterschülerinnen und Meisterschüler suchen sich ihren Platz in der Präsentation und stellen ihre Position mit jeweils wenigen, pointiert ausgewählten Arbeiten in den vorgegebenen Sammlungszusammenhang. Sie bedienen sich dabei den vielfältigen Ausdrucksformen der zeitgenössischen Kunst von der Malerei, Bildhauerei, Zeichnung und Grafik bis hin zu Videokunst und Performance.
Die Ernennung zum »Meisterschüler« ist eine persönliche Auszeichnung, die ausgewählten Absolvent*innen der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe durch ihre Professorin oder ihren Professor verliehen wird. Meisterschüler dürfen ein weiteres Jahr an der Akademie studieren, erhalten einen Atelierplatz und genießen auch sonst alle Leistungen wie etwa die Betreuung durch das Lehrerkollegium oder den Zugang zu den zahlreichen Werkstätten der Hochschule. Das in seiner Weise einzigartige Meisterschüler-Projekt der Karlsruher Akademie umfasst auch eine Ausstellung mit aktuellen Werken der Absolventen, die jedes Jahr in einer anderen angesehenen Kunstinstitution des Landes Baden-Württemberg zu Gast ist. 2012 fand die Präsentation zum ersten Mal in der Städtischen Galerie Karlsruhe statt. Sieben Jahre später wird die Meisterschüler-Ausstellung wieder in den Räumen des Museums eingerichtet - nun mit einem ganz neuen, bislang noch nie realisierten Konzept: Die Arbeiten der etwa 30 Meisterschüler*innen sind im Kontext der Dauerausstellungen im ersten und zweiten Obergeschoss zu sehen und treten in einen spannenden Dialog mit der künstlerischen Tradition seit Gründung der Kunstakademie Karlsruhe.
Foto: Johann S: Delphi, 2018
23.02.2019 - 02.06.2019
Paris, Paris!
Karlsruher Künstler an der Seine 1850 - 1930
Pressemitteilung
In einer Zeit, als die politischen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich eher angespannt waren, zog es Hunderte von jungen deutschen Malern und Bildhauern zum Studium nach Paris, um sich dort auf vielfältige Weise für ihr weiteres künstlerisches Schaffen anregen zu lassen. Auch aus Karlsruhe machten sich viele Künstler sowie einige wenige Künstlerinnen auf den Weg in die neue Kunstmetropole an der Seine, nachdem sie zuvor eine Ausbildung in der badischen Hauptstadt erfahren hatten. Die Ausstellung beleuchtet erstmals die facettenreichen und vielgestaltigen Spuren, die der Kunsttransfer Paris – Karlsruhe hinterlassen hat.
Foto: Wilhelm Schnarrenberger, Boulevard Montparnasse, 1931, Privatbesitz, Foto: Heinz Pelz, © VG Bildkunst, Bonn 2018
06.02.2019 - 05.05.2019
Andreas Arndt
HAND IN HAND
Pressemitteilung
In seiner Ausstellung HAND IN HAND in der Städtischen Galerie Karlsruhe erforscht Andreas Arndt den Einfluss des Haptischen auf die menschliche Intelligenz und damit auch auf die Kunst. Die Schau findet im Rahmen der Vergabe des Kunstpreises der Werner-Stober-Stiftung 2018 statt. Aus diesem Anlass entwickelte der Künstler diverse Versuchsanordnungen und ein Symposion, das in einem experimentellen Setting stattfand. Im Format "Ausstellung" führt der Künstler die im Rahmen des Projekts entstandenen Zeichnungen, Objekte und eine Video-Dokumentation des Symposions zusammen.
Am Anfang stand die Frage, in welchem Verhältnis Hand und Gehirn zueinander stehen, wie sich Haptik und Denken wechselseitig beeinflussen. Die Ausstellung HAND IN HAND greift dieses Phänomen auf. Vorlage der Arbeit von Andreas Arndt ist eine Versuchsanordnung des Neurologen Prof. Dr. Olaf Blanke an der Polytechnischen Universität in Lausanne, in der Out-of-Body-Experiences erzeugt werden. Für die Ausstellung baute er drei unterschiedliche Apparaturen, die eine selbstbestimmte und zugleich medial vermittelte Berührung des eigenen Rückens ermöglichen. Professor Blanke wurde zu dem interdisziplinären Symposion eingeladen, das jedoch in einer anderen Version realisiert wurde. An die Stelle der akademischen Veranstaltung trat ein Gespräch, das selbst zum Experiment wurde. Es fand auf einer Drehbühne statt, einige Teilnehmer*innen wurden durch Puppen vertreten. In der Mitte des Tisches rotierte eine Kamera, wodurch die Aufzeichnung einer eigenen Logik folgt.
Die Resultate der verschiedenen Projektschritte finden in der Ausstellung eine Verdichtung und machen sie intellektuell wie sinnlich erfahrbar. Die für das Symposion verwendete Drehbühne markiert den Ort der Debatte. In der Ausstellung dient sie mit dem darauf stehenden Tisch als Sockel für den Projektor, der die Aufzeichnung des Symposions als Bild an die Wand wirft. Die drei von Andreas Arndt gebauten mechanischen Apparate, die der indirekten Selbstberührung dienen, lassen sich als Modelle für die Idee des Kunstwerks verstehen.
Andreas Arndt spielt in seinem Werk bewusst oder unbewusst mit Erwartungen. Das Experiment ist normalerweise ein wissenschaftliches Verfahren, das nachprüfbare Ergebnisse ergeben soll. Der Künstler schafft mit seinen Versuchsanordnungen reale Situationen, die jedoch ins Irreale kippen. Auf diese Weise kann ein gedanklicher Raum entstehen, in dem Kunst stattfindet. Mehrdeutig ist auch der Titel HAND IN HAND, der nicht nur das Thema der Ausstellung aufnimmt, sondern auch die Arbeitsweise des Künstlers reflektiert. Die Drehbühne etwa entwarf er gemeinsam mit dem Künstler und Medienwissenschaftler Thomas Schlereth. Beide moderierten auch das Symposion.
Andreas Arndt arbeitet in langfristigen Projekten, die Verfahren der Forschung adaptieren, aber immer handmade sind und das Scheitern des Experiments in Kauf nehmen. Der Künstler geht Fragen nach, die sich um das Phänomen Kunst drehen, aber auch wissenschaftlich Relevanz haben können. Schon seit längerem interessiert er sich für die Beziehungen zwischen Hand, Werkzeug und (künstlicher) Intelligenz. Der Mensch gestaltet die Welt nicht mehr mit den Händen, durch die digitalen Medien dringen künstliche Elemente in die Selbstwahrnehmung ein. Der Künstler fragt, welche Wirkung diese Entwicklung auf die evolutionär bedeutsame Verbindung von Hand und Gehirn haben.
Die Versuchsanordnungen Arndts zielen jedoch nicht auf die Beantwortung konkreter wissenschaftlicher Fragen. Es geht vielmehr darum, den Raum für Fragen offen zu halten. Im Gespräch sagte er einmal, er nehme sich alle Freiheiten, um Lösungen für seine Projekte zu finden. Er stellt das Selbstverständliche in Frage, vermeidet den "Wettbewerb der Dinge", Perfektion und Vollendung in der Ausführung. In seinem Werk machen vielmehr Andeutungen und Verweise den eigentlichen Körper der Arbeit aus. Alles ist im Prozess und könnte morgen unter anderen Vorzeichen eine veränderte Gestalt annehmen. Der Künstler lotet die Räume zwischen den Gewissheiten aus.
Andreas Arndt schloss 2010 sein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe ab, wo er im Wintersemester 2018/19 eine Vertretungsprofessur innehat. Er wurde 1983 im schwedischen Karlstad geboren. Dort studierte er seit 2003 Soziologie und widmete sich Germanistikstudien in Freiburg. 2005 begann er sein Kunststudium in Karlsruhe. Nach seinem Abschluss erhielt er das zweijährige De Ateliers-Stipendium in Amsterdam. Erste Einzelausstellungen fanden in nichtkommerziellen Kunstinstitutionen statt, etwa in Das Spectrum (Utrecht), De Vleeshal/Poppositions (Middelburg/Brüssel) und im Museum de Pont (Tilburg).
(Text: Carmela Thiele)
Foto: Andreas Arndt, HAND IN HAND, 2018.
21.10.2018 - 03.03.2019
Dust and Trace - Heinz Pelz
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Vor rund zehn Jahren hat Heinz Pelz die Entscheidung getroffen, ausschließlich auf Papier zu arbeiten. Aber ebenso wie seine zuvor entstandenen Malereien Konventionen und Erwartungshaltungen eher unterwanderten als bestätigten, lassen sich die neuen Werke kaum als Zeichnungen kategorisieren. Der Aufbau jedes Bildes ist vielschichtig und erwächst aus zahlreichen Arbeitsschritten unter Einsatz unterschiedlichster Materialien, Malmittel, Techniken und Werkzeuge.
Die Ausstellung wird im Forum des Museums gezeigt und ist die neuntePräsentation des Förderkreises in Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie Karlsruhe.
Foto: Heinz Pelz: P1805, 2018, Aquarell, Ölfarbe auf Bütten, 196 x 115,5 cm. Foto: Heinz Pelz.
01.08.2018 - 15.05.2019
Mit Karl Weysser unterwegs
Pressemitteilung
Seine Stadtansichten mit winkligen alten Gassen und malerischen Architekturdetails fanden ebenso wie seine stimmungsvollen Reiseimpressionen aus dem Rhein- und Moseltal, aus dem Elsass oder aus Tirol nicht nur bei seinen Zeitgenossen große Anerkennung. Sie gelten auch heute noch als herausragende Beispiele einer bewusst unpathetischen und zugleich subtilen Schilderung von Natur und Landschaft. Gemeint ist der 1833 in Durlach bei Karlsruhe geborene, oft als "badischer Spitzweg" bezeichnete Maler Karl Weysser, dem die Städtische Galerie Karlsruhe nun erstmals eine Ausstellung mit mehr als 40 Ölstudien und Gemälden aus dem eigenen, etwa 300 Bilder und Zeichnungen umfassenden Bestand widmet. Die Werkschau des Künstlers, der zu den bedeutendsten Architekturmalern der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts gehört, befindet sich in unmittelbarer Nähe zur neu eingerichteten Dauerausstellung mit Exponaten aus der Zeit von 1850 bis 1950, in der u. a. Weyssers Lehrer Johann Wilhelm Schirmer sowie seine Studienkollegen Hans Thoma und Emil Lugo vertreten sind.
Karl Weysser, Baden-Baden. Schlossterrasse mit Blick auf die Villa Krupp, 1883. Foto: Heinz Pelz
28.07.2018 - 04.11.2018
blickkontakt. Gesichter einer Sammlung
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In der Reihe der Sammlungsausstellungen, die sich jedes Jahr einem anderen Thema widmen und ausschließlich Werke aus dem eigenen Besitz und aus der renommierten Kollektion des Kölner Ehepaares Ute und Eberhard Garnatz zeigen, steht dieses Mal das Porträt in Malerei und Grafik im Mittelpunkt des Interesses. Aus dem großen Bestand an künstlerischen Bildnissen, über den die Städtische Galerie Karlsruhe verfügt, werden ausgewählte Arbeiten aus mehr als anderthalb Jahrhunderten - von etwa 1850 bis zur Gegenwart - präsentiert. Sie führen eindrucksvoll vor Augen, dass die traditionsreiche Gattung in den letzten 160 Jahren nicht nur tiefgreifende Wandlungen erfahren hat, sondern dass sie bis heute auch höchst lebendig und vielgestaltig geblieben ist. Beteiligte Künstler und Künstlerinnen (Auswahl): Klaus Arnold, Stefan Balkenhol, Georg Baselitz, Thomas Bayrle, Alexandra von Berckholtz, Hans Canon, Friedrich Fehr, Hildegard Fuhrer, Helmut Goettl, HAP Grieshaber, Gretel Haas-Gerber, Friedemann Hahn, Albert Haueisen, Erich Heckel, Karl Hofer, Karl Hubbuch, Ferdinand Keller, Herbert Kitzel, Willy Kiwitz, Martha Kropp, Rainer Küchenmeister, Otto Laible, Harding Meyer, Willi Müller-Hufschmid, Hanna Nagel, Gerhard Richter, Heinz Schanz, Rudolf Schlichter, Wilhelm Schnarrenberger, Georg Scholz, Moritz von Schwind, Walter Stöhrer, Hans Thoma, Wilhelm Trübner, Anton von Werner, Gustav Wolf, Ernst Würtenberger, Wladimir von Zabotin.
Foto: Friedemann Hahn: Lilian Harvey und Willy Fritsch in 'Glückskinder', 1980. Städtische Galerie Karlsruhe
05.05.2018 - 08.07.2018
Hanna-Nagel-Preis 2018
tiptoe. Nina Laaf
Pressemitteilung
Die in Karlsruhe lebende Künstlerin Nina Laaf erhält 2018 den Hanna-Nagel-Preis, mit dessen Verleihung eine Ausstellung der Preisträgerin im Forum der Städtischen Galerie Karlsruhe, eine begleitende Katalogpublikation und ein Ankauf durch das Regierungspräsidium Karlsruhe verbunden sind. 1977 in Hilden geboren, studierte Nina Laaf von 2011 bis 2017 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. John Bock und Prof. Harald Klingelhöller, wo sie ihr Studium als Meisterschülerin Klingelhöllers beendete. Unter dem Titel tiptoe gibt sie einen Einblick in ihr aktuelles künstlerisches Schaffen. Im Mittelpunkt stehen Skulpturen, die Räume beschreiben, Bewegungen sichtbar machen und begangen werden wollen. Die Künstlerin entwickelt und inszeniert Situationen, in denen Abhängigkeiten zwischen einzelnen Elementen entstehen und Momente fragwürdiger Stabilität erfahrbar werden. Der Titel tiptoe bezieht sich spielerisch auf eine tänzerische Bewegung und hinterfragt deren scheinbare Leichtigkeit.
Der Hanna-Nagel-Preis wurde 1998 von fünf in Karlsruhe tätigen Präsidentinnen gestiftet, um bildende Künstlerinnen ab 40 Jahren im Regierungsbezirk Karlsruhe zu fördern und ihre Arbeit auszuzeichnen. Mit dem vor 20 Jahren erstmals vergebenen Preis wird zugleich das künstlerische Werk von Hanna Nagel (1907-1975) geehrt, einer bedeutenden Vertreterin der Neuen Sachlichkeit, die 1925 bis 1929 an der Badischen Landeskunstschule Karlsruhe studierte.
Foto: Nina Laaf: Serendipity, 2017. Foto: Lukas Geisler
22.04.2018 - 24.06.2018
Marlene Dumas - Rosemarie Trockel. Werke aus der Sammlung Garnatz
Pressemitteilung
Im Zentrum der Ausstellung stehen frühe Werkkomplexe von Marlene Dumas und Rosemarie Trockel, die jeweils für das gesamte Schaffen der international renommierten Künstlerinnen beispielhaft sind. Die Tuschezeichnungen, Aquarelle und Gemälde von Marlene Dumas sowie die Gemälde, Objekte, Strickbilder und Zeichnungen von Rosemarie Trockel gehören zur hochkarätigen Sammlung des Kölner Ehepaars Ute und Eberhard Garnatz, das mit sicherem Gespür für Qualität und Signifikanz, mit Konsequenz, Weitblick und einer gehörigen Portion Sammelleidenschaft vor allem in den Jahren um 1990 zahlreiche Arbeiten der Künstlerinnen erwarb. Sowohl Dumas als auch Trockel legen ihrer Kunst feministische Fragestellungen zu Grunde, die sie in einen weiteren gesellschaftspolitischen Kontext einbinden. Die Präsentation ist ein Beitrag zu den Europäischen Kulturtagen Karlsruhe 2018, die in diesem Jahr unter dem Thema »Umbrüche - Aufbrüche: Gleiche Rechte für alle« stehen.
Foto: Marlene Dumas: Female, 1992/93, Städtische Galerie Karlsruhe, Sammlung Garnatz.
30.03.2018 - 28.04.2019
Malerei 1850 - 1950
Dauerausstellung 2. OG wiedereröffnet
Pressemitteilung
Die aktuelle Präsentation spannt den Bogen von der badischen Malerei der 1850er Jahre bis zur abstrakten Kunst im Nach- kriegsdeutschland um 1950. Entsprechend der Ausrichtung der 1854 in Karlsruhe gegründeten Kunstschule liegt der wesentliche Fokus der ausgestellten Gemälde auf der Landschaftsmalerei.
08.02.2018 - 03.06.2018
Benno Blome STILLES LAND
Pressemitteilung
Der Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung für das Jahr 2017 wird an Benno Blome, Absolvent der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, verliehen. Die Auswahl für diese Auszeichnung trafen Mitglieder des Professorenkollegiums der Akademie. Der in Karlsruhe lebende Künstler, 1979 in Dresden geboren, studierte von 2005 bis 2011 an der Kunstakademie Karlsruhe bei Franz Ackermann, Harald Klingelhöller und Shannon Bool. 2009 erfolgte ein Studienaufenthalt bei Christian Boltanski und Richard Deacon an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris. Blome beendete seine Ausbildung als Meisterschüler bei Professor Franz Ackermann an der Karlsruher Akademie.
Unter dem Titel STILLES LAND zeigt Benno Blome ein Environment, das sich aus Zeichnung, Malerei und installativen Elementen zusammensetzt. Ausgangspunkt im Entstehungsprozess des vielteiligen und raumgreifenden Gesamtkunstwerks sind die vom Künstler so genannten "Zauberzeichnungen". Dabei handelt es sich um stark abstrahierte Notate aus dem Skizzenbuch des Künstlers, in denen er seine Eindrücke aus der sichtbaren Welt in vereinfachte grafische Strukturen übersetzt. Um ein Vielfaches vergrößert wurden sie freihändig auf die Wandfläche im Ausstellungsraum übertragen. Zarte und kräftige, opake und transparente Pinselstriche formieren sich zu einem Zyklus aus hieroglyphenartigen Chiffren, angesiedelt im Zwischenbereich von Bild und Schrift. Spröde und geheimnisvoll rufen die Wandzeichnungen unterschiedliche Assoziationen hervor, erinnern an Landschaften, Naturphänomene oder urbane Zeichen, entziehen sich jedoch einer unmittelbaren Lesbarkeit und geben die Quelle ihrer Inspiration nicht preis.
Foto: Benno Blome: Stilles Land, 2018. Raumansicht. Foto: David Heitz.
31.01.2018 - 28.04.2019
umgehängt 2018: Facetten der Malerei 1960 - 2010
Pressemitteilung
Seit etwa zehn Jahren präsentiert die Städtische Galerie Karlsruhe ihre Dauerausstellung unter dem bildhaften Begriff "umgehängt", um unmittelbar deutlich zu machen, dass dieser Bereich im ersten Obergeschoss regelmäßig neu konzipiert wird. Die reichen Bestände der Städtischen Kunstsammlung und der Sammlung von Ute und Eberhard Garnatz mit Werken aus den 1960er- bis in die 2010er-Jahre werden unter immer neuen Vorzeichen und in unterschiedlichsten Konstellationen vorgestellt, so dass die Besucher und Besucherinnen auf ein breites Spektrum von eher selten gezeigten bis zu vertrauten Kunstwerken treffen. Im Mittelpunkt der aktuellen Schau "Facetten der Malerei" steht das traditionsreiche Medium und seine experimentelle Öffnung zu anderen Kunstgattungen. Vor dem Hintergrund der veränderten künstlerischen Haltungen in den 1960er-Jahren mussten sich die Maler neu orientieren. Sie begannen ihr Medium zu hinterfragen, erkundeten seine spezifischen Möglichkeiten und erweiterten diese auf unterschiedlichste Weise. Sie setzten sich mit historischen Positionen auseinander, nahmen Elemente der Alltagskultur in ihr Werk auf und bezogen den realen Raum mit ein. Inhaltlich wandten sie sich einem breiten Spektrum zu - Natur- und Menschendarstellungen gehören ebenso dazu wie Alltagsgegenstände und gesellschaftspolitische Themen.
Foto: Jörg Immendorff: Café Deutschland IV, 1978.
16.12.2017 - 11.03.2018
Mut zur Freiheit. Informel aus der Sammlung Anna und Dieter Grässlin im Dialog
Pressemitteilung
Krustige Oberflächen, verlaufende Farbspuren, Chaos und Struktur: In der Kunst des Informel, der Avantgarde der 1950er Jahre, war die Zerstörung des Krieges noch präsent.
Nach Jahren der nationalsozialistischen Mal- und Denkverbote begann insbesondere für die deutschen Künstler eine Phase des Aufbruchs und der Neuorientierung. Sie schöpften aus den Errungenschaften der klassischen Moderne, vernetzten sich in Künstlergruppen und erschlossen sich die zeitgenössische Szene in Paris und den USA.
Die Ausstellung zeigt erstmals die bedeutende Sammlung informeller Kunst des Unternehmerehepaars Anna und Dieter Grässlin aus St. Georgen. Die Sammlung repräsentiert mit hochkarätigen Werken das breite Spektrum der informellen Ausdrucksformen: Malerei, dreidimensionale Objekte sowie Druckgrafik und Zeichnung.
Mit über hundert Exponaten von zwölf Künstlern aus den Jahren 1946 bis 1974 veranschaulicht die Ausstellung die Vielgestaltigkeit des Informel. Ausgehend von Bildern Jean Fautriers und Wols, die als Wegbereiter dieser künstlerischen Haltung in die Kunstgeschichte eingingen, präsentiert der Rundgang Werke von Peter Brüning, Carl Buchheister, K.F. Dahmen, K.O. Götz, Gerhard Hoehme, Erich Hauser, Emil Schumacher, Bernard Schultze, K.R.H. Sonderborg und Fred Thieler.
Im Dialog mit der Sammlung Anna und Dieter Grässlin werden ausgewählte Exponate aus dem Bestand der Städtischen Galerie Karlsruhe gezeigt.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Mittelrhein-Museum Koblenz (23.06. - 1.10.2017), Karlsruhe ist die zweite Station mit erweiterter Konzeption. Es erscheint ein gemeinsamer Katalog.
Foto: Peter Brüning – Ohne Titel, 1960 | © VG Bild-Kunst, Bonn 2017
22.07.2017 - 22.10.2017
Otto Bartning (1883–1959). Architekt einer sozialen Moderne
Pressemitteilung
Otto Bartning gilt als einer der bedeutendsten Architekten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hiervon zeugen sein Beitrag zur Reform des protestantischen Kirchenbaus, seine Siedlungs- und Sozialbauten sowie seine theoretischen Schriften. 1883 in Karlsruhe geboren, studierte Bartning in Berlin und in seiner Heimatstadt. In den Folgejahren sollte er mit dem Entwurf der Sternkirche, von 1922, der Stahlkirche von 1928 sowie 1946 mit dem Notkirchenprogramm des Deutschen Evangelischen Hilfswerks den Kirchenbau revolutionieren. Mit seiner radikalen Abwendung gegen den gängigen Historismus, die Verwendung innovativer Formen und Materialien und als Mitglied des zukunftsweisenden "Arbeitsrates für Kunst", zählt er neben Walter Gropius und Bruno Taut ab 1918 zu den Protagonisten der Moderne. Bartning, der europaweit tätig war, konnte in Karlsruhe die Markuskirche (1934-1935), das Franz-Rohde-Haus (1938), die Evangelische Friedenskirche (1949) als Notkirche und die Thomaskirche (1958-1960) errichten.
Das facettenreiche Oeuvre Bartnings und seine vielseitigen Aktivitäten werden in einer umfassenden Werkschau anhand von originalen Zeichnungen, Fotografien und Architekturmodellen vorgestellt. Die Ausstellung, kuratiert von Dr. Sandra Wagner-Conzelmann, ist ein Kooperationsprojekt der Akademie der Künste, Berlin, und der Wüstenrot Stiftung in Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie Karlsruhe, dem Institut Mathildenhöhe Darmstadt und der Technischen Universität Darmstadt.
Es erscheint eine ausstellungsbegleitende Publikation.
Foto: Stahlkirche auf der Pressa in Köln, 1928, Außenansicht, Foto: Hugo Schmölz, Otto-Bartning-Archiv der TU Darmstadt
24.05.2017 - 29.10.2017
Willi Müller-Hufschmid (1890–1966). Arbeiten auf Papier
Pressemitteilung
Das künstlerische Werk von Willi Müller-Hufschmid spannt den Bogen vom Realismus der zwanziger Jahre über expressive Darstellungen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs bis hin zur Abstraktion der Nachkriegszeit. Mit über 700 Zeichnungen und einer repräsentativen Auswahl an Gemälden besitzt die Städtische Galerie Karlsruhe einen Großteil seines künstlerischen Nachlasses mit Schwerpunkt auf der Schaffenszeit der frühen 1940er- bis zur Mitte der 1960er-Jahre. Eine repräsentative Auswahl von etwa 70 Zeichnungen aus der eigenen Sammlung stellt die Facetten seiner Entwicklung vor und vermittelt einen Überblick über seine wesentlichen Schaffensjahre. Geprägt von den wechselvollen politischen Verhältnissen des 20. Jahrhunderts sind seine Arbeiten nicht nur ein Zeitdokument höchsten Ranges, sondern belegen zugleich eindrucksvoll die Entwicklung eines Malers, der seinen Weg trotz schwierigster Umstände unbeirrt verfolgte. Neben einer größeren Zahl an Selbstbildnissen werden expressive Zeichnungen vorgestellt, die der Künstler in der Zeit seiner Tätigkeit als Schrankenwärter in Konstanz während des Zweiten Weltkriegs schuf. Sie reflektieren nicht nur seine bedrückende persönliche Situation, sondern verleihen auch seiner kompromisslosen Ablehnung des faschistischen Regimes in teils offenen, teils metaphorisch verschlüsselten Formulierungen Ausdruck. Nach Kriegsende setzte eine neue Entwicklung ein, die Schritt für Schritt zur Abstraktion führte und den Künstler zum Wegbereiter einer neuen Kunstauffassung im südwestdeutschen Raum machte.
Foto: Willi Müller-Hufschmid, Selbstporträt gespiegelt, um 1941/45, Städtische Galerie Karlsruhe
01.04.2017 - 18.06.2017
Skulpturen aus der Sammlung
Pressemitteilung
Spannende Einblicke in unterschiedliche Positionen der Bildhauerei im 20. Jahrhundert verspricht die Ausstellung „Skulpturen aus der Sammlung“ mit Werken aus dem eigenen Bestand und der renommierten Sammlung Garnatz, die sich seit 1996 als Dauerleihgabe in der Städtischen Galerie Karlsruhe befindet. Der Spannungsbogen reicht von Hermann Binz und seiner Bronzeplastik der „Stefanie“ – sie entstand um 1905 und schmückt in der endgültigen Ausführung den Brunnen auf dem Stephanplatz – über Hans Uhlmanns Zeichnung im Raum mit dem Titel „Entspannung“ von 1948 zu Horst Egon Kalinowskis reduzierter Figürlichkeit in der Plastik „Die Mutter des Bernstein“ aus dem Jahr 1965. Die Sammlung Garnatz schließt mit Werken aus den 1980er Jahren an. Hierzu gehören die experimentell gestalteten Köpfe der „Bürger von Florenz“ von Markus Lüpertz ebenso wie der aus einem Holzstamm geschlagene „Selbstkopf I“ (1984) A. R. Pencks oder die filigrane Installation „Löffelmuscheln“ von Rosemarie Trockel.
Zu sehen sind zudem dreidimensionale Werke unter anderem von Horst Antes, Georg Baselitz, Stephan Balkenhol, Günther Förg, Bernhard Heiliger, Per Kirkeby, Kalin Lindena, Wilhelm Loth und Werner Pokorny.
Foto: Rosemarie Trockel, ohne Titel (Löffelmuscheln), 1986, (c) Städt. Galerie Karlsruhe
09.02.2017 - 07.05.2017
Lisa Kränzler - KUX
Pressemitteilung
Der Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung für das Jahr 2016 wurde an Lisa Kränzler verliehen. Die Auswahl für dieses Stipendium trafen Mitglieder des Professorenkollegiums an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Lisa Kränzler, 1983 in Ravensburg geboren, studierte seit 2005 Malerei und Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. 2012 schloss sie ihr Studium als Meisterschülerin bei Tatjana Doll ab. Die Künstlerin ist seit 2012 auch schriftstellerisch tätig und erzielt mit ihren Romanen beachtliche Erfolge.
Im Bereich der bildenden Kunst widmet sie sich der Malerei und der Zeichnung. Kränzler gestaltet ihre großformatigen, am gegenständlichen orientierten Gemälde ganz aus der Farbe, wobei die Nähe zum Cartoon deutlich wird. Als Materialen nutzt sie Lack, eine konventionelle Anstreichfarbe, die sie auf Papier aufträgt. "Kränzler ist, was die Malerei betrifft, mit der Aushöhlung von deren Konvention beschäftigt. Sie geht dieser Beschäftigung mit Unverfrorenheit und Rücksichtslosigkeit nach, jedoch ohne Naivität." Als verbindendes Element zwischen bildender Kunst und Schriftstellerei können ihre Zeichnungen angesehen werden, "als in ihnen dauernd zwischen Texten und Bildern, aufgetragenen Farben und maschinengeschriebenen Buchstaben oder Sichtbarem und Lesbarem hin- und hergesprungen wird." (Zitate: Ulrich Loock 2016)
03.12.2016 - 05.03.2017
Schwarzwald-Bilder
Der Schwarzwald in der bildenden Kunst von der Romantik bis zum Ersten Weltkr
Pressemitteilung
Klingende Namen wie die der Bäderstädte Baden-Baden und Bad Herrenalb oder der historischen Zähringerstadt Freiburg, verwunschene, sagenumwobene Plätze wie der Mummelsee, wild-romantische Landschaften wie die Triberger Wasserfälle oder die Ravennaschlucht und herausragende Berggipfel wie der Feldberg oder die Hornisgrinde stehen für den Schwarzwald und rufen unterschiedlichste Assoziationen hervor. Es sind Orte, die auch Künstler aufsuchten und in ihren Zeichnungen und Gemälden festhielten. Dicht mit Bäumen bestandene Waldpartien, weitläufige Weideflächen in Höhenlagen, romantische Flusspartien, vielfältige Trachten und Situationen aus dem Alltagsleben gaben den Malern immer wieder Anregungen für charakteristische Kompositionen. Die Ausstellung "Schwarzwald-Bilder" führt Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und historische Fotografien aus zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen zu einem eindrucksvollen, faszinierenden Panorama zusammen.
Die Landschaft des größten deutschen Mittelgebirges war im 18. Jahrhundert noch in zahlreiche kleine Territorien aufgeteilt, die unter der Herrschaft von Feudalherren und Klöstern standen. Erst mit der Gründung des Großherzogtums Baden im Jahr 1806 wurde ein großer Bereich des Schwarzwaldes Teil des neuen souveränen Staates. Von da an gehörte das Bergland ausschließlich zwei Herrschaftsgebieten an: dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Württemberg. Der Regierungssitz von Baden befand sich in der am Nordwestrand des Schwarzwaldes gelegenen Residenzstadt Karlsruhe. Hier wurden die politischen und wirtschaftlichen Geschicke der Bewohner dieser Region gesteuert, beispielsweise mit dem Beschluss, Straßen und Eisenbahnstrecken zu bauen, um das unwegsame Gebiet besser zu erschließen.
1854, zwei Jahre nach seinem Regierungsantritt, gründete der Regent Friedrich von Baden (seit 1856 Großherzog) eine Kunstschule in Karlsruhe, aus der die spätere Akademie hervorging. Sie entwickelte sich rasch zu einem weithin ausstrahlenden Zentrum der Landschaftsmalerei in Deutschland, das viele herausragende Talente anzog. Bereits Johann Wilhelm Schirmer, angesehener Landschaftsmaler aus Düsseldorf und erster Direktor der neuen Schule, reiste mehrfach zu Studienzwecken in den Schwarzwald. Sein aus Bernau gebürtiger Schüler Hans Thoma wählte immer wieder Motive aus seiner Heimat und lud Kommilitonen wie Emil Lugo oder Eugen Bracht dorthin ein. Auch die Schüler von Gustav Schönleber - Friedrich Kallmorgen, Gustav Kampmann und Karl Biese - hielten sich bevorzugt im Schwarzwald auf, um dort in der freien Natur zu arbeiten und sich von den atmosphärischen Stimmungen im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten inspirieren zu lassen.
Zu sehen sind Werke von Karl Biese, Eugen Bracht, Walter Conz, Gustave Courbet, Hermann Daur, Adolf Des Coudres, Alma Erdmann, Carl Ludwig Fahrbach, Otto Fikentscher, Carl Ludwig Frommel, Christian Haldenwang, Wilhelm Hasemann, Albert Haueisen, Friedrich Kallmorgen, Gustav Kampmann, Albert Kappis, Ludwig Knaus, Carl Kuntz, Christian Landenberger, Max Lieber, Curt Liebich, Emil Lugo, Hermann Pleuer, Victor Puhonny, Max Roman, Johann Wilhelm Schirmer, Otto Scholderer, Hans Thoma, Wilhelm Trübner, Benjamin Vautier d. Ä., Hans Richard von Volkmann, Anton von Werner und vielen anderen.
Foto: Hans Thoma, Mein Heimattal, 1918, Öl auf Leinwand, Städtische Galerie Karlsruhe, Foto: Heinz Pelz, Karlsruhe
27.10.2016 - 31.03.2017
Karl Hubbuch – Der Zeichner
Pressemitteilung
Wie kein anderer Künstler seiner Zeit hat Karl Hubbuch den Ruf seiner Heimatstadt Karlsruhe als bedeutender Kunststadt geprägt und weit über die Grenzen hinausge-tragen. Neben George Grosz und Otto Dix zählt er zu den prominenten Vertretern des Verismus und der Neuen Sachlichkeit in Deutschland. Diese Künstler hatten sich - desillusioniert von den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und hellwach gegenüber den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Weimarer Republik - einer genau beobachtenden Bildsprache zugewandt. Hubbuchs kritischer Realismus wurde in Deutschland vor allem durch die Teilnahme des Künstlers an der epochalen Ausstellung "Neue Sachlichkeit" 1925 in der Mannheimer Kunsthalle und durch seine Lehrtätigkeit an der Karlsruher Kunstakademie (damals Badische Landeskunstschule genannt) bekannt.
1933 wurde er als erster Professor der Landeskunstschule vom NS-Regime entlassen. Als die Kunstakademie im Herbst 1947 ihren Betrieb wieder aufnahm, gehörte er zu den erneut berufenen Lehrkräften. Gemälde und Zeichnungen von seiner Hand sind international in zahlreichen namhaften Museen vertreten. Mit über 300 Werken und einer Vielzahl an wichtigen Autographen und historischen Dokumenten besitzt die Städtische Galerie Karlsruhe einen der größten Bestände an Arbeiten und Archivalien von Karl Hubbuch. Zum 125. Geburtstag des am 21. November 1891 in Karlsruhe geborenen Künstlers wird eine Auswahl aus der eigenen Sammlung präsentiert. Unter den etwa 85 Exponaten aus den Jahren 1919 bis 1970 sind auch zahlreiche in jüngster Vergangenheit erworbene Zeichnungen und Druckgrafiken zu entdecken.
Foto: Karl Hubbuch, Hurra-Titelentwurf für Zakpo, 1930, Städtische Galerie Karlsruhe,© Karl Hubbuch Stiftung, Freiburg/Br.
22.07.2016 - 30.10.2016
fotokunst aus der sammlung
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In einer umfangreichen Schau werden verschiedene künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Medium der Fotografie aus den Beständen der Städtischen Galerie Karlsruhe präsentiert. Dazu gehören die hochkarätigen Dauerleihgaben aus der Sammlung Ute und Eberhard Garnatz, in der herausragende Fotografien etablierter Kunstschaffender einen Schwerpunkt darstellen.
Vertreten sind Bernd und Hilla Becher, die ihre unverwechselbare sachlich-dokumentarische Sprache an ihre zahlreichen, inzwischen ebenfalls berühmten Schüler weitergaben, aber auch Anna und Bernhard Johannes Blume sowie experimentelle Arbeiten von Sigmar Polke. Zudem zeigt die Präsentation Positionen von Fotografen und Fotografinnen aus Karlsruhe und der Region.
Sie bietet nicht nur einen repräsentativen Überblick über die Aufnahmen in der Sammlung und stellt das vielfältige faszinierende schöpferische Potenzial des Mediums dar, sondern eröffnet in der Gegenüberstellung auch aufschlussreiche Vergleichsmöglichkeiten.
Foto: Barbara-Klemm, Leonid-Breschnew, Willy-Brandt, Bundeskanzleramt-Bonn, 1973, Schwarzweißfotografie, Städtische Galerie Kalsruhe, © Barbara Klemm, Frankfurt/Main
10.07.2016 - 16.10.2016
Interview – Axel Philipp
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Im Zentrum der Ausstellung von Axel Philipp steht ein Häuschen, das viele Jahre Ort für einen ganz bestimmten Tausch gewesen ist: Geld gegen Virtuelles, gegen Seherlebnisse. Jetzt bietet das ehemalige Kassenhäuschen des nicht mehr existierenden Karlsruher Kinos »Die Kamera« scheinbar ein neues Tauschgeschäft an. Machte früher eine Person den Deal perfekt, ist nun eine Art Automat entstanden, der im Inneren hinter Glas große Kieselsteine offeriert, also etwas handfest Reelles, Physisches. Und doch kann man der wohlgeformten Steine aus dieser Cassa nicht habhaft werden. Sie sind und bleiben ein lediglich optisches Angebot. »Rheingold« lautet der Titel der eigens für die aktuelle Ausstellung entwickelten Arbeit. Um sie herum gruppieren sich charakteristische Beispiele aus unterschiedlichen Werkgruppen des Künstlers, dessen Interesse mit Vorliebe dem ästhetischen Potenzial und dem erkenntnistheoretischen »Mehrwert« alltäglicher Erscheinungen gilt. Dazu gehören u. a. die Schmirgelpapiere, die mittels Schleifen zur Zeichnung werden, oder die Fotografien weiß getünchter Schaufensterscheiben von leer stehenden Ladengeschäften. Mit Kreidewasser vorübergehend blickdicht gemacht, addieren sich die anonymen Malgesten zusammen mit den flüchtigen Widerspiegelungen der Außenwelt auf der Glasfläche zu einem höchst eigenen, assoziationsreichen Bild.
Die Ausstellung ist eine Art Interview mit dem Künstler und seinen Werken, die sich auch untereinander in Beziehung setzen und befragen - Seharbeiten machen Seharbeit. »Interview - Axel Philipp« wird im Forum des Museums gezeigt und ist die achte Präsentation des Förderkreises der Städtischen Galerie Karlsruhe.
Foto: Axel Philipp, Ohne Titel, 2014, Haken, Modellgips
15.04.2016 - 12.06.2016
20 Jahre Förderkreis. Aktuelle Schenkungen an die Städtische Galerie Karlsruhe
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Der 1996 gegründete Förderkreis der Städtischen Galerie Karlsruhe e. V. feiert in diesem Frühjahr sein 20jähriges Bestehen. Mit großem Engagement unterstützen seine Mitglieder die wissenschaftliche und bildungsvermittelnde Arbeit des Museums ideell und materiell. So finanziert der Verein von Anfang an und bis heute immer wieder Neuerwerbungen für die Sammlung, die den eigenen Bestand hervorragend ergänzen und bereichern.
In den zurückliegenden Jahren wurden der Galerie bedeutende Kunstwerke übergeben, unter anderem von Hiromi Akiyama, Silvia Bächli, Hans Baschang, Ulrich Erben, Fritz Klemm, Rainer Küchenmeister, Meuser, Walter Stöhrer und Günter Umberg. Der Förderkreis unterhält außerdem einen kleinen, aber exquisiten Museumsshop, in dem originale Kunstwerke namhafter Künstlerinnen und Künstler zum Verkauf angeboten werden. Darüber hinaus richtet der Verein in Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie Karlsruhe etwa alle zwei Jahre im Forum des Museums Studioausstellungen für ausgewählte Künstler und Künstlerinnen aus, begleitet von einer Katalogpublikation. Die Reihe begann mit einer Präsentation von Arbeiten des Bildhauers Hiromi Akiyama, gefolgt von Ausstellungen, die Gerhard Mantz, Harald Klingelhöller, Günter Umberg, Sabine Funke, Meuser und Ulrike Michaelis gewidmet waren.
Für Sommer 2016 bereitet Axel Philipp eine Einzelausstellung vor. Zum 20. Geburtstag des Fördervereins werden nun im Forum des Museums die neuesten Schenkungen vorgestellt. Dabei handelt es sich um Werke von insgesamt acht Künstlerinnen und Künstlern: Margit Abele, Angela M. Flaig, Nele-Marie Gräber, Agnes Märkel, Ulrike Michaelis, Axel Philipp, Jens Trimpin und Andrea Zaumseil. Es erscheint ein Katalogheft mit Texten zu allen Exponaten, verfasst von engagierten Mitgliedern des Förderkreises.
Foto: Angela Maria Flaig, Distelschale, 2014, Distelsamen sprayfixiert
19.03.2016 - 26.06.2016
Friedrich Kallmorgen
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Friedrich Kallmorgen zählt zu den führenden Künstlerpersönlichkeiten Deutschlands im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. 1856 in Altona geboren, studierte er zunächst an der Düsseldorfer Kunstakademie, dann an der Karlsruher Kunstschule bei Hans Frederik Gude und Gustav Schönleber. Er war Gründungsmitglied der Grötzinger Malerkolonie und blieb seiner »badischen Heimat« bis zu seinem Tod 1924 eng verbunden, auch als er 1901 einem Ruf als Professor für Landschaftsmalerei an der Berliner Kunstakademie folgte.
Erstmals wird in dieser Präsentation das malerische, zeichnerische und druckgrafische Schaffen Kallmorgens mit etwa 220 Exponaten aus allen Schaffens- phasen umfangreich vorgestellt. Sie stammen zu einem großen Teil aus der Sammlung Rolf Kaletta, Hannover/Hamburg. Der Rundgang durch die im Erdgeschoss und im zweiten Obergeschoss des Museums eingerichtete Ausstellung führt durch mehrere Abteilungen, in denen unter anderem das Frühwerk, die Jahre in Karlsruhe und Grötzingen sowie die faszinierend vielgestaltigen Reiseinspirationen des Künstlers thematisiert werden. Darüber hinaus ermöglicht die Schau spannende Begegnungen mit Werken von Margarethe Hormuth-Kallmorgen, der Frau des Künstlers.
Foto: Friedrich Kallmorgen, Sonne hinter Wolken, 1911, Privatbesitz, Foto: Heinz Pelz, Karlsruhe
12.02.2016 - 17.04.2016
Katja Colling - STOBER PULLOBER
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Der Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung 2015 wird an Katja Colling verliehen. Die Auswahl für dieses Stipendium trafen Mitglieder des Professorenkollegiums an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, wo Katja Colling von 2006 bis 2012 bei Helmut Dorner und Myriam Holme studierte, zuletzt als Meisterschülerin von Helmut Dorner. Seit 2012 lebt die 1981 in Karlsruhe geborene Künstlerin freischaffend in ihrer Heimatstadt und in Bremerhaven.
Katja Collings Arbeiten zeugen von großer Experimentierfreude. Mit Leichtigkeit sampelt sie Materialien, Stile und Inhalte ganz im Sinne der Appropriation Art. Dabei vermischt sie die Spielarten der Abstraktion und löst sich vom bloßen Leinwandbild. Das verbindende Element ihrer Collagen, Gemälde und Skulpturen ist der sinnliche Einsatz von Farbe und Material, denn letztlich tragen ihre Arbeiten eine deutlich koloristische und haptische Handschrift.
Foto: Katja Colling, Wenns draußen kalt ist, ists auch schön, 2015, © VG Bild-Kunst Bonn 2015
05.02.2016 - 31.12.2017
umgehängt. Idole und Legenden
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Ausgangspunkt für die aktuelle Neupräsentation der Schausammlung der Städtischen Galerie im ersten Obergeschoss ist die Gegenüberstellung des Gemäldes "Legende" von Rosemarie Trockel und der Plastik "Idol" von Gustav Seitz. Sie stehen stellvertretend für zwei konträre Positionen innerhalb der bundesdeutschen Kunst seit 1945 bis heute. Seitz´ Bronzefigur reprä-sentiert hierbei ein idealisierendes Kunstverständnis, das vor allem die ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg prägte. Viele Künstler und Künstlerinnen jener Jahre verstanden ihre Werke als Ergebnis eines ursprünglichen Schaffenstriebs, das jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft und Bildung lesen und verstehen kann. Farbe, Form und Gestus waren für sie Ausdrucksträger allgemeinmenschlicher Befindlichkeiten und ihre Werke verstanden sie als Beitrag für eine bessere Gesellschaft. Beispielhaft belegen Exponate des Informel, der Konkreten Kunst und des ZERO-Umfeldes diese Vorstellungen.
Mit der Postmoderne in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begannen Kunstschaffende vermehrt Kritik an diesem Kunstverständnis zu üben. Für diesen Bruch steht in der Ausstellung Trockels "Legende". Mit ihren Arbeiten zielt die deutsche Künstlerin auf die Offenlegung scheinbar unantastbarer symbolischer Ordnungen und hegemonialer Gesellschaftsstrukturen. Ironische Überspitzungen, reproduktive Techniken und konzeptuelle Ansätze dienten ihr und anderen dazu, die autonome Autorschaft sowie künstlerische Absolutheitsansprüche anzugreifen und die Grenzen zwischen Hoch- und Populärkultur zu hinterfragen.
Am Anfang des ersten Themenbereichs "Idol" steht die Kunst des Informel. Diese verstand sich als Ideal einer freien, demokratischen Gesellschaft, als sinnliche Darstellung absoluter Ideen. Die unmittelbare, gestische Übertragung von Emotionen auf die Leinwand sollte in letzter Instanz auch die Betrachterinnen und Betrachter zur inneren Teilnahme und emotionalen Reaktion führen. In der Ausstellung illustrieren Arbeiten u. a. von Otto Greis, Heinz Schanz, K. R. H. Sonderborg und Walter Stöhrer diese bewegten Jahre. Auf ihrer Suche nach präzise definierbaren Bildordnungen fanden die Künstler der Konkreten Kunst zu alternativen Ausdrucksformen. Statt geplanter Formlosigkeit, individueller Handschrift und gestischem Farbauftrag wurden hier durchdachte Kompositionen mit voneinander abgetrennten Farbflächen, klaren Linien und formalen Ordnungen zu bildgebenden Elementen. Die Maler und Bildhauer Max Bill, Günter Fruhtrunk, Günter Neusel und Lothar Quinte sind als Re-präsentanten dieser Kunst in der Ausstellung vertreten. Die Künstler des ZERO-Umfeldes dis-tanzierten sich ebenfalls von den informellen Vorgängern. Mit oftmals einfachen Bildmitteln visualisierten sie Energie, Licht und Schatten, Reflexionen und Spiegelungen, um so elementare Bilderfahrungen zu ermöglichen. Beispielhaft an Arbeiten von Georg Baselitz, Antonius Höckelmann und Per Kirkeby wird in der Ausstellung auch das Ringen um eine Ästhetik zwischen Abstraktion und Figur verbildlicht. Alle vier Richtungen dieses ersten Ausstellungsteils eint, dass ihre Vertreter Kunst als soziokulturelles Ideal verstanden.
Im zweiten Bereich "Legenden" wird dieses fortschrittsorientierte Verständnis zur Disposition gestellt. Entsprechend der Revision von linearen Geschichtsmodellen und der kritischen Hinterfragung der "großen Erzählungen" (Jean-François Lyotard) in der Postmoderne boten ironi-sche Überspitzungen, Materialexperimente und kritische Inhalte geeignete Mittel zur Relativie-rung und Distanzierung von Absolutheitsansprüchen in der Kunst. Die Kulturschaffenden dieser Jahre brachen mit der Forderung nach Innovation und Genialität. Ein erster Teilbereich widmet sich dem Thema der Ironie.
Künstlerinnen und Künstler, darunter Jörg Immendorff, Sigmar Polke oder Rosemarie Trockel, stellten sich gegen die Wahrheits- und Originalitätsansprüche der klassischen Avantgardebewegungen und die daran anknüpfenden Kunstvorstellungen der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die hierauf folgende Abteilung steht ganz im Sinne des Angriffs. Während Marlene Dumas, Antonius Höckelmann und Arnulf Rainer das Idealbild des genialistischen, prometheischen Künstlers sowie die Bedingungen des Kunstbetriebs kritisch betrachten, fechten Katharina Fritsch und Rosemarie Trockel den Status des produktiven, handwerklich arbeitenden Kunst-schaffenden an. Sie ließen ihre Werke mitunter industriell fertigen, wodurch typisch postmoderne Fragen nach Autorschaft und Originalität gestellt werden. Ab Anfang Mai, nach dem Ende der Ausstellung von Katja Colling, der aktuellen Preisträgerin des Kunstpreises der Werner-Stober-Stiftung, können die Besucherinnen und Besucher schließlich den letzten Teil der Neupräsentation besichtigen. Dieser versammelt unter der Überschrift Irritationen Positionen junger Kunstschaffender. Sämtliche Exponate dieses Bereichs sind Neuerwerbungen aus den vergangenen Jahren und wurden bisher größtenteils noch nicht in der Städtischen Galerie ausgestellt. Die Zusammenstellung verdeutlicht zum einen, dass das Prinzip der Irritation ein wiederkehrendes Element der Gegenwartskunst ist. Zum anderen zeigen die ausgestellten Arbeiten eine deutliche Abkehr vom klassischen Tafelbild. Neben einer Videoarbeit von Selma Alaçam sind hier u. a. eine kinetische Installation von Renate Koch, ein textiles Bild von Katja Colling sowie eine Bodenarbeit von Anna Kolodziejska zu sehen. Neben diesen inhaltlichen Aspekten gewährt die Zusammenstellung auch einen Einblick in die Sammlungsstrategie der Städtischen Galerie.
Beteiligte Künstler und Künstlerinnen:
Selma Alaçam, Georg Baselitz, Thomas Bayrle, Max Bill, Katja Colling, Marlene Dumas, Harald Duwe, Katharina Fritsch, Günter Fruhtrunk, Hermann Glöckner, Gotthard Graubner, Otto Greis, Otto Herbert Hajek, Antonius Höckelmann, Jörg Immendorff, Per Kirkeby, Jürgen Klau-ke, Renate Koch, Anna Kolodziejska, Wilhelm Loth, Adolf Luther, Günter Neusel, Sigmar Polke, Lothar Quinte, Arnulf Rainer, OMI Riesterer, Heinz Schanz, Walter Schelenz, Gustav Seitz, Andreas Slominski, K. R. H. Sonderborg, Klaus Staudt, Walter Stöhrer, Rosemarie Trockel, Günther Uecker, Claude Wall u. a.
Kurator: Marco Hompes M.A.
Foto: Rosemarie Trockel, Legende, 1984, Öl und Spray auf Pappe, 84 x 47 cm, Sammlung Garnatz, ©VG Bild-Kunst, Bonn 2016
14.11.2015 - 21.02.2016
Werkschau der Professoren und Professorinnen der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
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Franz Ackermann, Silvia Bächli, Stephan Balkenhol, John Bock, Ernst Caramelle, Tatjana Doll, Helmut Dorner, Marcel van Eeden, Erwin Gross, Axel Heil, Leni Hoffmann, Harald Klingelhöller, Kalin Lindena, Meuser, Claudia & Julia Müller, Daniel Roth, Marijke van Warmerdam, Corinne Wasmuht
Seit Gründung der Städtischen Galerie Karlsruhe im Jahr 1981 spielt die Kunst der ehemals oder aktuell lehrenden Professoren an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe eine herausragende Rolle im Ausstellungs- und Erwerbungsprogramm des Museums. Zahlreiche Präsentationen widmeten sich monografisch oder in größeren thematischen Zusammenhängen dem künstlerischen Schaffen an der gleichermaßen traditions reichen wie renommierten Institution, die den Ruf Karlsruhes als bedeutende Kunststadt weit über nationale Grenzen hinaus getragen hat und bis heute trägt.
Im Rahmen des 300. Geburtstags der Fächerstadt zeigen die 18 derzeit lehrenden künstlerischen Professorinnen und Professoren der Karlsruher Akademie erstmals eine um fassende Gemeinschaftsausstellung im Lichthof 10. Von A wie Franz Ackermann bis W wie Corinne Wasmuht bietet die Schau eine einmalige Gelegenheit, sich einen Überblick über die aktuelle künstlerische Arbeit der Akademielehrer zu verschaffen.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Franz Ackermann, Silvia Bächli, Stephan Balkenhol, John Bock, Ernst Caramelle, Tatjana Doll, Helmut Dorner, Erwin Gross, Axel Heil, Leni Hoffmann, Harald Klingelhöller, Kalin Lindena, Meuser, Julia Müller, Daniel Roth, Marcel van Eeden, Marijke van Warmerdam, Corinne Wasmuht.
Foto: Meuser, Oben rein unten raus, 2012, Metall, Farbe, 73 x 82 x 32 cm, Karlsruhe, Foto: ONUK
09.10.2015 - 17.01.2016
ars viva-Preis
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Der ars viva-Preis 2016 geht an Flaka Haliti (*1982), Hanne Lippard (*1984) und Calla Henkel & Max Pitegoff (*1988/*1987). Der Preis ist mit drei Ausstellungen an namhaften Kunstinstitutionen im In- und Ausland sowie der Herausgabe eines zweisprachigen Katalogs und einer Künstleredition verbunden. Die Künstler erhalten ein Preisgeld in Höhe von je 5.000 Euro.
Der ars viva-Preis wird seit 1953 jährlich an junge, in Deutschland lebende Künstler vergeben, deren Arbeiten sich durch richtungsweisendes Potenzial und hohe künstlerische Qualität auszeichnen. Aus 43 vorgeschlagenen Künstlern wählte die Jury zwölf Finalisten aus, die ihre Arbeiten in ihren Ateliers und in den KW Institute for Contemporary Art in Berlin präsentierten. Als diesjährige ars viva-Preisträger wurden Flaka Haliti, Hanne Lippard und Calla Henkel & Max Pitegoff gekürt.
"Die diesjährigen Preisträger spiegeln ihre direkte Erfahrungswelt. Das Private wird politisch und führt zu aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen", so der Vorsitzende des Gremiums Bildende Kunst im Kulturkreis der deutschen Wirtschaft, Ulrich Sauerwein.
Die in Prishtina geborene Künstlerin Flaka Haliti (*1982) beschäftigt sich in ihren medienanalytischen Arbeiten mit gesellschaftlichen Strukturen. Themen wie Liebe, Freiheit, Intimität, Nähe und Distanz beziehen sich auf ihre unmittelbare Erfahrungswelt. Die in Milton Keynes geborene Künstlerin Hanne Lippard (*1984) arbeitet in ihren text- und zeitbasierten Arbeiten, Performances, Kurzfilmen und Tonstücken mit ihrer Stimme als Gestaltungsmittel. Inspiriert durch Wörter aus Literatur, Pop-Kultur, alltäglicher und bürokratischer Sprache entstehen rhythmisierte Textfragmente. Calla Henkel & Max Pitegoff (*1988/*1987), geboren in Minneapolis und Buffalo, realisieren in dem von ihnen gegründeten New Theater in Berlin kooperationsbasierte Inszenierungen. In ihren fotografischen Arbeiten rücken sie das Soziale und Private in den Fokus, das in seiner Erscheinungsform gleichzeitig die Konvention eines bestimmten, zeitgenössischen Lebensstils suggeriert.
Der Jury unter dem Vorsitz von Ulrich Sauerwein gehörten neben sechs Mitgliedern des Gremiums Bildende Kunst des Kulturkreises in diesem Jahr die Kuratoren Dr. Brigitte Baumstark (Städtische Galerie Karlsruhe), Franciska Zólyom (Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig) und Axel Wieder (Index - The Swedish Contemporary Art Foundation, Stockholm) an. Als Fachberater war Nicolaus Schafhausen (Kunsthalle Wien) in diesem Jahr Mitglied der Jury.
Am Freitag, den 9. Oktober 2015 wird die neue ars viva-Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe eröffnet (bis 17. Januar 2016).
Die nachfolgenden Ausstellungsstationen sind: Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (20. Februar bis 17. April 2016) und Index - The Swedish Contemporary Art Foundation in Stockholm (4. Juni bis 21. August 2016).
Foto: Calla Henkel & Max Pitegoff, Raumansicht, New Theater Bench (Wood), 2012, Courtesy the artists, Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin, Foto: ONUK
27.06.2015 - 04.10.2015
Friedrich Weinbrenner 1766 – 1826. Architektur und Städtebau des Klassizismus
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Zum 300. Stadtjubiläum präsentieren das saai und die Städtische Galerie Karlsruhe eine Ausstellung zum Lebenswerk von Friedrich Weinbrenner (1766-1826). Wie kein anderer hat dieser berühmte Baumeister und Stadtplaner des Klassizismus das Erscheinungsbild von Karlsruhe bis heute geprägt. Von Anfang an war sein Name mit der Fächerstadt aufs Engste verbunden: Hier wurde er 1766 als Sohn eines Zimmermanns geboren, hier konnte er nach Studien- und Reisejahren im In- und Ausland seit 1800 ein Vierteljahrhundert lang sein herausragendes städtebauliches und baukünstlerisches Talent entfalten.
Als dank der napoleonischen Neuordnung der deutschen Territorien die kleine Fürstenresidenz Karlsruhe zur Hauptstadt des neuen Großherzogtums Baden aufstieg, verlieh Weinbrenner als einflussreicher Baudirektor diesem rasanten Wandel einen nachhaltigen architektonischen Ausdruck. Trotz bescheidener Mittel und politisch unruhiger Zeiten gelang es ihm, die barocke Planstadt im Sinne des Klassizismus weiterzuentwickeln, für die veränderten Bedürfnisse eines neuen Zeitalters funktionsfähig zu machen und zugleich ein einheitliches Stadtbild von bemerkenswerter Klarheit und Ebenmaß zu realisieren. So steht Weinbrenners Wirken in Karlsruhe im Mittelpunkt der Ausstellung. Die bekannte "Via Triumphalis" beispielsweise, die der Architekt als repräsentative Prachtstraße zwischen Schlossplatz und Ettlinger Tor entstehen ließ, wird in einem eindrucksvollen, mehr als vier Meter großen Modell vor Augen geführt. Auch alle anderen bedeutenden Monumentalbauten des badischen Baumeisters werden vorgestellt. Ein weiterer Akzent liegt auf seinem Schaffen außerhalb der Residenzstadt und über das Großherzogtum hinaus - von Dorfkirchen in Baden bis hin zum Leipziger Theater.
Weinbrenners persönlicher Stil in Anlehnung an die römische Antike, an Palladio und die französische Revolutionsarchitektur - verbreitet nicht zuletzt durch eigene theoretische Schriften und Lehrbücher - machte Schule und wurde nicht nur für die Baupolitik im gesamten Großherzogtum vorbildlich. Aus dem ganzen deutschsprachigen Raum strömten Schüler in Weinbrenners private Bauschule am Ettlinger Tor, die zu einer Keimzelle für die Technische Hochschule werden sollte.
Die umfassende monografische Jubiläumsschau zu Weinbrenners Schaffen ist die erste seit 1977 und übertrifft die knapp vierzig Jahre zurückliegende Präsentation im Umfang bei weitem. Zu den Exponaten zählen Originalzeichnungen aus dem saai sowie aus Sammlungen in Deutschland und den USA, außerdem historische und aktuelle Fotografien, neu angefertigte Modelle und aufwändige Computervisualisierungen, mit deren Hilfe auch nicht verwirklichte Entwürfe und Idealprojekte anschaulich werden.
Foto: Der Marktplatz von Norden, perspektivische Ansicht mit nicht realisierten Marktgebäuden und Denkmal für den Stadtgründer, um 1804, Stadtarchiv Karlsruhe
23.04.2015 - 05.07.2015
David Semper
- GIORNATA
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Der Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung 2014 wurde an David Semper verliehen. Die Auswahl für dieses Stipendium trafen Mitglieder des Professorenkollegiums an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, wo David Semper von 2007 bis 2011 bei Leni Hoffmann studierte.
Zeit, Material und Raum sind die wesentlichen Werkkomponenten David Sempers, mit denen er subtile, teils ephemere Kunstwerke schafft. In seinen raumbezogenen Installationen erforscht er die zeitlichen und materiellen Gegebenheiten der jeweiligen Örtlichkeit. Seine Überlegungen zur Malerei führen ihn zu Ansätzen, die von der Eigengesetzlichkeit des Materials ausgehen. Grundsätzlich spielen handwerkliche Verfahren für seine künstlerische Arbeit eine große Rolle.
Foto: SCHOOL, indische Schulheftcover (Recycling-Karton), Buntstiftminen, eingesetzt und geschliffen, 3er Serie, 2014, © VG Bild-Kunst Bonn 2015
23.04.2015 - 07.06.2015
Simone Demandt – "tief blicken"
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Die in Baden-Baden lebende Fotografin Simone Demandt erhält 2015 den Hanna-Nagel-Preis, der im zweijährigen Rhythmus an eine zeitgenössische bildende Künstlerin aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe verliehen wird. 1959 in Dortmund geboren, studierte Simone Demandt von 1979 bis 1985 an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und an der Universität Stuttgart. Seit 1987 ist sie ausschließlich als freie Künstlerin tätig. Ihre Fotoarbeiten sind in Sammlungen im In- und Ausland vertreten und werden regelmäßig auf Ausstellungen in nationalen und internationalen Museen, Kunstvereinen und Galerien gezeigt. Lehraufträge und Professuren für Künstlerische Fotografie hatte sie an der Freien Hochschule für Grafik-Design und Bildende Kunst Freiburg, an der Hochschule für Gestaltung Pforzheim und an der Hochschule der Bildenden Künste Saarbrücken inne.
Die Ausstellung "tief blicken" im Forum der Städtischen Galerie Karlsruhe zeigt großformatige Fotoarbeiten aus der Werkgruppe "Dunkle Labore/Labs overnight" und bietet zugleich spannende Einblicke in die Arbeitsbücher der Künstlerin. In den Jahren 2008 und 2009 machte Simone Demandt fotografische Aufnahmen von verschiedenen wissenschaftlichen und industriellen Forschungslaboren. Sie fotografierte u. a. das Max-Planck-Institut für Pflanzenforschung in Köln, die Rechtsmedizin in Heidelberg oder auch Labore der Zellbiologie und Physik an der Universität Karlsruhe (heute KIT) - menschenleer bei Nacht. Dabei nutzte sie lediglich das geringe Eigenlicht von Leuchtdioden oder Monitoren in den nächtlichen Räumlichkeiten und eine lange Belichtungszeit von ca. 8 Stunden.
Anders als wir es von den meisten Fotografien gewohnt sind, wird hier nicht ein flüchtiger Moment eingefroren und dem raschen Strom der Zeit entrissen, ganz im Gegenteil. Bei dieser Werkgruppe verwendet die Künstlerin ihre Kamera genau zum umgekehrten Zweck: Sie sammelt Zeit und akkumuliert die Spanne einer ganzen Nacht in einer einzigen Aufnahme. Die Stätten des Fortschritts, der wissenschaftlichen Forschung oder auch der Suche nach Erkenntnis lösen sich so in Strukturen, Lichtstreifen, Lichtpunkte und schwarze Flächen auf. Sichtbar werden lediglich die Lichter von Displays, Kontrollleuchten und ähnlichem mehr. Zusammen mit der diffusen Außenbeleuchtung durch Mond- oder Straßenlicht, das in die Räume hinein scheint, geben sie Einblicke in die fremd und geheimnisvoll anmutenden Szenerien. So setzt die Fotografin die Dunkelheit als Darstellungsmittel und Möglichkeit zur Abstraktion sehr bewusst ein. Sie entzieht sich dem Prozess der Bildgestaltung und -manipulation, indem sie - nach der Wahl des fotografischen Ausschnitts und der technischen Bedingungen - die analoge Kamera ohne weitere Eingriffe der Finsternis der Räume überlässt. Der Zufall, das Unvorhersehbare haben somit einen wichtigen Anteil am Entstehungsprozess ihrer Lichtbilder, deren Genese durchaus an die Ursprünge dieses Mediums vor der Mitte des 19. Jahrhunderts denken lässt: Auch damals waren extrem lange Belichtungszeiten notwendig. Doch anders als zu Zeiten der Fotografiepioniere Nièpce oder Daguerre, denen noch keine anderen technischen Möglichkeiten offen standen, macht sich Simone Demandt den Faktor Zeit absichtsvoll zunutze. Ihr dient die Kamera als eine Art Nachtsichtgerät, das einen neuen, tiefen, überraschenden und zuweilen irritierenden Blick auf die Dunkelheit ermöglicht - auf ihre Ästhetik und auf das, was sich in ihr verbirgt.
Der Hanna-Nagel-Preis ist ein Kunstpreis von hohem Renommee: Er erinnert zum einen an das künstlerische Werk Hanna Nagels, einer bedeutenden Vertreterin der "Neuen Sachlichkeit", zum anderen versteht sich der Preis als Instrument der Künstlerinnenförderung im Regierungsbezirk Karlsruhe. Dass die Bewerberinnen mindestens 40 Jahre alt sein müssen, soll dem oft unterschiedlichen Lebensentwurf von männlichen und weiblichen Kunstschaffenden Rechnung tragen. Der Hanna-Nagel-Preis wird ausgeschrieben von den Stifterinnen des Preises: Margareta Barth, Präsidentin der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Hildegard Gerecke, Polizeipräsidentin a. D., Gerlinde Hämmerle, Regierungspräsidentin a. D., Heike Haseloff-Grupp, Präsidentin des Landessozialgerichts Baden-Württemberg, Andrea Heck, Präsidentin der Oberfinanzdirektion Karlsruhe, Prof. Dr. Christine Hügel, Präsidentin des Oberlandesgerichts Karlsruhe, Nicolette Kressl, Regierungspräsidentin, Prof. Dr. Jutta Limbach, Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts a. D., sowie von der Stadt Karlsruhe und vom Regierungspräsidium Karlsruhe. Der Preis ist verbunden mit einem Preisgeld, einem Ankauf durch das Regierungspräsidium Karlsruhe sowie einer Ausstellung im Forum der Städtischen Galerie Karlsruhe mit begleitendem Katalogheft.
Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung "Simone Demandt - `tief blicken`" am Mittwoch, 22. April 2015 um 18 Uhr, wird der Hanna-Nagel-Preis an die Künstlerin übergeben.
Foto: Simone Demandt, TÜV Rheinland, LGA Nürnberg, aus der Serie "Dunkle Labore", 2009, Pigmentdruck auf Photo Rag, © VG Bild-Kunst Bonn 2015
12.04.2015 - 24.05.2015
A L L E !
Der Künstlerbund Baden-Württemberg in der Städtischen Galerie Karlsruhe
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Am 07. Februar 1955 wurde der Künstlerbund Baden-Württemberg in Karlsruhe gegründet, seine erste Ausstellung am 02. April 1955 in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden eröffnet. Die Initiative dazu ging zunächst vom sogenannten Rat der Zehn aus. Mit Willi Baumeister, Otto Dix, Erich Heckel, Ida Kerkovius u.a. gehörtem diesem Gremium gleichberechtigt je 5 Künstlerinnen und Künstler aus Baden sowie aus Württemberg an, die ihre öffentliche Anerkennung vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten errungen hatten und somit einer älteren Generation entstammten. In der Nachkriegszeit sollte mit dem solidarischen Zusammenschluss zu einer Künstlervereinigung nicht nur die seinerzeit umstrittene politische Einheit der beiden Landesteile veranschaulicht werden. Vielmehr galt es ebenso auch die Gleichberechtigung und Vielfalt unterschiedlicher künstlerischer Ausdrucksstile – zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit – zu betonen. Heute umfasst der Künstlerbund Baden-Württemberg – über alle Lebensalter hinweg – rund 400 Künstlerinnen und Künstler als Mitglieder, deren Arbeiten in einer Übersichtsschau aller bildnerischen Medien und Konzepte vorgestellt werden. Ein breit angelegter Freundeskreis aus Förderern, Sammlern, Galeristen und Kunstvermittlern unterstützt die Arbeit des Künstlerbundes tatkräftig und vergibt den Erich-Heckel-Preis sowie den Förderpreis des Künstlerbundes.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog.
Foto: Sati Zech, Ohne Titel (Bollenarbeit Nr. 286), 2014, Öl, Leinwand, Mixed Media, 178 x 166 cm (Foto: Daniel Müller), © VG Bild-Kunst Bonn 2015
03.10.2014 - 06.04.2015
Von Ackermann bis Zabotin – Die Städtische Galerie Karlsruhe zu Gast im MNK
Pressemitteilung
Die Kunstsammlung der Stadt Karlsruhe zieht für ein halbes Jahr in den nördlichen Hallenbau und ist im ZKM | Museum für Neue Kunst zu Gast. Die Präsentation im ersten Obergeschoss beginnt mit Gemälden und Skulpturen zeitgenössischer Kunst und geht zurück bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, als 1854 die Großherzogliche Kunstschule in Karlsruhe gegründet wurde. Zu sehen sind neben Hauptwerken der Sammlung, die in verschiedenen Konstellationen immer wieder Teil der Dauerausstellung der Städtischen Galerie sind, auch Arbeiten, die bislang kaum oder nie gezeigt wurden. Hierzu zählen unter anderem Gemälde aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wie Moritz von Schwinds Bildnis seiner Schwiegermutter Friederike Sachs (um 1842) oder Carl Rottmanns Werk »Griechische Landschaft«, das um 1836 entstand. Insgesamt führt eine verdichtete, chronologisch gegliederte Abfolge der Präsentation zu unerwarteten Zusammentreffen unterschiedlichster künstlerischer Haltungen.
Foto: Georg Baselitz, Ohne Titel, 28. VI. 1982, Städtische Galerie Karlsruhe, Sammlung Garnatz
02.08.2014 - 19.10.2014
Die andere Moderne. Kunst und Künstler in den Ländern am Rhein 1900 bis 1922
Pressemitteilung
In den Jahren um 1900 befand sich die deutsche Kunstlandschaft im Umbruch. In zahlreichen west- deutschen Städten schlossen sich Künstler zu Interessengemeinschaften zusammen. Um überregionale Aufmerksamkeit zu erlangen und ein Gegengewicht zur kulturellen Vorherrschaft der Kunstzentren Berlin und München zu bilden, wurden in Düsseldorf zwei Initiativen gegründet: 1900 die Zeitschrift »Die Rhein- lande« und 1904 der »Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein«, dessen ambitionierte Ausstellungstätigkeit große Beachtung fand. Gemeinsam ver- folgten sie das Ziel, der Vielfalt neuer künstlerischer Positionen in den Anliegerstaaten entlang des Rheins, von seiner Quelle bis zur Mündung, ein Forum zu bieten. So stand das Kunstgeschehen am Bodensee, in Basel, Zürich und Straßburg ebenso im Fokus des Interesses wie das in Karlsruhe, Stuttgart, Darmstadt, Frankfurt, Köln, Düsseldorf oder Hagen. Auffallend früh wurde beispielsweise über Adolf Hölzel, die rheinischen Expressionisten oder über die Schweizer Künstler Ferdinand Hodler, Giovanni Giacometti und Cuno Amiet be- richtet. Mehr als 120 Gemälde, Grafiken und Plastiken von etwa 50 Künstlern, von Max Beckmann bis Christian Rohlfs, von Heinrich Altherr bis Wilhelm Trübner, von Karl Albiker bis Bernhard Hoetger und Wilhelm Lehmbruck geben anschaulich Einblick in die Aktivi- täten der Zeitschrift und des Verbandes, um eine »andere Moderne« jenseits der dominanten Kunstmetropolen zu etablieren.
Foto: Max Clarenbach, Winter an der Erft, 1906, Privatbesitz, Courtesy Galerie G. Paffrath, Düsseldorf, Foto: Horst Kolberg, Neuss
10.07.2014 - 05.10.2014
»… 12 Minuten von Karlsruhe«. Die Grötzinger Malerkolonie
Pressemitteilung
Der Wunsch in der freien Natur zu arbeiten und den Wechsel der tages- und jahreszeitlichen Stimmungen zu erleben, führte dazu, dass sich Künstler seit den 1830er Jahren in malerischen Landschaften niederließen. Um 1890 entstanden in Deutschland mehrere »Künstlerkolonien«, so auch 1889 in Grötzingen bei Karlsruhe. Im Mai jenes Jahres bezog der Landschaftsmaler Friedrich Kallmorgen gemeinsam mit seiner Gattin, der Blumenmalerin Margarethe Hormuth-Kall- morgen, sein eben fertig gestelltes Sommerhaus. Schon bald ließen sich weitere Künstler und Künstlerinnen um den Tier- maler Otto Fikentscher in der Grötzinger Augustenburg, dem ehemaligen markgräflichen Schloss, nieder. Der idyllische Ort und die reizvolle Landschaft fanden Eingang in ihre Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken. Doch bereits zu Beginn des neuen Jahrhunderts zogen die ersten Künstler wieder weg.
Foto: Jenny Fikentscher, Blühender Kirschbaum, 1899, Städtische Galerie Karlsruhe
08.05.2014 - 24.08.2014
Krieg, Gewalt,Verletzlichkeit. Macht und Ohnmacht des Menschen
Pressemitteilung
Kriegsschauplätze, Kriegshandlungen und die Folgen der Zerstörungen sind durch die Jahr- hunderte hindurch immer wieder Inhalte, die Grafiker und Maler aufgreifen. Zu den figürlichgegenständlichen Darstellungen kommen nach 1945 zunehmend abstrahierte Bildsprachen, die die Befindlichkeit des Menschen, seine Verletzlichkeit und Schutzlosigkeit in Farbe, Struktur und Material als offene Formulierungen gestalten. Vielfältige Beispiele zu diesem Themenfeld vom 16. bis zum 20. Jahrhundert finden sich in der Sammlung der Städtischen Galerie Karlsruhe. Gezeigt werden Gemälde, Zeich- nungen und Druckgrafiken unter anderem von Max Ackermann, Georg Baselitz, Wolfgang Bier, Volker Böhringer, Jürgen Brodwolf, Jacques Callot, Hartmut Gampp, Hermann Goebel, Otto Greis, Karl Hofer, Herbert Kitzel, Werner Knaupp, Michael Sandle, Wilhelm Schnarrenberger, Georg Scholz und Erwin Spuler.
Foto: Otto Greis, Agonie, 1952, Städtische Galerie Karlsruhe
10.04.2014 - 13.07.2014
Ohne Auftrag. pe wolf - Fotografie
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Die Werkschau "Ohne Auftrag. pe wolf - Fotografie" im Forum der Städtischen Galerie Karlsruhe stellt einen Künstler vor, der viele Jahre eher im Verborgenen gearbeitet hat: pe wolf, mehrere Jahrzehnte als Leiter der Werkstatt für Fotografie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe tätig, zeigt in dieser Ausstellung erstmals im musealen Rahmen eine repräsentative Auswahl aus dem umfangreichen Archiv seiner "ohne Auftrag" realisierten Fotografien. Dafür hat er weit mehr als hundert Aufnahmen ausgewählt, die exemplarisch das gesamte Spektrum seiner Arbeiten von den 1960er Jahren bis heute anschaulich werden lassen: Aktbilder, Stillleben, Alltagsszenen und Straßensituationen, urbane und landschaftliche Impressionen, Innenraum- und Fenstermotive gehören ebenso dazu wie eine Reihe eindrucksvoller Porträts, die einen besonderen Schwerpunkt der Präsentation bilden.
pe wolfs ausschließlich analog realisierte Fotoarbeiten zeichnen sich durch gestalterische Klarheit, Sorgfalt und Strenge aus. Die Vorliebe des Fotografen gilt den schwarz-weißen Lichtbildern. Ebenso wichtig wie die Wahl der Motive ist ihm die sinnlich-haptische Seite seines Mediums, etwa die Beschaffenheit des Fotopapiers, die variierenden Kontraste und unterschiedlichen Tonigkeiten. Das Negativ wird jedoch in keiner Weise technisch manipuliert, auch die Bildausschnitte legt pe wolf nicht erst im Labor fest, sondern konsequent bereits im Sucher des Fotoapparats. Die materiellen Grundlagen der fotografischen Bilderzeugung bleiben für den Betrachter immer unmittelbar nachvollziehbar.
Das vornehmliche Interesse des Fotografen gilt nicht dem vordergründig Sensationellen oder Spektakulären. Die Spannung und Ausdruckskraft der Aufnahmen von pe wolf resultiert vielmehr aus einem besonderen Gespür für die kleinen außergewöhnlichen Begebenheiten im Alltäglichen und die mitunter überraschende Ästhetik zufälliger Konstellationen. Aber auch die genaue Beobachtungsgabe, der Humor, die Nachdenklichkeit und das an der Kunstgeschichte geschulte Auge des Fotografen tragen zum Facettenreichtum seiner Bildwelt entscheidend bei.
Ein signifikanter Aspekt im Werk pe wolfs ist der spezifische Umgang mit dem Faktor Zeit. Das Prinzip der Wiederholung oder Verdoppelung zieht sich von Anfang an wie ein roter Faden durch alle Schaffensphasen. Zahlreiche Aufnahmen sind als Diptychen angelegt, wodurch die Differenz zwischen einem Vorher und einem Nachher zur Anschauung kommt und verdeutlicht, dass immer nur ein Bruchteil der Realität eingefangen werden kann - ein kleiner Augenblick, der schon im nächsten Moment unwiederbringlich vergangen ist. Auch in jenen Porträts, die nicht als Doppelbild realisiert wurden, ist die Zeit gleichsam integriert: Durch eine lange Belichtungsphase von bis zu 30 Sekunden verändert sich der Ausdruck der porträtierten Personen, etwas eigentümlich Atmosphärisches wird auf diese Weise Teil der ansonsten streng auf Sachlichkeit bedachten Fotografien.
Zur Ausstellung erscheint die Publikation "Ohne Auftrag. pe wolf - Fotografie" mit mehr als 220 Abbildungen und einem Text von Michael Hübl im modo Verlag Freiburg. Sie kostet an der Museumskasse und im Buchhandel 22,50 Euro.
Foto: pe wolf, Louvre Paris, 1997, Silbergelatineabzug (PR)
15.03.2014 - 06.07.2014
Kritische Beobachter - Karlsruher Realisten der 1970er Jahre im Kontext
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Die 1970er Jahre waren ein Jahrzehnt der künstlerischen Umbrüche und Neuorientierungen. Dazu gehörte die Rückbesinnung auf die realistische Malerei, die sich in verschiedenen Spielarten in ganz Deutschland etablierte. Im Fokus stand dabei die gesellschaftskritische Ausformung dieser Kunstrichtung. Der neue, kritische Realismus wollte tagespolitische Geschehnisse aufgreifen, aktuelle Trends skeptisch hinterfragen und so ein politisches Bewusstsein schärfen. Die aus der Kunstsammlung der Städtischen Galerie entwickelte Ausstellung Kritische Beobachter widmet sich nun dem bisher wenig behandelten Thema der spezifischen Erscheinung dieses Phänomens in Karlsruhe. Gezeigt werden rund 170 Arbeiten von über 40 Kunstschaffenden wie Candace Carter, Reinhard Dassler, Helmut Goettl, Harald Herr, Benno Huth, Tutilo Karcher, Waltraud Kniss, Bodo Kraft, Klaus Langkafel und Annette Ziegler, die in ihren Werken politische, städtebauliche und gesellschaftliche Umbrüche kritisch festhielten
Der Realismus in den bildenden Künsten ist ein Thema, welchem in der Vergangenheit immer wieder neue Aktualität zukam. Geschichtlich wurzelt er im Frankreich des 19. Jahrhunderts, als sich Künstler wie Gustave Courbet gegen idealisierende Darstellungen des Klassizismus und der Romantik wandten. Dem Realismus sind ein kritischer Blick auf die Bedingungen der Wirklichkeit sowie ein oftmals stark politisch konnotierter Charakter zu Eigen. Dies wurde besonders im Deutschland der 1920er Jahre deutlich. Die Künstler und Künstlerinnen der Neuen Sachlichkeit hinterfragten mit ihrer Kunst die gesellschaftlichen Verhältnisse in der Weimarer Republik und wiesen pointiert auf Missstände hin. In den 1970er Jahren entwickelten sich in der gesamten Bundesrepublik neue Formen realistischer Malerei und Zeichnung. Diese orientierten sich stilistisch häufig an den neusachlichen Künstlerinnen und Künstlern, erhielten zudem aber auch wesentliche Impulse durch die Neue Figuration in Deutschland sowie durch die Pop Art in England und Amerika. Den Protagonisten der realistischen Bewegungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schien es unmöglich, weiterhin eine von der Politik abgewandte Kunst zu betreiben. Soziopolitische Entwicklungen in der Nachkriegszeit und einschneidende Ereignisse wie Terroranschläge, die erste Ölkrise oder der anhaltende Ost-West-Konflikt im Kalten Krieg, ließen sie nach der gesellschaftlichen Relevanz von Kunst fragen. Ihnen ging es darum, Widersprüchlichkeiten in der BRD aufzuzeigen und gleichzeitig das politische, kritische Bewusstsein des Betrachters zu schärfen.
Zentren des neuen Realismus waren vor allem Berlin, Hamburg, Braunschweig und Karlsruhe. Dass sich gerade in Karlsruhe neue realistische Tendenzen zeigten, liegt unter anderem an den Professoren der hiesigen Kunstakademie. Hierzu zählen Karl Hubbuch, Wilhelm Schnarrenberger und Walter Becker, die bis zum Ende der 1950er Jahre unterrichteten und eine ganze Schülergeneration prägten. Zu nennen ist in diesem Kontext aber auch H.A.P. Grieshaber, der mit seinem politisch-gesellschaftlichen Engagement ebenfalls ein wichtiger Impulsgeber war. Neben den zeitgenössischen politischen Inhalten beschäftigten sich viele Künstlerinnen und Künstler dieser Jahre zudem intensiv mit klassischen Mal- und Drucktechniken. Deutlich wird dies durch den programmatischen Namen "Die Unzeitgemäßen", unter dem sich Reinhard Dassler, Helmut Goettl, Klaus Langkafel und Ulrich Sekinger als Gruppe definierten. Die stilistisch facettenreichen Arbeiten jener Jahre fanden ihren Weg in die Kunstsammlung der Städtischen Galerie Karlsruhe. Mit der Ausstellung Kritische Beobachter soll nun dieser reiche Bestand präsentiert werden. Ziel der Schau ist es, mit einem zeitlichen Abstand von mehr als 30 Jahren einen neuen, unverfälschten Blick auf die Kunst dieser Zeit zu werfen, die thematischen und stilistischen Eigenheiten herauszustellen und vielleicht auch Bezüge zur heutigen Zeit sichtbar zu machen.
Foto: Klaus Langkafel, Spion, 1969, Radierung, 14,8 x 12 cm, Städtische Galerie Karlsruhe, Foto: Heinz Pelz
23.01.2014 - 13.04.2014
Welcome to my house. Simone Häfele.
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Der Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung 2013 wird am 22. Januar 2014 an Simone Häfele verliehen. Die Auswahl für dieses Stipendium trafen Mitglieder des Professorenkollegiums an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Simone Häfele, 1982 in Karlsruhe geboren, studierte Malerei bei den Professoren Gustav Kluge und Toon Verhoef an der Kunstakademie Karlsruhe, wo sie 2010 ihren Abschluss machte. 2008 verbrachte sie einen sechsmonatigen Studienaufenthalt an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Karlsruhe.
Geprägt von den sehr unterschiedlichen Positionen ihrer beiden Lehrer, entwickelte Simone Häfele schon früh einen kritisch reflektierenden Umgang mit ihrer eigenen Kunst. Ausgehend von der Frage: "Welche Bilder braucht die Welt?" nahm die Künstlerin sich jedoch nicht, wie man bei dieser Fragestellung meinen möchte, große kunsthistorische oder gesellschaftspolitische, die Welt bewegende Themen vor. Ihren Blick richtet sie vielmehr auf das alltägliche Leben, auf die bewusste Betrachtung und Hinterfragung dessen, was so häufig als selbstverständlich der Aufmerksamkeit entgeht. Motiv, Sprache und Farbe sind die drei eigenständigen Protagonisten in den Arbeiten von Simone Häfele. Jedes Medium spricht für sich selbst. Miteinander kombiniert - wobei die Verwendung von Sprache insbesondere Zeichnung und Aquarell vorbehalten ist - treten sie in einen Austausch, bei dem sich Widersprüche und Reibungen als ebenso fruchtbar erweisen wie Gemeinsamkeiten und klare Zusammenhänge.
Vor etwa zwei Jahren entdeckte Simone Häfele, die bis dato mit einer breiten Palette kräftiger Farben in Öl arbeitete, die Aquarellmalerei für sich. Kleine Formate und die Möglichkeit, in dieser Technik schnell reagieren zu können, führten zu einem privaten Bildatlas, in dem die Künstlerin nahezu täglich in ihrer ganz eigenen Bildsprache Impressionen festhält. Jedes Aquarell stellt eine in sich geschlossene Komposition dar, die zugleich variantenreich mit den anderen in Beziehung gesetzt werden kann.
Neben einer Auswahl dieser Arbeiten werden auch neue Gemälde präsentiert, wobei sich die Auseinandersetzung mit der Aquarelltechnik in einem veränderten Umgang mit der Ölmalerei zeigt. Bei nahezu gleichbleibender Farbvarianz treten die Töne gedeckter in Erscheinung, die Konturen werden weicher, fließender, bisweilen haftet dem Dargestellten eine geisterhafte Aura an. Gegenstände und Figuren werden im aktuell zentralen Motiv des Hauses verortet. Durch den bewussten Umgang mit der Flächigkeit des Mediums Bild treten sie mit dem vereinfacht und formatfüllend dargestellten Raum in einen faszinierend vielschichtigen Dialog.
Mit ihrer Ausstellung "Welcome to my house" lädt Simone Häfele dazu ein, an diesem Dialog und an ihrem persönlichen Blick auf die Welt teilzuhaben.
Die Ausstellung im ersten Obergeschoss der Städtischen Galerie Karlsruhe, eingerichtet im Bereich der Dauerausstellung, zeigt vorwiegend neue Werke der Künstlerin.
Foto: Hase, 2011, Öl auf Leinwand, Foto: Pietro Pellini
11.07.2013 - 13.10.2013
Sekt für alle. Malerei, Fotografie, Skulptur aus der Sammlung Garnatz
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Das Gemälde »Babylon – dithyrambisch« von Markus Lüpertz aus dem Jahr 1975 war das erste von mehr als 600 Kunstwerken, die das Kölner Sammlerehepaar Eberhard und Ute Garnatz erwarb. Damit war das Fundament gelegt für eine Sammlung, in der vor allem zeitgenössische deutsche Künstlerinnen und Künstler hochkarätig vertreten sind. Mit sicherem Gespür für Qualität, mit Mut, Konsequenz und einer gehörigen Portion Sammelleidenschaft bauten Eberhard Garnatz und seine Frau in den folgenden Jahren ihre Kollektion mit Schlüssel- und Spitzenwerken aus den 1960er Jahren bis heute auf. Sie zählt mittlerweile zu den bedeutendsten Privatsammlungen deutscher Gegenwartskunst weltweit. Im Rückblick betrachtet könnte man fast sagen, Ute und Eberhard Garnatz hätten speziell für die Städtische Galerie Karlsruhe gesammelt, deren eigener Schwerpunkt auf der deutschen Kunst nach 1945 liegt. So war es ein ausgesprochener Glücksfall, dass die Sammlung dem Museum Mitte der 1990er Jahre als Dauerleihgabe übergeben wurde. In ihrer faszinierenden Komplexität war sie 1996 zum letzten Mal zu sehen. Die Sonderausstellung »Sekt für alle« mit ausgewählten Highlights bezieht sich mit ihrem Titel auf ein Werk von Sigmar Polke. Von ihm wie von Georg Baselitz, Per Kirkeby, Bernd und Hilla Becher, Marlene Dumas, Jürgen Klauke, Rosemarie Trockel, A.R. Penck, Jörg Immendorff und vielen anderen sind herausragende Werke zu sehen.
11.11.2012 - 17.02.2013
Natur und Poesie um 1900. Otto Modersohn, Paula Modersohn-Becker und Worpswede
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Unter den deutschen Künstlerkolonien am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert nimmt Worpswede eine herausragende Stellung ein. Auf der Suche nach authentischer Naturerfahrung und dem Ausdruck eines unverfälschten Naturerlebnisses in der Kunst wurde das abgelegene Dorf im niedersächsischen Teufelsmoor bei Bremen seit Ende der 1880er Jahre zum kreativen Lebensmittelpunkt einiger junger Landschaftsmaler, die wie Otto Modersohn, Fritz Mackensen und Hans am Ende zuvor an der Karlsruher Kunstakademie studiert hatten. Zu dieser Gruppe gehörte auch die früh verstorbene Paula Modersohn-Becker, eine der bedeutendsten und innovativsten Malerinnen der Jahrhundertwende, die wegbereitend für die Moderne in Deutschland wirkte. Im Mittelpunkt der etwa 150 Exponate umfassenden Ausstellung stehen stimmungsvolle Landschaftsdarstellungen von Otto Modersohn und Paula Modersohn-Becker, dem bekanntesten deutschen Künstlerpaar um 1900. Ein besonderer Akzent liegt auf Gemälden und Zeichnungen, die zwischen 1889, dem Zeitpunkt von Otto Modersohns Übersiedlung nach Worpswede, und 1907, dem Todesjahr seiner Frau, entstanden. Das künstlerische Schaffen Otto Modersohns wird außerdem mit ausgewählten Werken aus seiner Zeit vor Worpswede und mit späten Arbeiten vorgestellt. In spannenden Gegenüberstellungen geben darüber hinaus einige charakteristische Gemälde von Fritz Mackensen, Fritz Overbeck, Hans am Ende und Heinrich Vogeler Einblick in die Landschaftskunst der Worpsweder Künstlerkollegen.
07.07.2012 - 07.10.2012
TOP 12 Meisterschüler der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
Pressemitteilung
Die insgesamt 28 Meisterschülerinnen und Meisterschüler der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste sind vom 7. Juli bis 7. Oktober 2012 mit ihrer Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe zu Gast. Sie geben damit erstmals in dieser Form in Karlsruhe einen umfangreichen Einblick in ihr aktu-elles Schaffen am Übergang von der Hochschule in die berufliche künstlerische Selbstständigkeit. Die Vielfalt ihrer Arbeiten, die alle Ausdrucksformen im Bereich von Malerei, Bildhauerei, Zeichnung und Grafik, aber auch Videokunst und Performance umfasst, macht die grenzenlosen Möglichkeiten deutlich, die der zeitgenössischen Kunst eigen sind.
18.03.2012 - 10.06.2012
Zeitgegenstände - Wolfgang Rihm
Pressemitteilung
Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe anlässlich der 21. Europäischen Kulturtage Karlsruhe 2012 "Musik baut Europa - Wolfgang Rihm"
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen bildende Künstler, die für das Werk des 1952 in Karlsruhe geborenen und hier lebenden Komponisten Wolfgang Rihm eine herausragende Rolle spielen. Verbindendes Element ist – neben der persönlichen Freundschaft mit Einzelnen – eine ästhetische Haltung, die das subjektive Ausdrucksbedürfnis ins Zentrum des künstlerischen Schaffens stellt. Direkten Niederschlag in seinen Kompositionen finden die Ideen des Franzosen Antonin Artaud und des Schweizers Adolf Wölfli, beide prominente Grenzgänger zwischen den Künsten. 1973, in den Anfängen seiner kompositorischen Arbeit, lernte Rihm den österreichischen Maler Kurt Kocherscheidt kennen. Dessen offene, radikale Art des Zeichnens sprach ihn unmittelbar an. Wichtig wurden auch junge Künstler, die seit den 1970er Jahren an der Karlsruher Kunstakademie lehrten und zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Malerei der 1980er Jahre werden sollten: Dazu zählen Markus Lüpertz, Georg Baselitz sowie der Däne Per Kirkeby. In jüngster Zeit schufen Jonathan Meese und rosalie Bühnenbilder zu Werken Wolfgang Rihms. Auch diese Arbeiten werden in der Ausstellung präsentiert.
12.11.2011 - 12.02.2012
Kunst-Stoff. Textilien in der Kunst seit 1960
Pressemitteilung
Ausgangspunkt für diese Präsentation sind die künstlerischen Entwicklungen seit den 1960er Jahren, die dem Material gegenüber der Form eine neue Bedeu-
tung beimaßen und es als ästhetische Kategorie definierten. Im Zuge der sich auflösenden Grenzen zwischen den Medien fanden neue Materialien Eingang in
die Kunst. So kommen seither auch Werkstoffe wie Fäden, Garne, Stoffe, die traditionell mit Handwerk oder Kunsthandwerk verbunden sind, zum Einsatz. Die Ausstellung „Kunst–Stoff“ geht der Frage nach, welcher Stellenwert Textilien in der Kunst seit 1960 bis in die Gegenwart zukommt und welche Entwicklungen
und Tendenzen sich bis in die aktuelle Kunst hinein abzeichnen. Auf welche Themen, Konzepte und Fragestellungen beziehen sich Künstlerinnen und Künstler,in deren Werk Textilien eine wesentliche Rolle spielen? In den Gattungen Relief, Skulptur, Objekt, Installation, Collage und Video werden international renom-mierte Künstler und Künstlerinnen wie beispielsweise Joseph Beuys, Franz Erhardt Walther, Rainer Ruthenbeck, Rosemarie Trockel, Sigmar Polke, Cosima von Bonin und Josephine Meckseper gezeigt, außerdem junge, aktuelle Positionen von Simone Rueß, Gabriela Oberkofler und Anja Luithle.
30.07.2011 - 09.10.2011
Sammlungschau: Geschenkt!
30 Jahre Städtische Galerie - Schenkungen
Pressemitteilung
Mit der großen Sonderausstellung »SammlungsSchau: Geschenkt!« feiert die Städtische Galerie Karlsruhe in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Das Jubiläum bildet den Anlass, auf einen besonderen Aspekt in der Geschichte der Galerie hinzuweisen: auf diejenigen Kunstwerke, die das Museum seit seiner Gründung von kunstbegeisterten Bürgern und Institutionen geschenkt bekam. Die Präsentation erinnert nicht nur an drei Jahrzehnte Sammlungstätigkeit, damit verbunden ist auch der Dank an die Spender und Spenderinnen für ihre großzügige Unterstützung. Zu sehen sind Werke u. a. von Hans Thoma, Gustav Kampmann, Karl Hubbuch, Xaver Fuhr, Emil Schumacher, Herbert Kitzel, Walter Stöhrer, Georg Baselitz, Ulrich Erben, Jörg Immendorff, Walter Dahn und Sabine Funke.
02.07.2011 - 03.10.2011
Knautsch: Plastiken und Zeichnungen von Meuser
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Die Ausstellung im Forum der Städtischen Galerie zeigt eine Auswahl an aktuellen Arbeiten des Künstlers, der seit 1992 als Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe lehrt. Seine abstrakt-konstruktiven Eisenplastiken sind meist aus Fundstücken wie T-Trägern, Gitterrosten oder Metallplatten gefertigt. Mit ihrer klaren, reduzierten Formensprache bewegen sich Meusers Objekte zwischen Konstruktivismus, Konkreter Kunst, Abstrakter Malerei und Minimal Art. Obwohl die Werke Assoziationen an das Alltagsleben vermeiden, verfügen sie über Poesie, Humor und Ironie, denen auch die erzählerischen Bildtitel Rechnung tragen. Die Ausstellung entsteht – wie bereits die Präsentationen mit Werken von Hiromi Akiyama, Gerhard Mantz, Harald Klingelhöller, Günter Umberg und Sabine Funke – in enger Zusammenarbeit mit dem Förderkreis der Städtischen Galerie Karlsruhe.
17.04.2011 - 29.05.2011
Susanne Ackermann. Lux
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Die in Oldenburg geborene Malerin erhält 2011 den Hanna-Nagel-Preis, der im zweijährigen Rhythmus an eine zeitgenössische bildende Künstlerin aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe verliehen wird. Nach ihrem Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Erwin Gross erhielt sie zahlreiche Stipendien und lehrte von 2007 bis 2008 an der Fachhochschule Mainz.
Susanne Ackermann entwickelte ein Verfahren, das sie in Variationen fortführt. Ausgangspunkt ist dabei immer die Struktur. Ihre Motive reichen von frühen Rastern, die an Gewebe erinnern, über Schleifen als Vervielfältigung einer dynamischen Geste bis hin zu ausschnitthaften Bändern. Grundlage ihres Schaffens sind die spezifischen Möglichkeiten der Farbe. In bis zu dreißig Schichten von stark verdünnten Acrylfarben, die die unteren Partien durchscheinen lassen, entsteht nicht der Eindruck eines pastosen Farbauftrags, sondern eine Tiefenwirkung, die das Oszillieren zwischen Räumlichkeit und Fläche ergibt. Im Zentrum ihrer Arbeiten steht die Entwicklung eines Raumeindrucks mittels Farbe sowie die Fokussierung auf den Arbeitsprozess.
09.04.2011 - 03.07.2011
Robert Curjel & Karl Moser. Ein Karlsruher Architekturbüro auf dem Weg in die Moderne
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Zur „Kunstblüte“ Karlsruhes in der Zeit um 1900 trug ein Architekturbüro in besonderer Weise bei: Die gebürtigen Schweizer Robert Curjel und Karl Moser realisierten Gebäude, die auf kreative Weise das Lebensgefühl einer Epoche zwischen Gründerzeit, Lebensreform und einer neuen Sachlichkeit ausdrückten. Mit öffentlichen Monumentalbauten, Geschäfts- und Wohnhäusern prägten sie von Karlsruhe aus Stadtbilder zwischen Zürich und Kiel. Im Fokus ihrer Tätigkeit stand jedoch die badische Hauptstadt, wo sie mit Christus- und Lutherkirche, zahlreichen weiteren Großbauten und Villen bis heute qualitätvolle Dokumente für die Bedeutung des damaligen Kulturzentrums Karlsruhes hinterließen. In der Ausstellung, die gemeinsam mit der ETH Zürich und dem saai Karlsruhe erarbeitet wurde, sind mehr als 300 originale Exponate zu sehen, darunter zahlreiche Werke aus der Zusammenarbeit mit bekannten Künstlern ihrer Zeit.
26.02.2011 - 30.06.2012
Umgehängt: Spektral - Diametral. Von Künstlern und KünstlerInnen seit 1960
Pressemitteilung
Aus Anlass des Karlsruher Festivals „Frauenperspektiven“ präsentiert die Städtische Galerie Karlsruhe in ihrer neu eingerichteten Dauerausstellung zahlreiche weibliche Positionen. International erfolgreiche Künstlerinnen wie Marlene Dumas, Katharina Fritsch, Rosemarie Trockel, Ulrike Rosenbach oder Candida Höfer zeichnen zusammen mit national und regional wirkenden Kunstschaffenden ein Bild des künstlerischen Aufbruchs seit den 1960er Jahren, das facettenreich zwischen zwei Künstlerinnenmodellen changiert: Auf der einen Seite findet sich eine betont weibliche Weltaneignung in Ergänzung zur männlich dominierten westlichen Kunstproduktion, auf der anderen Seite steht eine sich strikt vom Geschlecht des künstlerisch Produzierenden unabhängig machende Ausdrucksweise. Außerdem bietet die neue Sammlungsausstellung mit Exponaten aus dem eigenen Bestand und aus der Sammlung Garnatz spannende Begegnungen mit den Werkkomplexen von Franz Ackermann, Georg Baselitz, Sigmar Polke und Günter Umberg.
27.11.2010 - 06.03.2011
Venedig-Bilder in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts
Pressemitteilung
Wer kennt ihn nicht, den magischen Zauber der Lagunenstadt? Auf Künstler übt der unvergleichliche
Charme von Venedig schon seit Jahrhunderten eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Die Ausstellung
„Venedig-Bilder“ zeigt mehr als 150 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und historische Fotografien mit Stadt-
ansichten, Darstellungen berühmter Sehenswürdigkeiten oder Alltagssituationen von Malern und Fotografen,
die im 19. und frühen 20. Jahrhundert die einstige „Königin der Meere“ besucht haben. Fasziniert von den
reichen Kunstschätzen, von der Pracht der Paläste, von den wechselnden Lichtstimmungen und der einzigartigen
Lage verbrachten viele Künstler längere Zeit in Venedig, mieteten sich Ateliers oder kehrten immer wieder in
die Stadt der Gondeln, Brücken und Kanäle zurück. Neben unterschiedlichsten Impressionen von Oswald Achen-
bach, Rudolf von Alt, Ludwig Dill, Friedrich Kallmorgen, Max Liebermann, Friedrich Nerly, Eduard Schleich, Carl
Schuch, Gustav Schönleber, Carl Spitzweg und vielen anderen lässt die Ausstellung außerdem anschaulich werden,
wie die Tradition der altvenezianischen Malerei im 19. Jahrhundert fortgeführt wurde: Künstler wie Anselm Feuerbach,
Hans Makart und Anton von Werner fertigten Kopien nach Meisterwerken des Cinquecento oder malten opulente Kompositionen, die sich historisierend an diesen Vorbildern orientieren.
04.11.2010 - 09.01.2011
Franziska Degendorfer. Stipendiatin der Stober-Stiftung Karlsruhe (Kabinett Ausstellung 1. OG)
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Der Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung wird in diesem Jahr an Franziska Degendorfer verliehen. Nach ihrem Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei den Professorinnen Pia Fries und Leni Hoffmann ist sie heute in Karlsruhe
als freischaffende Künstlerin tätig. Sie kann bereits erste Preise und Einzelausstellungen vorweisen.
Franziska Degendorfer gestaltet mit vorgefundenem Material: Sie verwendet Zeitungs-papier und verschiedenste Textilien, die sie collagiert, vernäht, polstert und faltet. So überführt sie ihr eindimensionales Ausgangsmaterial mittels ursprünglicher aber wirkungs-voller Techniken in eine subtile Räumlichkeit. Die Bildmotive sind zum einen gegenstands-gebunden, wenn sie landschaftliche Zitate wählt, die sie malerisch überarbeitet, oder sie verwendet geometrisch ornamentale Strukturen. Diese können ebenfalls Zitate sein, nun in Form von gemusterten Halstüchern oder rationale Faltmuster aus Stoffen und Zeitungen. Franziska Degendorfer setzt Farbe reich nuanciert ein und lotet für sich weitere Möglich-keiten aus, wenn sie die Farbe mittels Videoprojektion auf den Bildträger aufbringt.
18.09.2010 - 31.10.2010
Der unaufhaltsame Aufstieg von Draufgängern und Flaschen. Studierende und Absolventen der Staatliche
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Studierende, Absolventinnen und Absolventen der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe stellen im Lichthof der Städtischen Galerie aus. Verschiedene aktuelle künstlerische Positionen treffen erstmals in einer Präsentation aufeinander. Die Medien Malerei, Skulptur, Video und Installation gehen spannende Wechselbeziehungen ein, die Grenzen zwischen den Gattungen werden überschritten, ausgelotet und provozieren neue Betrachtungsweisen. In den Arbeiten der jungen Künstlerinnen und Künstler formulieren sich vielfältige Ausdrucksformen, die eine Essenz ihres Kunststudiums und ihres Werdegangs an der Akademie beschreiben, individuelle, künstlerische Entwicklungen aufzeigen und zugleich eine Positionsbestimmung darstellen.
In der Vielfalt der aktuellen Arbeiten zeigt sich ein breites Spektrum junger zeitgenössischer Kunst.
07.05.2010 - 22.08.2010
Barbara Klemm. Retrospektive - Fotografien 1968 - 2008
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Herausragende Werke der Fotokunst stehen im Mittelpunkt einer retrospektiven Aus-stellung, die sich dem Werk von Barbara Klemm widmet. Die erste Einzelpräsentation der renommierten, 2010 mit dem Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main ausge-zeichneten Fotografin in Karlsruhe umfasst etwa 300 Exponate und stellt das gesamte Spektrum ihrer Arbeiten seit 1968 vor: politische Ereignisse, Studentenunruhen und Bürgerinitiativen, Szenen aus der BRD und der DDR sowie aus dem wiedervereinten Deutschland, Länder, Straßen, Alltagsszenen, Künstler, Schriftsteller, Musiker, Menschen im Museum.
Die Tochter des Malers Fritz Klemm, der viele Jahre als Lehrer und Professor an der Karlsruher Kunstakademie wirkte, erhielt ihre Ausbildung in einem Fotoatelier in Karlsruhe. Von 1959 bis 2004 arbeitete sie für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, seit 1970 als Redaktionsfotografin mit den Schwerpunkten Politik und Feuilleton. Ihre konsequent in Schwarz-Weiß realisierten Bilder sind weit mehr als für den Tag gemachte Reportage-fotos. Mit sicherem Gespür für das Wesentliche und mit ausgewogenen, subtil gewählten Bildausschnitten gelingen ihr immer wieder Aufnahmen, die zu den „Ikonen der Zeitge-schichte“ zählen. Dabei gilt ihr Interesse nicht dem Sensationellen oder Effektheischen-den, vielmehr zeichnen sich ihre Werke gerade durch Respekt und Diskretion aus.
Ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Aufnahmen von Straßen, die Barbara Klemm im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit als Reportagefotografin weltweit angefertigt hat. Als Chronistin unserer Zeitgeschichte hat sie alle Kontinente bereist. Sie kann Geschichten mit einem einzigen Bild erzählen – mit einem Einfühlungsvermögen, einer Intensität und Spannung, die unnachahmlich sind. „Barbara Klemm ist ganz Auge, ein Auge, das ständig unterwegs ist. Sie sucht nicht, sie findet, sie entdeckt das, was sie berührt, ergreift, fasziniert, was ihren Humor anspricht und worin sie Zeichen der Zeit erkennt“, schrieb Barbara Catoir im Bildband „Straßen Bilder“, der kürzlich im Züricher Nimbus Verlag erschienen ist.
Zu den bedeutendsten und ungewöhnlichsten Aufnahmen Barbara Klemms gehört das Bildnis eines als Rückenfigur wiedergegebenen Mannes in einem kargen Raum vor hohem Fenster. Diese streng komponierte Aufnahme zeigt ihren Vater, den Maler Fritz Klemm, in seinem Atelier in der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Eine Auswahl seiner großformatigen, reduzierten Papierarbeiten wird parallel zur Ausstellung der Fotografien von Barbara Klemm im Forum der Städtischen Galerie Karlsruhe gezeigt.
12.12.2009 - 05.04.2010
Adolph Schroedter. Humor und Poesie im Biedermeier
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Zum Jahresende stellt die Städtische Galerie einen Künstler vor, den es erst wieder zu entdecken gilt: Adolf Schroedter (1805–1875) gehört nicht nur zu den bedeutendsten Vertretern der Düsseldorfer Genremalerei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sondern zählt auch zu den Hauptvertretern der Düsseldorfer Grafik. Insbesondere seine humorvollen Interpretationen literarischer Vorlagen, beispielsweise von Shakespeare, Cervantes, Goethe und Münchhausen, verhalfen ihm rasch zu großer Bekanntheit. 1859 erhielt er eine Professur für Ornamentik und Zeichnen am Karlsruher Polytechnikum. In der Fächerstadt standen Schroedter und seine Frau, die Blumenmalerin Alwine Schroedter, schon bald nach ihrer Übersiedlung im Mittelpunkt des hiesigen Künstlerkreises. Die Ausstellung gibt einen repräsentativen Querschnitt durch das malerische und grafische Werk des zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Künstlers.
17.10.2009 - 15.11.2009
Die Kunststiftung Baden-Württemberg zu Gast in der Städtischen Galerie
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Die 1977 gegründete Kunststiftung, die ihren Sitz in Stuttgart hat, fördert junge Künstlerinnen und Künstler aus dem Land durch finanzielle Unterstützung, Ausstellungen und Publikationen. In dieser Präsentation werden acht derzeitige Stipendiaten mit aktuellen Arbeiten aus den Bereichen Bildende Kunst und Video vorgestellt: Lina Faller, Nelly Knatz, Florian Köhler, Susa Reinhardt, Kerstin Schaefer, Bernd Schoch, Tinka Stock und Leonie Weber. Drei der Stipendiaten, nämlich Köhler, Schoch und Stock, leben in Karlsruhe.
27.06.2009 - 27.09.2009
Dürer, Rembrandt, Baselitz... Meisterwerke der Druckgrafik
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Die Grafischen Sammlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben das Jahr 2009 zum „Jahr der Grafik“ erklärt. Aus diesem Anlass zeigt die Städtische Galerie Karlsruhe eine Auswahl an Meisterwerken der Druckgrafik aus eigenem Bestand. Den Schwerpunkt dieser ansonsten im Depot verborgenen Schätze bilden kostbare Kupferstiche und Radierungen von deutschen, französischen, italienischen und niederländischen Künstlern des 15. bis 18. Jahrhunderts. Sie stammen aus der Kollektion des Karlsruher Juristen Ferdinand Siegel, dessen Sammlung 1896 als Geschenk der Erben in den Besitz der Stadt Karlsruhe gelangte. Erlesene Blätter von Martin Schongauer, Albrecht Dürer, Jacques Callot, Claude Lorrain, Annibale Carracci, Canaletto, Anthonis van Dyck, Rembrandt van Rijn und anderen bezeugen die hohe künstlerische Qualität, die in früheren Jahrhunderten auf dem Gebiet der Druckgrafik erreicht wurde. Eine kleine, aber feine Auswahl an Arbeiten von HAP Grieshaber, Rudolf Schoofs, Jörg Immendorff und Georg Baselitz schlägt außerdem den Bogen zum 20. Jahrhundert und zur Gegenwart. Sie macht eindrucksvoll anschaulich, dass die Kunst auf Papier auch heute nichts an Aktualität und Ausdruckskraft eingebüßt hat.
29.03.2009 - 12.07.2009
Sabine Funke - diafan
(Ausstellung des Förderkreises der Städtischen Galerie Karlsruhe)
Pressemitteilung
Die Ausstellung im Forum des Museums präsentiert eine Auswahl an neuen Arbeiten der in Karlsruhe lebenden Künstlerin Sabine Funke. In ihrer von einer klaren Bildarchitektur geprägten Malerei setzt sie sich intensiv mit den Wirkungsmöglichkeiten der Farbe, ihrer raumschaffenden Energie und ihrer emotionalen Ausstrahlung auseinander. Die Durchlässigkeit der Farbschichten schließt die Wirkung des Tiefenlichts bewusst mit ein: Das Flüchtige der sich im Licht wandelnden Farberscheinungen und ihre transzendenten Dimensionen sind schon seit langem das zentrale Thema der Malerin, die 2005 mit dem Hanna-Nagel-Preis ausgezeichnet wurde. Nach Präsentationen mit Werken von Hiromi Akiyama, Gerhard Mantz, Harald Klingelhöller und Günter Umberg ist dies die fünfte Ausstellung des Förderkreises der Städtischen Galerie Karlsruhe.
21.03.2009 - 07.06.2009
bildschön. Schönheitskult in der aktuellen Kunst
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„Spieglein, Spieglein an der Wand“ – so befragt der Mensch seit jeher sein Spiegelbild. Gesicht und Körper werden gepflegt, geformt, bearbeitet und dem aktuellen Schönheitsideal angepasst. Attraktivität und erotische Ausstrahlung sind zwar – abgesehen von den immer wieder wechselnden Wortschöpfungen – keine Erfindungen unserer Zeit, doch haben sich die Möglichkeiten des Verschönerns und Verjüngens inzwischen radikal perfektioniert. Nach Bedarf kann nachgeholfen werden: Die Schönheitschirurgie entfernt, fügt hinzu und rückt zurecht. Noch nie war der Traum von ewiger Jugend in so greifbare Nähe gerückt. Parallel dazu hat der gesellschaftliche Druck, den eigenen Körper zu inszenieren, enorm zugenommen. Was sich hinter dem Bedürfnis nach Schönheit und dem Streben nach Makellosigkeit mit allen Mitteln verbirgt, welche Projektionen und Sehnsüchte damit verbunden sind, thematisiert die Ausstellung mit einer Vielzahl an aktuellen künstlerischen Positionen in den Medien Malerei, Fotografie, Plastik, Installation und Video.
Foto © Marie-Jo Lafontaine
08.11.2008 - 22.02.2009
Licht – Bilder. Fotokunst von Man Ray und Sigmar Polke
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Hochkarätige Exponate der Fotokunst stehen im Zentrum dieser außergewöhnlichen Ausstellung. Zum ersten Mal werden Arbeiten von zwei international bekannten Künstler-Fotografen der ersten und der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in einer gemeinsamen Präsentation vorgestellt: von Man Ray (1890–1976), dem amerikanischen und lange Zeit in Paris lebenden Maler, Filmemacher und Objektkünstler, und von Sigmar Polke (geb. 1941), einem der bedeutendsten Vertreter der deutschen Gegenwartskunst. Für beide Künstler gilt, dass sie mit Experimentierfreude und Erfindungsreichtum, mit Neugier und Offenheit für das schöpferische Potenzial des Zufalls fotografisches Neuland betreten und die Ausdrucksmöglichkeiten des Mediums auf gleichermaßen faszinierende wie überraschende Weise erweitert haben.
Der Man Ray gewidmete Teil der Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, vorbereitet. Die Werke von Sigmar Polke – darunter neueste Arbeiten aus den letzten Jahren – stammen aus der renommierten Privatsammlung von Ute und Eberhard Garnatz, in der das vielgestaltige Werk des Künstlers schon seit langem einen besonderen Schwerpunkt bildet.
Foto: Man Ray, Kiki, 1924, © Man Ray Trust, Paris/VG Bild-Kunst, Bonn 2008
28.06.2008 - 05.10.2008
Kino & Comics. Comic-Helden im Film
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Die Ursprünge sowohl des Kinos als auch des Comics reichen bis in die 1890er Jahre zurück. Die beispiellose Erfolgsstory der beiden neuen künstlerischen Ausdrucksmittel setzte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein. Kino und Comics wurden nicht nur zu beliebten, zeitgemäßen Unterhaltungsgenres, mit denen ein Massenpublikum erreicht werden konnte, sie entwickelten auch bald untereinander eine intensive und anregende Beziehung. Die Ausstellung „Kino & Comics“ zeigt die vielschichtigen Verflechtungen der beiden populären Medien, deren Themen und Ausdrucksweisen sich im Laufe ihrer hundertjährigen Geschichte wechselweise befruchtet und inspiriert haben.
Von „Asterix“ bis „Tarzan“, von „Barbarella“ bis „Superman“ spannt sich der Bogen der insgesamt 34 berühmten Comic-Gestalten und Filmhelden, die im Mittelpunkt dieser vom Museum der Moderne Salzburg übernommenen Ausstellung stehen. Der Überblick beginnt schwerpunktmäßig in den 1920er Jahren und berücksichtigt sowohl amerikanische als auch europäische Protagonisten. Rund 250 Exponate, darunter Zeichnungen, Tagesstrips, Erstausgaben wichtiger Comic-Hefte, Kinoplakate und deren Entwürfe sowie Kostüme versprechen gleichermaßen anregende wie hinreißende Entdeckungen – und dies nicht nur für überzeugte Comic-Fans!
Foto: Lucky Luke, Special 7°, Umschlag, 1983, Little Nemo, Turin © Dupuis
16.02.2008 - 01.06.2008
Erwin Gross. Malerei 1982-2007
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Mit Erwin Gross stellt einer der bedeutenden Maler im Grenzbereich von Landschaftsbeschreibung und Abstraktion in der Städtischen Galerie Karlsruhe aus. Im Zusammenspiel unterschiedlicher künstlerischer Verfahren vollzieht sich seine Malerei in Werkgruppen, die das wechselseitige Verhältnis von künstlich, konstruiert und natürlich schildern, Annäherung und Distanz ausloten und sich bisweilen auf kunstgeschichtliche Vorbilder berufen.
Ausgehend von diesem Konzept setzt Erwin Gross auf die sinnliche Wirkung der Malerei und bedient sich souverän der künstlerischen Mittel in der Verbindung aus strenger Bildstruktur und den Möglichkeiten des malerischen Illusionismus. Dies korrespondiert zugleich mit einem sehr eigenen, experimentellen Umgang mit der Farbe auf meist großen Formaten. Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe umfasst etwa 50 Werke und gibt einen repräsentativen Überblick über Gross‘ Schaffen der letzten 25 Jahre.
Erwin Gross (geb. 1953 in Langenbrücken/Baden) studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Professor Peter Ackermann sowie in den „Ateliers ‘63“ in Haarlem in den Niederlanden. 1982 nahm er an der documenta 7 in Kassel teil. Einzelausstellungen fanden u.a. in den Waddington Galleries in London und der Staatlichen Kunsthalle in Baden-Baden statt. Seit 1990 hat Erwin Gross eine Professur für Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe inne, seit 2000 ist er auch deren Rektor.
02.12.2007 - 02.12.2007
Art meets Jazz - Piano Solo im Lichthof 10
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Musik hören und Kunst betrachten: Die Veranstaltungsreihe „Art meets Jazz – Piano Solo im
Lichthof 10“ lädt zu einem Ausstellungserlebnis der besonderen Art ein. Begleitet von den Improvisationen namhafter Jazz-Pianisten können die Besucherinnen und Besucher der Städtischen Galerie Karlsruhe die weitläufigen Museumsräume erkunden und die aktuelle Sonderausstellung mit Werken von Otto Herbert Hajek sowie die Dauerausstellung im ersten und zweiten Obergeschoss des Lichthofs 10 betrachten. Bewegung ist erwünscht – aber wer will, darf dabei auch sitzen bleiben.
Es spielt Wolfgang Klockewitz
Beginn 16.30 Uhr
Eintritt (Ausstellung + Konzert): 5,- €, erm. 3,50 €
11.11.2007 - 11.11.2007
Art meets Jazz - Piano Solo im Lichthof 10
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Kunstwerke betrachten und zugleich Musik hören: Die Veranstaltungsreihe „Art meets Jazz – Piano Solo im Lichthof 10“ bietet im Herbst 2007 drei Ausstellungserlebnisse der besonderen Art. Begleitet von den Improvisationen namhafter Jazz-Pianisten sind die Besucherinnen und Besucher der Städtischen Galerie Karlsruhe eingeladen, die weitläufigen Museumsräume zu erkunden und die aktuelle Sonderausstellung mit Werken von Otto Herbert Hajek sowie die Dauerausstellung im ersten und zweiten Obergeschoss des Lichthofs 10 kennen zu lernen. Bewegung ist erwünscht – aber wer will, darf dabei auch einfach sitzen bleiben.
Es spielt Michael Quast!
Beginn 16.30 Uhr
Eintritt (Konzert + Ausstellung): 5,- €, erm. 3,50 €
26.10.2007 - 13.01.2008
Rainer Küchenmeister
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Die Ausstellung im Forum der Städtischen Galerie gilt dem 1926 in Ahlen/Westfalen geborenen Zeichner, Maler und Objektkünstler Rainer Küchenmeister, der 1969 als Professor für Malerei an die Kunstakademie Karlsruhe berufen wurde und hier bis 1993 wirkte. Seine gleichermaßen eigentümlichen wie unverwechselbaren Bildfindungen lassen sich der figurativen Kunst zuordnen. Sie zeigen isoliert gesehene Phantasiewesen mit anthropomorphem Charakter und vieldeutigen erotischen Symbolen, erinnern aber auch an vegetabile und organische Formen, gepaart mit abstrakten Elementen. Die Präsentation stellt einige Plastiken vor und konzentriert sich vor allem auf Küchenmeisters Aquarelle, die durch intensive Leuchtkraft und zugleich zarteste Transparenz gekennzeichnet sind.
21.10.2007 - 21.10.2007
Jubiläumsfest
10 Jahre Städtische Galerie Karlsruhe und ZKM im Hallenbau
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Die Kunstsammlungen der Stadt Karlsruhe erhielten 1981 mit Eröffnung der Städtischen Galerie im Prinz-Max-Palais erstmals ein eigenes Domizil. 1997 folgte der Umzug in den Lichthof 10 des Hallenbaus an der Lorenzstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) und zur Staatlichen Hochschule für Gestaltung. Durch den Wechsel in das umgebaute, mit modernster Technik ausgestattete Industriedenkmal vergrößerte sich die Ausstellungsfläche des Museums um mehr als das Doppelte, so dass die Städtische Galerie seither sowohl Sonderausstellungen als auch ihre ständige Schausammlung präsentieren kann. „10 Jahre im Lichthof 10“ – unter diesem Motto findet am 21. Oktober 2007 in den Räumen des Museums ein für jung und alt attraktives Jubiläumsfest mit Musik, Führungen, Kinderprogramm und vielem mehr statt. Feiern Sie diesen besonderen Tag mit uns mit!
07.10.2007 - 07.10.2007
Art meets Jazz - Piano Solo im Lichthof 10
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Kunstwerke betrachten und zugleich Musik hören: Die Veranstaltungsreihe „Art meets Jazz – Piano Solo im Lichthof 10“ bietet im Herbst 2007 drei Ausstellungserlebnisse der besonderen Art. Begleitet von den Improvisationen namhafter Jazz-Pianisten sind die Besucherinnen und Besucher der Städtischen Galerie Karlsruhe eingeladen, die weitläufigen Museumsräume zu erkunden und die aktuelle Sonderausstellung mit Werken von Otto Herbert Hajek sowie die Dauerausstellung im ersten und zweiten Obergeschoss des Lichthofs 10 kennen zu lernen. Bewegung ist erwünscht – aber wer will, darf dabei auch einfach sitzen bleiben.
Es spielt Gernot Ziegler!
Beginn 16.30 Uhr
Eintritt (Konzert + Ausstellung): 5,- €, erm. 3,50 €
15.09.2007 - 13.01.2008
Otto Herbert Hajek
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Otto Herbert Hajek, 1927 in Kaltenbach/Böhmen geboren und 2005 in Stuttgart gestorben, war über 50 Jahre lang als Bildhauer tätig. Mit seinen raumgreifenden, farbigen „Stadtikonografien“, die er vor allem in den 1970er Jahren realisierte, wurde er zu einem bedeutenden Wegbereiter moderner Kunst im öffentlichen Raum. Die Ausstellung der Städtischen Galerie Karlsruhe ist die erste umfassende Präsentation von Werken Hajeks in Karlsruhe und zeigt das gesamte Schaffen des Bildhauers, der von 1979 bis 1992 als Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe lehrte: seine frühen informellen Plastiken, die Farbwege sowie Gouachen, Messerschnitte und Gemälde. Eine Auswahl seiner begehbaren Kunstwerke in Innenstädten und seine bauplastischen Arbeiten werden anhand von Studien, Modellen und Fotografien vorgestellt.
12.05.2007 - 05.08.2007
Von der Zeichnung zur Installation. Hanna Nagel und die Hanna-Nagel-Preisträgerinnen
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2007 jährt sich der Geburtstag der passionierten Zeichnerin und Grafikerin Hanna Nagel (1907 – 1975) zum 100. Mal. 1907 in Heidelberg geboren, studierte sie ab 1925 an der Kunstakademie in Karlsruhe, damals ein weithin ausstrahlendes Zentrum des Verismus und der Neuen Sachlichkeit. Geprägt von ihrem Lehrer Karl Hubbuch, stehen auch Hanna Nagels frühe Arbeiten unter dem Vorzeichen einer kritischen Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Wirklichkeit. Besonders faszinierend sind die autobiographisch geprägten Blätter, in denen sie ihre unterschiedlichen Rollen als Künstlerin, Ehefrau und Mutter mit frappierender Offenheit thematisiert.
In Erinnerung und als besondere Wertschätzung für die Zeichnerin stifteten fünf in Karlsruhe tätige Präsidentinnen den „Hanna-Nagel-Preis“ zur Förderung von Künstlerinnen über 40 Jahren. Seit 1998 wird er jährlich an eine herausragende Künstlerin aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe verliehen. Aus Anlass des 100. Geburtstages von Hanna Nagel werden nun zum ersten Mal ihre Arbeiten gemeinsam mit Werken der bislang neun Preisträgerinnen der nach ihr benannten Auszeichnung gezeigt. Einen spannungsreichen Bogenschlag von der gestisch-expressiven Malerei über eine archaisierende Figurensprache bis hin zu geometrisch-konstruktiven Werken bieten ausgewählte Arbeiten der Künstlerinnen Gerlinde Fertig (1998), Sibylle Wagner (1999), Hannelore Neeb (2000), Ursula Fleischmann (2001), Gabi Streile (2002), Bernadette Hörder (2003), Elke Wree (2004), Sabine Funke (2005) und Barbara Denzler (2006).
09.05.2007 - 25.05.2007
Füllhorn, Waage, Schwert - Justitia ist eine Frau
(Forumsausstellung)
09.12.2006 - 15.04.2007
Auf leisen Pfoten - Die Katze in der Kunst
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Die Katze ist weltweit eines der heiß geliebten und am meisten verbreiteten Haustiere. So gibt es kaum einen Künstler im 19. und 20. Jahrhundert, der sich nicht in seinem Werk mit diesem faszinierenden Wesen beschäftigt und auch ein Katzentier in seinem Umfeld gehabt hat. Die Auffassungen in der Kunst sind aufregend breit gefächert: Sie reichen vom Kuschel- und Schoßtier über das dämonische Jagdtier bis hin zu erotischen Anspielungen oder Spiegelbildern des Menschlichen. Hochkarätige Exponate der bildenden Kunst – Gemälde, Plastiken und Grafiken – werden durch Beispiele aus den Bereichen Comic und Kitsch ergänzt.
29.07.2006 - 29.10.2006
Jörg Immendorff - Facetten eines Werks
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Eines der prominentesten Werke, das in der Dauerausstellung der Städtischen Galerie Karlsruhe gezeigt wird, ist das Gemälde „Café Deutschland IV“ von Jörg Immendorff aus dem Jahr 1978. Diese und weitere Arbeiten des Künstlers erwarb die Stadt 2005 aus der Sammlung Garnatz, die seit 1996 als Dauerleihgabe essenzieller Teil der Städtischen Galerie ist. Ein weiteres Gemälde des Künstlers, „Café de Flore“, hat das Sammler-ehepaar Ute und Eberhard Garnatz großzügigerweise als Geschenk dem Ankauf hinzu-gefügt. Damit besitzt das Museum mehrere Spitzenwerke von Immendorff aus fast allen Schaffensphasen. Diese sind das Kernstück der Sonderausstellung, die am 28. Juli 2006 mit dem Titel „Jörg Immendorff – Facetten eines Werks“ in der Städtischen Galerie eröffnet wird, erweitert durch eine Reihe von Leihgaben vor allem aus Privatbesitz, welche die vorhandenen Arbeiten sinnreich ergänzen.
Immendorff wurde 1945 in Bleckede (Niedersachsen) geboren und studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie zunächst bei dem Bühnenbildner Teo Otto, von 1964 bis 1970 dann bei Joseph Beuys. Beide Lehrer waren für seine weitere Entwicklung von besonderer Bedeutung. Von 1968 bis 1980 als Kunsterzieher tätig, arbeitete Immendorff schon frühzeitig freischaffend. 1989 erhielt er eine Professur an der Städelschule in Frankfurt am Main, 1996 folgte die Berufung an die Kunstakademie Düsseldorf. Im In- und Ausland wurden ihm zahlreiche Ausstellungen sowie Auszeichnungen gewidmet, so u.a. 2005 der angesehene Goslarer Kaiserring.
Gezeigt werden mehr als 70 Arbeiten von Immendorff: Gemälde, Grafiken und Plastiken, die beispielhaft für drei Etappen seines Schaffens stehen. Den Anfang machen Werke aus den 60er und 70er Jahren, in denen er, politisch links orientiert, sogenannte LIDL-Aktionen unternahm, darunter eine im November 1968 an der Karlsruher Kunstakademie. Im Mittelpunkt dieser Zeit stehen die Gemälde mit LIDL-Babys, die - aufgeblasenen Babypuppen ähnlich - auf freundliche Weise für den Frieden in der Welt plädieren. In der zweiten Phase wandte sich Immendorff dem Thema des Kalten Krieges zu, insbesondere der deutsch-deutschen Teilung. Nach der Begegnung mit dem 1980 ausgebürgerten DDR-Künstler A. R. Penck begann Immendorff 1978 mit der 19-teiligen Bilderserie „Café Deutschland“, in der er die konträren deutschen Systeme kritisch reflektiert. Parallel dazu entstehen Kompositionen, in denen der Künstler für die „Vereisung“ der Beziehungen zwischen der DDR und der BRD eine besondere Emblematik in Form der Eisscholle erfindet. Die dritte Phase wird von der Motivwelt des „Café de Flore“ bestimmt, einem Café in Paris, das nach dem Zweiten Weltkrieg Intellektuellentreff war. Angeregt hierzu wurde Immendorff durch das Gemälde „Caffè Greco“ des Italieners Renato Guttuso. Hierbei interessierte ihn, wie er in einem Interview äußerte, vor allem „die Idee, verstorbene und lebende Menschen einfach in einen Raum zusammenzusetzen“. Beispielhaft für Immendorffs Nähe zum Theater ist die Grafik-Serie „The Rake`s Progress“ von 1995, der eine von ihm ausgestattete und in Salzburg aufgeführte Oper von Igor Strawinsky zugrunde liegt.
09.07.2006 - 22.10.2006
Günter Umberg - Malerei
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Im zehnten Jahr seines Bestehens – 1996 von engagierten Bürgern der Stadt gegründet – zeigt der Förderkreis der Städtischen Galerie Karlsruhe seine vierte Forumsausstellung. Sie ist dieses Mal Günter Umberg gewidmet, der seit 2000 als Professor die Außenstelle der Karlsruher Kunstakademie in Freiburg leitet. Von Anfang an war dem Förderkreis die Realisierung von Ausstellungen, in denen zeit-genössische Künstler und Künstlerinnen einem breiten Publikum vorgestellt werden, ein wesentliches Anliegen. Dabei wählt ein Gremium aus Mitgliedern des Förder-kreises den jeweiligen Künstler oder die Künstlerin aus, die – den Sammlungs-schwerpunkten der Städtischen Galerie entsprechend – aus dem deutschen bzw. südwestdeutschen Raum stammen oder dort tätig sind. Der Förderkreis der Städtischen Galerie Karlsruhe hat sich außerdem unter anderem durch die groß-zügige finanzielle Unterstützung bei der Erwerbung von Kunstwerken für die Galerie hervorgetan. Ihm ist darüber hinaus das reizvolle, individuelle Angebot des Museumsshops zu danken.
Die Werkschau mit dem Titel „Günter Umberg – Malerei“ ist vom 9. Juli bis zum 22. Oktober 2006 im Forum der Städtischen Galerie Karlsruhe zu sehen. Günter Umberg gibt mit seiner Installation von fünf Bildobjekten einen komprimierten Einblick in sein Schaffen. Diese zeigt nicht nur die für ihn typischen monochromen Gemälde, sondern thematisiert auch die Frage nach der Wirkung der Bilder im Raum, die für Umberg eine elementare Rolle spielt: „Zwei Aspekte meiner malerischen Handlung“, so die Aussage des Künstlers, „sind mir immer bewusst und wichtig gewesen. Das Malen der Bilder im Atelier unter Ausschluss der Öffentlichkeit (Das Private). Das Tragen der Bilder in einen Raum, um für sie einen Ort zu finden (Das Öffentliche).“
Günter Umberg ist ein Vertreter der „Radikalen Malerei“, einer Malerei, die sich ganz auf das ihr eigene Mittel, die Farbe, konzentriert. Als Bildträger wählt er starre Materialien wie Schichtplatten aus Holz oder Aluminiumplatten. Darauf addiert er bis zu 50 Farbschichten, indem er zunächst das Bindemittel aus Damarharz aufträgt und dann das feine schwarze Pigment mit einem breiten Pinsel aufbringt. Dieser Vorgang wird Schicht um Schicht wiederholt und endet, „wenn das Bild mir nahe ist“, wie es Umberg selbst formuliert. Seit Mitte der 90er Jahre arbeitet er auch mit grünen Pigmenten.
Die puderartige Oberfläche der Farbmaterie erhält haptische Qualität. Das mattschwarze Bild ist von einer unmittelbaren Präsenz und besitzt eine ungeheuere Bildtiefe. Umbergs Kunstwerke sollen nichts illustrieren, der Künstler wendet sich mit ihnen von der traditionellen Kunst ab und den radikalen Gemälden zu, denn diese bieten „die wenigste Information und die meiste sinnliche Empfindung“ (Umberg).
Das Objekt, das der Künstler in konzentrierter Auseinandersetzung mit den Materialien gestaltet, tritt nach seiner Fertigstellung in einen zweifachen Dialog: zum einen mit dem umgebenden Raum, zum anderen mit dem Betrachter. So kreist es um jene Fragen, die Umberg am meisten interessieren, nämlich nach den Wechselwirkungen von Bild, Umraum und Betrachter.
Ab November 2006 findet im Haus Konstruktiv in Zürich, das Dorothea Strauss leitet, ebenfalls eine Ausstellung mit Günter Umberg statt. Beide Präsentationen begleitend erscheint ein Buch mit Beiträgen von Brigitte Baumstark, Dorothea Strauss, Jan Thorn-Prikker und Günter Umberg.
10.12.2005 - 12.03.2006
Die 20er Jahre in Karlsruhe