Die Galerie Guido W. Baudach freut sich, Ihre achte Einzelausstellung mit Björn
Dahlem zu präsentierten. Unter dem Titel Something Secret about the Universe (I
always wanted to tell you) zeigt der in Potsdam lebenden Ku?nstler eine
raumbezogene Installation in situ, in die verschiedene neue Skulpturen eingebettet
sind.
Björn Dahlem erforscht in seinen Arbeiten schon seit den späten 1990er Jahren den
Zusammenhang von ästhetischer Bildwelt und wissenschaftlichen Weltbildern. Seine
Installationen, Skulpturen und Objekte bestehen dabei vorwiegend aus einfachen
Materialien, die Dahlem unter gezielter Einarbeitung ausgewählter objets trouvés in
präzise durchkomponierte und sichtlich handgefertigte Formgebungen verwandelt.
Die strukturelle Vielschichtigkeit der Arbeiten entspricht der Komplexität der
kosmologischen Modelle und astrophysikalischen Theorien, denen Dahlem seine
Motive entlehnt. Mit feinsinnigem Humor verknu?pft der Ku?nstler die Erkenntnisse der
Naturwissenschaft mit den ästhetischen Ebenen des Alltags und hinterfragt
gleichzeitig die suggestive Kraft des wissenschaftlichen Konstrukts von Welt, deren
prinzipielle Relativität er in der Fragilität seiner Skulpturen ihr materielles Äquivalent
finden lässt.
Der Titel der Ausstellung beinhaltet das Versprechen, dass diese ein kosmisches
Geheimnis lu?ften wird. Um welches der zahlreichen Rätsel des Universums es sich
dabei konkret handelt, ist jedoch gleichwohl irrelevant. Entscheidend ist, dass
Dahlems plastische Poesie ihre grundsätzliche Fähigkeit erweist, die kleinen und
großen Mysterien des Weltalls und der Astronomie bildhaft Gestalt werden zu lassen.
Im Zuge dessen nimmt der Ku?nstler das Widerspru?chliche, Erratische und
Verborgene sowie die Leerstellen und Lu?cken im Kontext der menschlichen
Wissensschöpfung in den Fokus und stellt zugleich immer wieder allegorische
Bezu?ge zu unserem alltäglichen Leben und Erleben her. Insofern fungieren das
Universum und dessen Erforschung hier nicht zuletzt als Stellvertreter. Handeln
Dahlems skulpturale Bilder doch vor allem auch von uns, den Menschen, im Sinne
eines erweiterten (Selbst-)Porträts nach Maßgabe all dessen, was wir u?ber unsere
extraterrestrische Umgebung, den Kosmos und seine Gesetzmäßigkeiten, wissen
und nicht wissen.
Björn Dahlem, geboren 1974 in Mu?nchen, hat an der Kunstakademie Du?sseldorf studiert. Seit 2017 unterrichtet er als Professor fu?r Skulptur, Objekt und Installation an der Bauhaus-Universität Weimar. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Institutionen und Großausstellungen im In- und Ausland gezeigt, u.a. La Triennale di Milano, Mailand (2022), Haus am Waldsee, Berlin (2020), Gyeonggi Museum of Modern Art, Su?d-Korea (2018); ArtScience Museum, Singapur (2017); Mori Art Museum, Tokio (2016); Berlinische Galerie, Berlin (2015); Bundeskunsthalle, Bonn (2014); MoCA, Taipeh (2013). Derzeit sind Arbeiten von ihm in der Ausstellung It’s a World Machine. Kepler, Kunst & Kosmische Körper in der ERES-Stiftung in Mu?nchen zu sehen.
Galerie Guido W. Baudach (Berlin)