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Pressemitteilungen
Pressemitteilungen
22.03.2024 - 21.07.2024 Nancy Holt - Circles of Light (AT)
Gropius Bau (Berlin)
Pressemitteilung
Über fünf Jahrzehnte hinweg beschäftigte sich Nancy Holt damit, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und unseren Platz auf der Oberfläche dieses Planeten zu verstehen versuchen. Mit Circles of Light (AT) zeigt der Gropius Bau ab März 2024 die bislang umfassendste Überblicksausstellung der Künstlerin in Deutschland. Die Ausstellung umfasst unter anderem Film, Video, Fotografie, Soundarbeiten, konkrete Poesie, Skulpturen und raumgreifende Installationen sowie Zeichnungen und Dokumentationen aus über 25 Jahren.

In ihrer Praxis dachte Nancy Holt ortsspezifische Installationen und die Arbeit mit natürlichem und künstlichem Licht neu. Sie thematisierte schon früh ökologische Aspekte und bezog die Erdrotation, Astronomie sowie Zeit und Ort in ihre Skulpturen ein – und forderte uns so immer wieder dazu auf, jenseits dessen zu blicken, was wir zu wissen glauben. Holts Arbeitsweise soll in der Ausstellung im Gropius Bau durch Texte und Aufnahmen der Künstlerin besondere Präsenz verliehen werden.

Gropius Bau (Berlin)

15.12.2023 - 07.04.2024 Kryptomania. Die Verheißungen der Blockchain
Zeppelin Museum Friedrichshafen (Friedrichshafen)
Pressemitteilung
Sind Kryptowährungen ein unkalkulierbares Spekulationsobjekt oder alternative Zahlungsmittel? Befördern sie radikale Dezentralität oder technologische Monopole? Werden sie zu Klimakillern oder stärken sie Transparenz, Selbstbestimmung und Demokratisierungsprozesse? Bei Bitcoin, Ethereum und Co scheiden sich die Geister. Die Ausstellung Kryptomania. Die Verheißungen der Blockchain bringt im Zeppelin Museum Friedrichshafen Werke zeitgenössischer Künstler*innen unterschiedlicher Perspektiven zusammen, um die Potentiale und Risiken von dezentralem Internet, digitalen Zahlungsmitteln oder NFTs kritisch einzuordnen. Wie nicht-hierarchische Organisationsstrukturen im Digitalen neue Räume für Kollaboration, Aktivismus und Widerstand öffnen und wie eine Gesellschaft aus menschlichen und nichtmenschlichen Akteuren funktionieren könnte, untersucht das BlockLab mit praktischen Grundlagen, sodass die lernende Ausstellung durch den Diskurs mit ihren Besucher*innen stetig wächst.

Kryptowährungen basieren auf der Blockchain-Technologie. Ihre Erfindung kommt vielen einer digitalen Revolution und Zeitenwende gleich: Digitale Zahlungen können in Sekundenschnelle und autonom, ohne Intermediäre wie Banken, verschickt werden, da die Gültigkeit der Transaktionen durch die Transparenz der Blockchain zu jeder Zeit und an jedem Ort nachvollziehbar ist. Kryptowährungen ermöglichen dadurch, so die Verfechter*innen, barrierearme Zugänge zum Finanzsystem, DAOs (Dezentralisierte Autonome Organisationen) etablieren digitale Genossenschaftsformen, Smart Contracts ersetzen Banken oder Notare, Tokenisierungen schaffen Teilhabe an Vermögenswerten. In El Salvador werden Kryptowährungen bereits zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Doch was bedeutet Demokratisierung und wie dezentral operieren Blockchain-Technologien wirklich? Kann die Macht globaler Unternehmen reduziert werden oder bilden sich neue Monopole in finanzieller und technologischer Hinsicht? Und was bedeutet es, wenn ein hoch verschuldeter Staat wie El Salvador auf eine volatile Kryptowährung setzt?

Die Ausstellung Kryptomania. Verheißungen der Blockchain im Zeppelin Museum Friedrichshafen nimmt sich dieser Fragen in der Auseinandersetzung mit verschiedenen künstlerischen Positionen an. Kollaborationen menschlicher und nichtmenschlicher Akteure, veränderte Möglichkeiten des politischen Aktivismus und DAOs als neue Organisationsformen werden mit ihren Chancen und Risiken diskutiert. Einen Einstieg bietet das Non-Fungible Comic von Comic-Essayistin Julia Schneider und Künstlerin Noëlle Kröger, das die ökonomischen und technologischen Grundlagen von NFTs erklärt. Wie neue Wirtschaftsräume etabliert werden können, zeigt die Künstlerin und Programmiererin Sarah Friend auf. Als Teil des Kollektivs Circles beschäftigt sie sich mit der Frage, wie eine blockchainbasierte, gemeinschaftseigene Währung entwickelt werden kann, die sich nicht am Prinzip der Kapitalakkumulation orientiert. Geld wird als Gemeingut neu gedacht und monatlich ein bedingungsloses Grundeinkommen mithilfe von Smart Contracts ausgezahlt, das auf der xDAI Blockchain basiert. Unabhängig von Banken oder Nationalstaaten wird so ein eigenes dezentrales, ökonomisches System aufgebaut.

Der Einsatz von Blockchain-Technologien ermöglicht auch neue Räume von Gemeinschaftlichkeit in der artenübergreifenden Kooperation. Nichtmenschlichen Akteuren wird Handlungsmacht gegeben, mithilfe blockchainbasierter Codes werden die Gemeinschaft, ihr Vermögen und ihre Finanzmittel transparent und dezentral verwaltet. BeeDAO ist eine web3-Organisation, die das Wohlergehen von Bienen sichern möchte. Bienen und Menschen können der DAO beitreten, indem sie ihre Daten (proof-of-life) beisteuern oder eine NFT-Mitgliedschaft eingehen, die in Versammlungen zu Abstimmungen genutzt werden kann. Dafür können auch Delegierte über Bestäubung ernannt werden, die die Interessen vertreten und Vorschläge zur Verbesserung des Bienenlebens einbringen. terra0 ermöglicht einem Wald die digitale Selbstverwaltung. Holz und andere wirtschaftliche Erträge werden mittels Blockchain-Technologie so gesteuert, dass der Wald mit der Außenwelt über automatisierte Smart Contracts interagiert und dadurch zum einzigen Anteilseigner seiner Produktion wird. Darüber hinaus erhebt der Wald Daten über sich, mithilfe von Drohnen kann Saatgut verteilt oder ein Jäger engagiert werden, der sich um das Damwild kümmert.

Neue Formen für Aktivismus und Widerstand werden bei Künstler Egor Kraft sichtbar. Er untersucht das technologische Potenzial hinter Blockchain-Anwendungen, um die Verbreitung von Propaganda und Fehlinformationen, wie es zurzeit im Kontext des Ukraine-Kriegs passiert, zu verhindern. So hat er Prototypen entwickelt, die Journalist*innen ein blockchainbasiertes Set an Werkzeugen zur Verfügung stellen, um die erweiterten Metadaten ihres Film- und Fotomaterials aufzuzeichnen. Bereits während der Bild- und Filmaufnahmen können diese registriert und fälschungssicher gespeichert werden. Da nachträgliche Änderungen auf der Blockchain nicht möglich sind, wird so ein dezentrales öffentliches Beweisarchiv mit einem effektiven Faktennachweis etabliert.

Zur Ausstellung ist ein umfangreiches Vermittlungsprogramm geplant, das die Entwicklungen rund um die Blockchain, das web3 und die Metaversen, ihre Potentiale und Risiken kritisch einordnet. Das BlockLab vermittelt in Zusammenarbeit mit lokalen Partner*innen und Communities die Grundlagen der Blockchain-Technologie, hinterfragt die zentralen Konzepte Kryptographie, Dezentralität, Transparenz und Unveränderbarkeit und stellt Anwendungsbereiche bei den Vereinten Nationen, im Gaming oder in Musik-NFTs vor. Als weitere Perspektive werden lokal ansässige Unternehmen eingeladen, Bereiche vorzustellen, in denen sie bereits mit Blockchain-Technologien arbeiten. Aber auch der Energieverbrauch von Kryptowährungen und der CO2e-Abdruck sollen analysiert werden. Der Diskurs steht dabei stets im Mittelpunkt. Die lernende Ausstellung wird sich im Laufe der Zeit verändern, nicht nur, um der schnelllebigen Technologie gerecht zu werden, sondern auch um den gemeinsamen Lernprozess aufzuzeigen.

Künstler*innen: BeeDAO, Sarah Friend, Egor Kraft, Noëlle Kröger, Julia Schneider, terra0 (u.a.)

Zeppelin Museum Friedrichshafen (Friedrichshafen)

24.11.2023 - 17.03.2024 Amedeo Modigliani
Staatsgalerie Stuttgart (Stuttgart)
Pressemitteilung

Mit nur 35 Jahren starb Amedeo Modigliani im Jahr 1920. Trotz des frühen Todes hinterließ er ein umfangreiches künstlerisches Werk als Bildhauer und Maler. Dabei widmete er sich fast ausschließlich dem Menschen als Motiv. Berühmt sind seine Porträts ebenso wie die weiblichen Akte, die zwar seit 100 Jahren zum Kunstkanon der Moderne gehören, heute aber in ihrem Frauenbild wieder neu befragt werden.

Die Ausstellung zeigt rund 100 Gemälde und Papierarbeiten des Italieners und stellt ihnen Werke aus dem Pariser Umfeld, von Gustav Klimt, Egon Schiele oder Ernst Ludwig Kirchner gegenüber. Erstaunliche Parallelen werden sichtbar, genauso wie die Außergewöhnlichkeit von Modiglianis Kunst.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Museum Barberini statt, wo sie vom 26.4.2024 bis 18.8.24 zu sehen ist.

Staatsgalerie Stuttgart (Stuttgart)

18.11.2023 - 25.02.2024 Paul Kleinschmidt – Hymnen der Malerei
Staedtische Galerie Bietigheim-Bissingen ( Bietigheim-Bissingen)
Pressemitteilung
„Seit ich das erste Mal Bilder von van Gogh sah, hatte ich kein ähnliches Erlebnis […].
Der Glanz, der von Kleinschmidts Werken ausgeht, ist nicht schwächer.“
(Julius Meier-Graefe)
Der große Kunstschriftsteller der Weimarer Republik und entschiedene Verfechter der Kunst Paul Kleinschmidts Julius Meier-Graefe, nannte ihn einen Dichter und Minnesänger. Seine Bilder seien Hymnen der Malerei – ob im Figurenbild, den Stillleben oder den Landschaften.

Paul Kleinschmidt wurde vor 140 Jahren in eine künstlerisch geprägte Familie geboren. In den 1920er Jahren entwickelte er sich zum Maler des ausschweifenden Berliner Großstadtlebens, der Varietés, Theater und Kaffeehäuser. Von großer Sinnlichkeit sind auch seine opulenten Stillleben. Weniger bekannt sind seine – teilweise von Industrie und Fortschritt geprägten – Landschaften, in denen er Eindrücke von Reisen nach Oberschwaben, Südfrankreich und New York verarbeitete. Sein zwischen Realismus, Expressionismus und Neuer Sachlichkeit angesiedelter Stil ist unverwechselbar.

Als Kleinschmidt 1934 – inzwischen nahe Ulm lebend – auf dem Höhepunkt seiner Malerkarriere stand, wurden seine Bilder von den Nationalsozialisten als entartet diffamiert und er selbst ins Exil getrieben. Nach Aufenthalten in der Schweiz, Holland und Frankreich wurde er 1943 zwangsweise ins Deutsche Reich zurückgeführt und starb 1949 im hessischen Bensheim.
In Kooperation mit dem Schloss Achberg widmet die Städtische Galerie diesem Ausnahmekünstler eine umfassende Retrospektive mit rund 120 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken.

Zur Eröffnung am Freitag, 17. November um 19 Uhr laden wir Sie ganz herzlich ein!


Öffentliche Führungen
jeden Sonntag, 11.30 Uhr (außer am 24. und 31.12.)

Führung für Lehrkräfte
Montag, 20. November, 17 Uhr

After-Work-Kurzführungen (30 Min.) mit Apéritif
Donnerstag, 7. Dezember, 18 Uhr
Mittwoch, 10. Januar, 16.30 Uhr
Dienstag, 20. Februar, 17 Uhr

Tandem-Führung der Kuratorinnen mit Expert*innen
mit Dr. Uwe Degreif, Kunsthistoriker Biberach: Donnerstag, 14. Dezember, 17.30 Uhr
mit Michael Maurer, Leiter Schloss Achberg: Donnerstag, 25. Januar, 18.30 Uhr
mit Barbara Springmann, Dipl.-Restauratorin: Donnerstag, 22. Februar, 18.30 Uhr

Kunst, Kaffee & Kuchen
Kuratorinnenführung mit anschließendem Besuch im Café Galerie
Donnerstag, 4. Januar, 15 Uhr
Freitag, 2. Februar, 14.30 Uhr

Kreative Schreibwerkstatt
mit Barbara Knieling vom Lieblingsbuch-Laden
Montag, 27. November, 10–12 Uhr

Vormittagsführung für Menschen mit Demenz
Mittwoch, 28. November, 10 Uhr

Vormittagsführung für Senior*innen
Dienstag, 23. Januar, 10 Uhr
Donnerstag, 15. Februar, 10 Uhr

Känguru-Führung
für Eltern mit Babys im Tragetuch oder Kinderwagen
Montag, 15. Januar, 15 Uhr

Familien-Fun-Freitag
Kombination aus Führung und Kreativ-Workshop für Groß und Klein
Freitag, 26. Januar, 15 Uhr

Lesekreis Galerie
Donnerstag, 8. Februar, 19 Uhr

Unser umfangreiches Workshop-Programm für Kinder und Jugendliche entnehmen Sie bitte dem gesonderten Flyer oder unserer Website.

Führungen für Gruppen und Schulklassen nach telefonischer Vereinbarung

Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung empfohlen per Telefon oder Email!


Studioausstellungen

Einblick in die Sammlung:
Wer hat Lust auf Rot, Gelb und Blau?
noch bis 7. Januar 2024


»Im engsten Raum Unendlichkeit gezeitigt«
Wolf-Rüdiger Hirschbiel
20. Januar bis 21. April 2024
Eröffnung: Freitag, 19. Januar, 19 Uhr


Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch, Freitag 14–18 Uhr
Donnerstag 14–20 Uhr
Samstag, Sonntag 11–18 Uhr
1. November, 26. Dezember, 1. und 6. Januar 11–18 Uhr
24., 25. und 31. Dezember geschlossen

Eintritt: 8 €, ermäßigt 6 €
Eintritt frei jeden letzten Freitag im Monat!
Studioausstellungen: Eintritt frei
Eintritt inkl. Kaffee+Kuchen im Café Galerie: 15 €

Öffentliche und After-Work Führungen: 4 € zzgl. Eintritt
Tandemführung: 5 € zzgl. Eintritt
Kunst, Kaffee und Kuchen: 20 € inkl. Eintritt
Schreibwerkstatt 15 € zzgl. Eintritt
Familien-Fun-Freitag 5 € pro Familie zzgl. Eintritt (Erwachsene)
Private Gruppenführung: 60 € / 70 €

Katalog zur Ausstellung (144 S.): 20 €

Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen
Hauptstraße 60–64
74321 Bietigheim-Bissingen
Telefon 07142 74-483
Telefax 07142 74-446
http://galerie.bietigheim-bissingen.de
galerie@bietigheim-bissingen.de


Staedtische Galerie Bietigheim-Bissingen ( Bietigheim-Bissingen)

29.10.2023 - 14.01.2024 Elly Weiblen - Reiche Au. Tuschen, Malerei, Gouachen, Fotografien
Kunstmuseum Singen (Singen)
Pressemitteilung
Wer hat nicht schon in fließende Wasser geschaut und sich der immerwährenden Bewegung hingegeben? Wer hat sich noch nicht in Landschaften unter flirrendem Licht verloren? Als ob es nichts anderes gäbe als dieses Eine aus Erkennen und Verlust, Fokussieren und Loslassen, Zeit und Ewigkeit…

Auch Elly Weiblen (*1950, lebt in Korb) ist fasziniert von dieser sinnlichen Schau; der Atmosphäre, den Farben und Formen im Raum. In ihren stillen, kontemplativen, achtsamen Arbeiten – durchscheinende große Tuschen, gefugte Temperabilder, flüchtige Gouachen und reduzierte Fotografien – sucht die Künstlerin diese Erfahrungen auszuloten und zu fassen.


Im Zentrum der Ausstellung steht das mit einem Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg 2021 begonnene, bis in die Gegenwart weiter geführte Reichenau-Projekt.

Abb.: Elly Weiblen, Blaue Fuge (Ausschnitt), 2016 | Foto: Bernhard Strauss Freiburg, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Kunstmuseum Singen (Singen)

22.10.2023 - 12.11.2023 Ferne Räume - Norbert Nolte und Brigitte Nowatzke-Kraft
BBK Karlsruhe, Künstlerhaus Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Der Sternenhimmel, ein vertrautes Motiv nächtlicher Beobachtung und Erfahrung, ein Bild der Sehnsucht, des Fernen und Unerreichbaren, ist seit vielen Jahren ein wiederkehrendes Thema bei Norbert Nolte. In Blau getauchte Räume lassen besondere Befindlichkeiten und Zustände assoziieren. Die schwarzen Punkte auf den Bildern verlassen mitunter die Bildfläche, springen über zur Wand, erweitern die gerahmte Collage zur Wandarbeit, versammeln sich mit Sternenhimmelscheiben und behaupten ein neues Bild im Raum. Die Technik der Collage, des Ausschneidens, Heraustrennens, das Kleben, das Überlagern, das Verschieben des Materials, tritt an die Stelle von Malerei. Die Collage hat sich in Norbert Noltes Arbeit eingeschrieben - als Technik, als Methode, als Prinzip, als Haltung, als Möglichkeit auf das letztlich überbordende Material der Welt zu reagieren.
In den Gemälden von Brigitte Nowatzke-Kraft verdeckt, versteckt und überlagert die Künstlerin eine anfänglich vorhandene Landschaftsstruktur in vielen Farbschichten. Die übrig gebliebenen Landschaftsfragmente, die sich in Ausblicken, Durchblicken und Einblicken vom Ursprung emanzipieren, entwickeln ein spannendes Eigenleben – offen für die Interpretation der Betrachtenden. In ihrer Reihe „Nordland“ zeigt die Künstlerin mystische, vom Nordlicht durchdrungene Landschaften, die einer märchenhaften Fantasie Raum geben. Daneben entstehen unter dem Titel „Urbane Strukturen“ Zeichnungen, die in archaischen Raumgeflechten
eine zügellos wuchernde Architektur zeigen, deren Konstrukt sich durch Verdichtung und Auflockerung auszeichnet. Die Gegenwart des Menschen kann nur erahnt werden.

Vernissage
Sonntag, 22. Oktober 2023, 11 Uhr
Grußwort: Dominika Szope, Leiterin Kulturamt der Stadt Karlsruhe
Begrüßung: Lars Lehmann, Vorstand BBK
Einführung: Simone Maria Dietz M. A.

Freitag, 27. Oktober 2023, 18 Uhr
Lesung aus dem Buch „Zeitenwende“, eine Zusammenarbeit der Literatenrunde Karlsruhe und Brigitte Nowatzke-Kraft. Texte von Frank Diedrich, Fritz Kölling, Martina Spierings u. a.
Musikbegleitung: Manuela Schur und Marius Göhringer Gitarre/Mandoline
Die Bilder des Buches sind in der Ausstellung zu sehen.

Ausstellungsdauer
23. Oktober bis 12. November 2023
geöffnet Donnerstag und Freitag 17-19 Uhr, Samstag und Sonntag 14-18 Uhr

Ort
BBK im Künstlerhaus, Am Künstlerhaus 47, 76131 Karlsruhe

Freier Eintritt zu allen Veranstaltungen!

BBK Karlsruhe, Künstlerhaus Karlsruhe (Karlsruhe)

19.10.2023 - 05.11.2023 Marina Rosenfeld - The Agonists
Museum Art.Plus (Donaueschingen)
Pressemitteilung
Marina Rosenfelds neue Installation The Agonists bespielt die Ausstellungsräume des Museum Art.Plus mit Arbeiten in verschiedenen Medien – Pigmentdrucke auf Seide, Zeichnungen und Drucke auf Papier, Plakate und ein fragmentarischer Soundtrack – und führt die langjährige Beschäftigung der Komponistin und Künstlerin mit den sozialen und räumlichen Konfigurationen von Klängen und deren Repräsentationen und Verzerrungen fort.

Rosenfelds Werke laden den Betrachter dazu ein, sich mit akustischen, optischen und affektiven Reizen auseinanderzusetzen. In ihrer Nähe oder Nachbarschaft zur Musik stehen Überlegungen zu Maßstab, Ähnlichkeit, materieller Differenz und Zugehörigkeit stellvertretend für Probleme der Instrumentierung, der Verwendung und Anordnung von Körpern, der Geschichte der Praxis und sogar der Zugehörigkeit zu verschiedenen (historischen) Formensprachen. So nehmen neue Werke ihren Platz neben dem Nachklang eines älteren: ein Satz leerer Partituren, die nachträgliche Poster für das 2017 bei den Donaueschinger Musiktagen uraufgeführte Werk Deathstar Orchestration sind.

Das Wortspiel oder die Doppeldeutigkeit, die in Rosenfelds Werk oft auf einer unterschwelligen oder sekundären Ebene mitschwingt, macht sich in The Agonists ein wenig lauter bemerkbar: Die Ausstellung könnte sowohl als eine Ausstellung über Empfang als auch als eine Art von Empfang beschrieben werden (das Wort Rezeption oszilliert ebenfalls zwischen diesen beiden begrifflichen Polen), in dem Äußerung, Ähnlichkeit und Signal um Vorrang oder Verständlichkeit ringen, wie zerstreute oder streitlustige Gäste, die sich in grammatischen oder libidinösen Grundmustern verheddern. Rosenfeld schreibt: „Die Ausstellung als Situation oder Modell – ein Raum, der weder prosozial noch antisozial ist, sondern der eine Art ungeordneter oder agonistischer Sozialität fördert – ist der Ort, an dem ich zu einer anderen Auffassung von der Möglichkeit der Musik zurückfinde. Was ist ein Konzert, wenn nicht eine ausdruckslose Ansammlung von geschlechtlichen Körpern, rekursiven Skripten und leeren (oder schwangeren) Volumina, Notenlinien, Schallwellen und Frequenzbereichen?“

Marina Rosenfeld ist eine amerikanische Komponistin und Künstlerin. Rosenfeld hat unter anderem Werke für das Museum of Modern Art, die Park Avenue Armory, das Haus der Kulturen der Welt, die Fondacion Serralves und das Guggenheim Museum geschaffen und an Ausstellungen wie den Biennalen Whitney, Aurora, Montréal, PERFORMA und Liverpool sowie dem Radioprogramm der documenta14 teilgenommen.

Museum Art.Plus (Donaueschingen)

14.10.2023 - 12.11.2023 Kunst in der Region 23 | 36. Gemeinschaftsausstellung zeitgenössischer Kunst
DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst (Hörstel)
Pressemitteilung
Die Ausstellungsreihe »Kunst in der Region« gibt Künstler*innen aus dem Münsterland, dem Euregio-Gebiet mit den angrenzenden Niederlanden sowie dem Osnabrücker Land ein professionelles Forum und zeigt alljährlich Trends, Themen und Perspektiven der zeitgenössischen Kunst. Besucher*innen sind eingeladen miteinander über Kunst und Kultur ins Gespräch zu kommen und in einen Dialog mit den Künstler*innen zu treten. Im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst werden – durch eine Fachjury ausgewählt – u.a. Skulpturen, Installationen, mediale Kunst, Fotografie, Malerei und Grafik präsentiert.

Bereits im Frühjahr 2023 hat die Jury die Auswahl der Werke für die Ausstellung »Kunst in der Region 23« getroffen. Die Auswahl erfolgte größtenteils anhand von Originalarbeiten, die Fachjury bestand aus Ina Bode, ArtEZ, Kunstakademie Enschede/NL, Dr. Martina Padberg, Kunstmuseum Ahlen und Kristina Scepanski, Westfälischer Kunstverein Münster.

Ausstellungseröffnung »Kunst in der Region 23« am 14.10. um 17.00 Uhr

DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst (Hörstel)

14.10.2023 - 12.11.2023 Kunst in der Region 23 | 36. Gemeinschaftsausstellung zeitgenössischer Kunst
DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst (Hörstel)
Pressemitteilung
Die Ausstellungsreihe »Kunst in der Region« gibt Künstler*innen aus dem Münsterland, dem Euregio-Gebiet mit den angrenzenden Niederlanden sowie dem Osnabrücker Land ein professionelles Forum und zeigt alljährlich Trends, Themen und Perspektiven der zeitgenössischen Kunst. Besucher*innen sind eingeladen miteinander über Kunst und Kultur ins Gespräch zu kommen und in einen Dialog mit den Künstler*innen zu treten. Im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst werden – durch eine Fachjury ausgewählt – u.a. Skulpturen, Installationen, mediale Kunst, Fotografie, Malerei und Grafik präsentiert.

Bereits im Frühjahr 2023 hat die Jury die Auswahl der Werke für die Ausstellung »Kunst in der Region 23« getroffen. Die Auswahl erfolgte größtenteils anhand von Originalarbeiten, die Fachjury bestand aus Ina Bode, ArtEZ, Kunstakademie Enschede/NL, Dr. Martina Padberg, Kunstmuseum Ahlen und Kristina Scepanski, Westfälischer Kunstverein Münster.

Ausstellungseröffnung »Kunst in der Region 23« am 14.10. um 17.00 Uhr

DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst (Hörstel)

14.10.2023 - 12.11.2023 Kunst in der Region 23 | 36. Gemeinschaftsausstellung zeitgenössischer Kunst
DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst (Hörstel)
Pressemitteilung
Die Ausstellungsreihe »Kunst in der Region« gibt Künstler*innen aus dem Münsterland, dem Euregio-Gebiet mit den angrenzenden Niederlanden sowie dem Osnabrücker Land ein professionelles Forum und zeigt alljährlich Trends, Themen und Perspektiven der zeitgenössischen Kunst. Besucher*innen sind eingeladen miteinander über Kunst und Kultur ins Gespräch zu kommen und in einen Dialog mit den Künstler*innen zu treten. Im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst werden – durch eine Fachjury ausgewählt – u.a. Skulpturen, Installationen, mediale Kunst, Fotografie, Malerei und Grafik präsentiert.

Bereits im Frühjahr 2023 hat die Jury die Auswahl der Werke für die Ausstellung »Kunst in der Region 23« getroffen. Die Auswahl erfolgte größtenteils anhand von Originalarbeiten, die Fachjury bestand aus Ina Bode, ArtEZ, Kunstakademie Enschede/NL, Dr. Martina Padberg, Kunstmuseum Ahlen und Kristina Scepanski, Westfälischer Kunstverein Münster.

Ausstellungseröffnung »Kunst in der Region 23« am 14.10. um 17.00 Uhr

DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst (Hörstel)

14.10.2023 - 12.11.2023 Kunst in der Region 23 | 36. Gemeinschaftsausstellung zeitgenössischer Kunst
DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst (Hörstel)
Pressemitteilung
Die Ausstellungsreihe »Kunst in der Region« gibt Künstler*innen aus dem Münsterland, dem Euregio-Gebiet mit den angrenzenden Niederlanden sowie dem Osnabrücker Land ein professionelles Forum und zeigt alljährlich Trends, Themen und Perspektiven der zeitgenössischen Kunst. Besucher*innen sind eingeladen miteinander über Kunst und Kultur ins Gespräch zu kommen und in einen Dialog mit den Künstler*innen zu treten. Im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst werden – durch eine Fachjury ausgewählt – u.a. Skulpturen, Installationen, mediale Kunst, Fotografie, Malerei und Grafik präsentiert.

Bereits im Frühjahr 2023 hat die Jury die Auswahl der Werke für die Ausstellung »Kunst in der Region 23« getroffen. Die Auswahl erfolgte größtenteils anhand von Originalarbeiten, die Fachjury bestand aus Ina Bode, ArtEZ, Kunstakademie Enschede/NL, Dr. Martina Padberg, Kunstmuseum Ahlen und Kristina Scepanski, Westfälischer Kunstverein Münster.

Ausstellungseröffnung »Kunst in der Region 23« am 14.10. um 17.00 Uhr

DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst (Hörstel)

12.10.2023 - 18.02.2024 Images of the Present 30 Jahre Dokumentarfotografie Förderpreise der Wüstenrot Stiftung
Staatsgalerie Stuttgart (Stuttgart)
Pressemitteilung
Die Dokumentarfotografie Förderpreise, die seit 1994 von der Wüstenrot Stiftung in Kooperation mit dem Museum Folkwang in Essen vergeben werden, sind die bedeutendsten Auszeichnungen im Bereich der künstlerischen Dokumentarfotografie. Aus Anlass des 30-jährigen Jubiläums präsentiert THE GÄLLERY erstmals einen repräsentativen Überblick über drei Jahrzehnte Dokumentarfotografie in Deutschland. In den Blick genommen werden dabei nicht nur die Veränderungen verschiedenster Lebenswelten, sondern vor allem auch die künstlerischen Strategien des Dokumentarischen, die auf den gesellschaftlichen und medialen Wandel reagieren. So zeichnet die Ausstellung die Entwicklung dokumentarischer Konzepte seit den frühen 1990er-Jahren an herausragenden Werken der Preisträgerinnen und Preisträger nach.

Staatsgalerie Stuttgart (Stuttgart)

06.10.2023 - 29.10.2023 SYBILLE ONNEN. Werkschau AKT – IMMER. Zeichnung, Plastik. GEDOK beim art, weekend, karlsruhe
GEDOK Künstlerinnenforum Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Im Werk Sybille Onnens entfaltet sich ein ganzes Pan-Optikum der Lebenslust – in der Erotik, in direkter Sehweise, ohne Anzüglichkeit, antiklassisch ohne Nettigkeit. Sie zeigt die menschliche Figur in all ihren Lebens-Zuständen und -Lagen in den Ton modelliert, farbig engobiert, auf Postamente gestellt, raumgreifend an rohen Eisenstäben fixiert, in der Luft hängend und am Boden liegend, hingestreckt und verzückt, dem Bewundern, dem Lachen und der heiteren Ironie preisgegeben.

Sybille Onnen lebt und arbeitet in Karlsruhe und Soultz-sous-Forêts, Elsass.
Sie studierte von 1966 bis 1972 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Albrecht von Hancke und Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg. 1983 Stipendium Südliche Weinstraße, seit 1996 künstlerische Zusammenarbeit mit der Majolika Manufaktur Karlsruhe. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, Arbeiten im öffentlichen Besitz, u. a. in Tübingen, Engen und Karlsruhe.

Vernissage am Freitag, 06.10.2023 um 20 Uhr
Einführung: Dr. Bernhard Serexhe, Karlsruhe

art, weekend, karlsruhe am SA/SO 28./29.10. von 12 bis 18 Uhr
Finissage am Sonntag, 29.10. um 18 Uhr

Pressefoto: Sybille Onnen, Akt Tulpe

GEDOK Künstlerinnenforum Karlsruhe (Karlsruhe)

22.09.2023 - 14.01.2024 General Idea
Gropius Bau (Berlin)
Pressemitteilung
Die Künstlergruppe General Idea forderte die Kunstwelt, aber auch die Gesellschaft im Allgemeinen heraus – und übt mit ihrem wegweisenden, 25 Jahre umfassenden Schaffen bis heute bleibenden Einfluss aus. In der bisher größten Retrospektive des Trios zeigt der Gropius Bau mehr als 200 Arbeiten aus den späten 1960er bis frühen 1990er Jahren.

Die 1969 in Toronto gegründete Gruppe, bestehend aus Felix Partz (1945–1994), Jorge Zontal (1944–1994) und AA Bronson (geb. 1946), hinterfragte die Produktion, Verbreitung und den Konsum von Bildern durch eine Vielzahl von Medien. Dabei nutzte General Idea häufig Humor und satirische Strategien, um den Blick auf verschiedene Aspekte von Konsumkultur, Massenmedien, sozialen Ungleichheiten, queerer Identität, Kunstwirtschaft und der AIDS-Krise zu lenken.

Die in enger Zusammenarbeit mit AA Bronson entwickelte Ausstellung im Gropius Bau versammelt zentrale Installationen, Publikationen, Videos, Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen sowie Archivmaterial und gibt einen Überblick über die Entwicklung der künstlerischen Praxis von General Idea.

Kuratiert von Adam Welch für die National Gallery of Canada und Beatrix Ruf, in Zusammenarbeit mit Zippora Elders, für den Gropius Bau
Organisiert von der National Gallery of Canada in Zusammenarbeit mit dem Gropius Bau

Gropius Bau (Berlin)

18.09.2023 - 08.10.2023 AnimaL
BBK Karlsruhe, Künstlerhaus Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Seit jeher ist die Tierdarstellung ein fester Bestandteil der Kunstgeschichte: ob Albrecht Dürers Nashorn, Franz Marcs blaue Pferde oder der Hase bei Joseph Beuys. Nun hält das Thema Einzug in das Künstlerhaus Karlsruhe – nämlich in Form einer Wanderausstellung mit dem Forum für Kunst in Heidelberg. Zehn künstlerische Positionen von Mitgliedern des BBK Karlsruhe werden in einer gemeinsamen Werkschau zehn Arbeiten von Künstler:innen aus Heidelberg gegenübergestellt. Allesamt stehen sie mit dem Titel AnimaL eng in Verbindung; auch über die ästhetische Faszination für Tiere hinaus werden Ansätze wie emotionale Bindungen, wissenschaftliche und psychologische Blickwinkel zwischen Mensch und Tier sowie Wechselbeziehungen der unterschiedlichen Lebensräume weiterverfolgt und kreativ umgesetzt.

Teilnehmende Künstler:innen aus Karlsruhe:
Annet Bienhaus, Anina Gröger, Heidrun von Hancke, Elke Hennen, Elmar Interschick, Dietmar Israel, Pavel Miguel, Sibylle Möndel, Leonie Mühlen, Annette Ziegler


Aus Heidelberg:
Knut Hüneke, Gabi Kaiser, Thomas Köhler, Tai M. Lüdicke, Ellis Neu, Roswitha Josefine Pape, Lena Reutter, Manfred Riederer, Mario Urlaß, Elke Weickelt

Vernissage
Sonntag, 17. September 2023, 11 Uhr
Begrüßung: Dietmar Israel, Vorstand BBK
Grußwort: Dr. Albert Käuflein, Kulturbürgermeister der Stadt Karlsruhe
Einführung: Ana Lughard M.A.
Ausstellungsdauer
18. September bis 8. Oktober 2023

Öffnungszeiten
Donnerstag und Freitag 17-19 Uhr
Samstag und Sonntag 14-18 Uhr
BBK Künstlerhaus Karlsruhe
Am Künstlerhaus 47
76131 Karlsruhe

Der Eintritt in die Ausstellung und zu Veranstaltungen des Rahmenprogramms ist frei.

BBK Karlsruhe, Künstlerhaus Karlsruhe (Karlsruhe)

17.09.2023 - 28.01.2024 Niko Pirosmani
Fondation Beyeler (Riehen)
Pressemitteilung
Der georgische Künstler Niko Pirosmani (1862–1918) ist eine Legende: Vielen (noch) unbekannt, wird er von anderen fast kultisch verehrt. Wie die Ausstellung zeigen wird, gehörte Pirosmani zu den herausragenden Künstlern der frühen Moderne. Wie nur wenige vor und nach ihm entwickelte Pirosmani eine Kunst, die bereits zu seinen Lebzeiten alle ansprach, von den Menschen auf der Strasse und in den Tavernen bis hin zu den Avantgardekünstlern und Literaten. Mit wenigen Pinselstrichen verwandelte er Alltägliches in Aussergewöhnliches und schaffte so Ikonen von glühender Intensität. Seine Kunst überbrückte Welten, sie zelebrierte ein Gefühl von Zugehörigkeit und Hingebung und blieb doch – mit der ihr eigenen Eleganz – vornehm auf Distanz. In rund fünfzig selten zu sehenden Meisterwerken aus dem Besitz des Georgischen Nationalmuseums in Tiflis führt die Ausstellung in die künstlerische Welt Pirosmanis ein. Die Ausstellung wird gemeinsam von der Fondation Beyeler (Riehen/Basel) und dem Louisiana Museum of Modern Art (Humlebaek) organisiert.

Fondation Beyeler (Riehen)

16.09.2023 - 07.04.2024 Ausstellung: Mack im ZKM
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Als einer der wichtigsten deutschen Künstler der Nachkriegsgeneration hat Heinz Mack das Verhältnis von Kunst und Technik neu geprägt. Die Ausstellung präsentiert Rekonstruktionen von wenig bekannten Environments und zeigt darüberhinaus Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers

In den 1950er-Jahren gehörte Heinz Mack zu den ersten Künstlern in Deutschland, die auf der Suche nach einer neuen Harmonie zwischen Mensch, Natur und Technik, mit kinetischen Prinzipien in der Kunst arbeiteten. Licht und Bewegung sind für Mack, der zusammen mit dem Künstler Otto Piene 1957 in Düsseldorf die Gruppe ZERO gegründet hat, zentrale Themen.

Elemente der Umwelt wie Licht, Feuer, Luft oder Wasser fanden bis in die 1950er-Jahre den Eingang in die bildende Kunst nur als Repräsentation durch Nachahmung (Mimesis). Mack arbeitete mit diesen Elementen wie mit einem vollwertigen skulpturalen und bildnerischen Material, setzte sie als Ausdrucksmittel für seine Kunstwerke ein. Durch die Einbeziehung dieser Elemente und die Verwendung neuer industrieller Materialien wie Aluminium, Acrylglas oder Fresnel-Linsen revolutionierte und öffnete Mack den Skulpturenbegriff: Er schafft virtuelle Räume, integriert seine transparente und lichtreflektierende Objekte aktiv in den Raum, lässt sie mit diesem Raum auf vielfältige Weise interagieren und bezieht auf diese neue Weise die Betrachter:innen in sein Werk mit ein.

Bei der Ausstellung »Mack im ZKM« geht es nicht nur darum, vergessene Meisterwerke zu rekonstruieren, sondern die Problemstellung von Mack ins 21. Jahrhundert, ins Anthropozän zu transferieren. Denn als einer von wenigen hat er schon immer mit den Elementen Luft, Wasser, Licht, Sand, die heute prekär sind, gearbeitet. Macks Haltung gegenüber Natur und Technik wirft Fragen auf und bietet Lösungsansätze, die angesichts der menschengemachten Klimakatastrophe aktuell durchaus an Relevanz gewinnen.

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)

08.09.2023 - 22.10.2023 Andrina Schulten "Die Subtilität der Farben" - Bilder und Objekte
Kunstverein Kreis Soest e. V. (Soest)
Pressemitteilung
Aufgewachsen in London, England. Besuch der Camberwell College of Art in London. Wohnhaft in der Gemeinde Möhnesee.

Seit September 2017 bin ich Mitglied im Ateliergemeinschaft Graf Yorck e.V. in Echtrop. Hier sind wir in September 2017 hingezogen, nachdem das „Künstlerhaus BEM-Adam e.V.“ in Soest umziehen musste. (Die meisten Künstler sind in Soest geblieben.) Dank Dr. Alfert, Besitzer der Graf Yorck Kaserne und des zukünftigen „Synergieparks Graf Yorck“ in Echtrop, haben wir unsere Ateliers nun im Gebäude 4, so zu sagen das „kleine Künstlerhaus“ in Echtrop.
Nun habe ich die Ehre, mit meiner Arbeiten als erste Ausstellung in der neuen Galerie in der Jakobistraße in Soest, die Reihe der erfolgreichen Ausstellungen der Kunstverein Soest fortzusetzen.
Meine Arbeitsweise ist so, ich suche ein paar Farben aus, die ich auf der Leinwand bringe. Dann versuche ich in den zufällig auf der Leinwand entstandenen Farbflecken, Dinge zu erkennen, die ich dann gezielt ausarbeite. Oft sind diese Prozesse langwierig, es entstehen Dinge, die anschließend wieder ausgelöscht werden, wohingegen neue hinzukommen. Erstmals konsequent durchgeführt habe ich diese Vorgehensweise in der Arbeit „Hahn und Blumen“, die man in der Ausstellung sehen kann, ebenso wie das darauf folgende Bild „Im Auge des Sturms“. Ich lege Schicht auf Schicht verdünnte Acrylfarben übereinander.
Meine Faszination für das Versteckte teile ich mit dem Betrachter und der Betrachterin, denn die Dinge, die ich zuvor in zufälligen Pinselstrichen entdecke und dann herausarbeite, verstecke ich nun wieder in einem Gewirr aus Linien, Flächen, abstrakten Bildbereichen und unterschiedlichsten Gegenständen. In dem Bild „Die Sängerin“ verbergen sich ganze 17 Gesichter, 3 Hunde, 2 Enten in einer Vielfalt von Blumen und Häusern.
Auf diese Weise überträgt sich gewissermaßen mein Schaffensprozess auf den Wahrnehmungsprozess der Betrachter und Betrachterinnen. Sie sind ihrerseits eingeladen, den Blick für das zu schärfen, was scheinbar verborgen ist und sich von dem überraschen zu lassen, was ihre Augen finden, sehen und entdecken konnten. Das könnten Gegenstände und Personen ebenso sein, wie abstraktere Elemente, Linien oder Farbenspiele.


Kunstverein Kreis Soest e. V. (Soest)

20.08.2023 - 24.03.2024 SEARCHING PERFECT SHAPES
DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst (Hörstel)
Pressemitteilung
Im Rahmen der Ausstellung »Searching perfect shapes« von Michelle Adolfs und Beate Gärtner sind im gesamten Klosterpark 3D-Skulpturen digital zu erleben, die mit architektonischen Besonderheiten und dem Naturraum eine neue Beziehung eingehen. Mit Smartphone und Tablet lassen sich die Kunstwerke auf den Bildschirm holen, die das Live-Kamerabild überlagern. Es entsteht ein Spiel mit Sichtachsen und konkreten Formen, die in Bewegung eine erweiterte Welt erschließen. Die Stipendiatinnen des Projektstipendiums KunstKommunikation loten digitale Zwischenwelten aus und zeigen ein kreatives Neudenken von Skulptur – schwerelos und interaktiv.

Die Ausstellung markiert den ersten Werkabschluss der Künstlerinnen im Zuge ihres Kunstprojekts »MyVR_Planet.DA«. Ein weiterer Höhepunkt erwartet Besucherinnen und Besucher im Herbst mit einer Ausstellung im Heinrich Neuy Bauhaus Museum in Borghorst. Eine reduzierte und eine abstrakte Formensprache, die sich an der Tradition des Bauhauses orientiert, bildet die Grundlage für die Interventionen Künstlerinnen.

DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst (Hörstel)

11.08.2023 - 14.01.2024 Pallavi Paul - How Love Moves: Prelude
Gropius Bau (Berlin)
Pressemitteilung
In diesem Auftakt zu Pallavi Pauls bevorstehender großer Einzelausstellung im Gropius Bau im Jahr 2024 taucht eine Szenografie rund um die Drei-Kanal-Videoinstallation Cynthia Ke Sapne / The Dreams of Cynthia (2017) den historischen Schliemannsaal in einen Dämmerzustand zwischen Wachsein und Schlaf.

Die filmische Arbeit bezieht sich auf das gleichnamige zeitgenössische Gedicht von Anish Ahluwalia und befasst sich mit Sphären der Liebe und Zärtlichkeit sowie mit der Brutalität staatlicher Gewalt. Im Zentrum stehen dabei drei Protagonist*innen: ein Henker, eine trans Künstlerin und die literarische Figur Cynthia. Während sich die Leben der ersten beiden in einer postindustriellen Umgebung in Indien verweben, erscheint Cynthia als eine imaginative und sich ständig wandelnde Figur, die sich durch verschiedene Räume und Traumlandschaften bewegt.
Der künstlerische Ansatz von Pallavi Paul, Artist in Residence 2023 des Gropius Bau, lässt sich an der Schnittstelle von Kino, Literatur und anhaltenden politischen Konfliktlinien verorten. Sie nutzt die Kamera, um zu hinterfragen, wie spirituelle, technologische und politische Regime von „Wahrheit“ im öffentlichen Leben produziert und aufrechterhalten werden. In ihrer multidisziplinären Praxis, die sich über die Bereiche Film, Installation, Performance, Zeichnung und Text erstreckt, interessiert sich Paul insbesondere für die Spannung zwischen dem Dokument und seiner ästhetischen Ausdrucksform – dem Dokumentarfilm.

How Love Moves: Prelude wird von dem Programm Six Days of Love begleitet, das sich zwischen Sommer 2023 und Frühjahr 2024 als eine Reihe von filmischen Lesungen, Gesprächsformaten, Performances und akustischen Aktivierungen entfaltet.

Gropius Bau (Berlin)

31.07.2023 - 01.01.2024 Soundshapes - In Between Frequencies
Gropius Bau (Berlin)
Pressemitteilung
Soundshapes – In Between Frequencies (Zwischen Frequenzen) aktiviert die beiden Eingänge des Gropius Bau mit Soundarbeiten von Kapwani Kiwanga und Janine Jembere. Durch diese architektonische Intervention wird eine akustische Verbindung zwischen dem im Stil der Neorenaissance gestalteten zentralen Eingangsportal und dem stufenfreien Eingang geschaffen. Ausgehend von dem Potential von Porosität, beschäftigt sich das Projekt mit der Monumentalität und Statik des Gebäudes, um die Trennung zwischen Innen und Außen zu destablisieren. Soundshapes – In Between Frequencies wurde von Julia Grosse und Carolin Köchling konzipiert und kuratiert.

Kapwani Kiwanga: 500ft
31. Juli bis 16. Oktober 2023
Wie kontrolliert Architektur das körperliche Verhalten und den psychischen Zustand von Menschen? In ihrer Soundarbeit 500ft bringt Kapwani Kiwanga verschiedene disziplinierende Mittel gebauter Umgebungen und koloniale Strategien der Separation in Verbindung. Anhand von öffentlichen Institutionen wie Krankenhäusern, Gefängnissen sowie urbanen Räumen zeichnet die Künstlerin nach, wie über verschiedene Zeiten und Geografien hinweg disziplinierende Architekturen geschaffen und fortentwickelt wurden. Ein wiederkehrendes Motiv ist die Gestaltung des Innenraums in Reaktion auf das Außen, in dem Bestreben, menschliches Verhalten und Natur zu beherrschen. Der Titel der Arbeit bezieht sich auf den Mindestabstand zwischen den Gebieten der lokalen Bewohner*innen und denen der europäischen Siedler*innen in den französischen Kolonien, der in der International Conference on Colonial Urbanism (Paris, 1931) festgelegt wurde.


Janine Jembere: endurance – a sound shower
18. Oktober 2023 bis 1. Januar 2024
Für Soundshapes – In Between Frequencies entwickelt die Künstlerin Janine Jembere eine klangliche Umarmung, eine Dusche aus Wörtern in möglichst vielen Sprachen.

„Die Worte, die mir gesagt wurden, hallen in meinem Kopf nach, bis ich anfange, sie mir selbst zu erzählen. Um die Kraft zum Rebellieren zu finden, zum Kämpfen und zum Ertragen, brauche ich diese Worte, um meine Wut und meine Liebe zu nähren. Das sind die Worte, die ich hören muss, das sind die Worte, die ich euch hören lassen will.“
— Janine Jembere

Gropius Bau (Berlin)

29.07.2023 - 22.10.2023 Tenki Hiramatsu. Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung
Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Der japanische Maler Tenki Hiramatsu erhielt 2022 den Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung. Mit dieser Auszeichnung ist eine finanzielle Förderung von 5.000 Euro und ein Ausstellungsprojekt in der Städtischen Galerie Karlsruhe verbunden. Die Auswahl für dieses Stipendium traf das Kollegium der Professor*innen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Der Preis richtet sich ausschließlich an Absolvent*innen der Akademie. Tenki Hiramatsu setzte von 2016 bis 2019 sein künstlerisches Studium an der Kunstakademie Karlsruhe bei den Professoren Marcel van Eeden und Daniel Roth fort, nachdem er bereits in Japan ein BA-Studium an der Nihon University, College of Art, in Tokio absolviert hatte. Die Werner-Stober-Stiftung geht auf den 1990 verstorbenen Karlsruher Architekten und Unternehmer Werner Stober zurück. In seinem Vermächtnis legte er fest, dass mit seinem Nachlass neben sozialen Projekten auch junge Künstler*innen mit Zuwendungen gefördert werden sollen. Der Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung wird seit 1997 jährlich verliehen.

Foto: Tenki Hiramatsu, Rund gegen Viereck, 2022

Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)

29.07.2023 - 18.02.2024 Ulla von Brandenburg: It Has a Golden Sun and an Elderly Grey Moon
Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Der Titel der Ausstellung »It Has a Golden Sun and an Elderly Grey Moon« basiert auf einer 2016 entstandenen Arbeit Ulla von Brandenburgs (1974, lebt und arbeitet in Paris und Karlsruhe), die im Zentrum der Ausstellung steht. In der raumgreifenden Präsentation, in der sich Film, Performance, Architektur und Installation miteinander verbinden, betreten die Betrachter*innen eine Welt zwischen Realität und Illusion, Vergangenheit und Gegenwart. Charakteristisch für die in der Ausstellung gezeigten Filmarbeiten der Künstlerin ist die Verwendung von Vorhängen, Kostümen, Requisiten und inszenierten Schauplätzen. All diese Elemente greifen auf eine Reihe historischer Referenzen zurück, darunter das Tableau vivant, das moderne Theater, Volkstraditionen und ikonische Architektur. Kombiniert mit Gesang und Bewegung suggerieren sie eine symbolische Inszenierung zwischenmenschlicher Begegnungen, von Ritualen und Bräuchen, die verschiedene Ebenen des kollektiven Bewusstseins erforschen. »zwischenräume« ist eine neue Ausstellungsreihe der Städtischen Galerie Karlsruhe, in der Arbeiten von Künstler*innen aus den Bereichen Video und Installation zu sehen sind. Neben den traditionellen Schwerpunkten Malerei, Skulptur und Zeichnung wird im Rahmen von Sonderausstellungen auch die Weiterentwicklung der Sammlungsbestände im Bereich Medienkunst gestärkt.

Foto: Ulla von Brandenburg, It Has A Golden Sun and An Elderly Grey Moon, 2016, Super-16-mm, Farbe, Sound, 22:25 min., Tänzer*innen: Duncan Evennou, Hélène Iratchet, Christophe Ives, Viviana Moin, Giuseppe Molino, Benoît Réssilot, Pauline Simon, Photos © Martin Argyroglo, Courtesy the Artist, Art:Concept, Pilar Corrias Gallery, Meyer Riegger, Produzentengalerie Hamburg

Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)

29.07.2023 - 29.07.2024 Update! Die Sammlung neu sichten
Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Wie kann man das Museum heute denken? Wie sieht die Kunstsammlung der Zukunft aus? Wie schlagen sich Konzept und Programm in der Architektur eines Museums nieder? Nach ihrem 40-jährigen Bestehen befragt die Städtische Galerie Karlsruhe ihre Rolle als Institution sowie ihre Geschichte, ihre Sammlungsbestände und ihr Selbstverständnis. Verschiedene Themenräume, in denen historische Positionen und Werke der Gegenwartskunst aufeinandertreffen, laden ein, die Sammlung unter aktuellen Fragestellungen neu zu entdecken und in die Zukunft weiterzudenken. Die Neupräsentation von mehr als 100 Werken zeigt ein breites Spektrum von Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Video von Künstler*innen wie Ulla von Brandenburg, Miriam Cahn, Günther Förg, Friedrich Kallmorgen, Jürgen Klauke, Hanna Nagel, Olaf Nicolai, Gerhard Richter und Rosemarie Trockel.

Foto: Miriam Cahn, Weltäffin, 1997, Städtische Galerie Karlsruhe, Sammlung Garnatz

Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)

09.07.2023 - 25.11.2023 Neighbour in Residence 2023 mit hn. lyonga: becoming neighbours
Gropius Bau (Berlin)
Pressemitteilung
Eine Besonderheit des Gropius Bau ist seine Lage. Sie ist ein wichtiger Bezugspunkt für die inhaltliche Ausrichtung des Hauses. Die Öffnung des Hauses für seine verschiedenen Nachbar*innen steht dabei an vorderer Stelle. Wie können wir das Ausstellungshaus als Ort der Gemeinschaft denken? Und welcher Praktiken bedarf es dafür? Das Neighbour in Residence-Programm ist eine Fortführung des seit 2020 bestehenden Austauschs mit interkulturellen, generationenübergreifenden und queeren Nachbarschaftsinitiativen. Ein wichtiger Wegbegleiter in dieser Zeit war der interdisziplinär arbeitende Schriftsteller hn. lyonga. Als erster Neighbour in Residence am Gropius Bau wird er sich in der zweiten Jahreshälfte 2023 mit seinem Programm becoming neighbours der Frage widmen, wie nachbarschaftliche Beziehungen in institutionellen Räumen bestehen können.
becoming neighbours
becoming neighbours ist eine Reihe von vier Workshops (Nachbarschaften, Ruhen, Pflanzen, In der Welt sein). Der erste Workshop (Nachbarschaften) ist ein aktiver Versuch, einen Raum für die Abwesenden zu schaffen und sich mit der Durchlässigkeit institutioneller Räume zu befassen. Der zweite Workshop (Ruhen) greift die Möglichkeiten des Zusammenkommens und des gemeinsamen Ausruhens als Akt des Widerstands auf. Der dritte Workshop (Pflanzen) nimmt Bezug auf Praktiken der Landwirtschaft und des Pflanzens, wodurch Nachbarschaften als Lebensräume betrachtet werden, in die wir uns hineingeben. Der letzte Workshop (In der Welt sein) befasst sich mit der zeremoniellen Tradition des Schreibens als ein Ritual, das üblich und entscheidend für das Festhalten von Erzählungen ist, die in einer Nachbarschaft existieren.

Das Programm findet in den kostenlos zugänglichen Bereichen (Gropius Hain, Lichthof, Resonanzraum) des Gropius Bau statt.

Gropius Bau (Berlin)

08.07.2023 - 22.10.2023 BIBLIOMANIA - Das Buch in der Kunst
Staedtische Galerie Bietigheim-Bissingen ( Bietigheim-Bissingen)
Pressemitteilung
Über Jahrhunderte hinweg galten Bibliotheken als magische Orte der Gelehrsamkeit und geheimen Wissenschaften. Nicht umsonst bezeichnet man Bibliotheken auch als Kathedralen des Wissens. Ebenso bergen Bücherregale, Buchhandlungen und Archive eigene, aus-der-Zeit-enthobene Welten. Das Blättern und Lesen in einem Buch ist also sowohl eine tradierte Kulturform als auch alltägliche Praxis, sei es auch nur das Kochbuch oder der Reiseführer. Die Ausstellung zeigt Kunstwerke aus unterschiedlichsten Sparten, in denen der Magie und Ausstrahlung des Buches nachgeforscht wird: Sinnlich-haptische Qualitäten, die Wahl des Papiers, die Gestaltung, die Art, wie ein Buch in der Hand liegt, aber auch als jederzeit verfügbarer Speicher von Zeit, Wissen und Kultur – all diese Komponenten machen das Buch zu einem komplexen Objekt, dessen gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung gerade jetzt im digitalen Zeitalter in seiner ganzen Tragweite in das Bewusstsein kommt.

Zur Eröffnung am Freitag, 7. Juli um 19 Uhr laden wir Sie ganz herzlich ein!

Begleitprogramm

Öffentliche Führungen
Sonntag, 16. Juli, 16.30 Uhr, mit Dr. Isabell Schenk-Weininger
Sonntag, 6. August, 11.30 Uhr, mit Dr. Petra Lanfermann
Sonntag, 27. August, 11.30 Uhr, mit Jasmin Höning M.A.
Sonntag, 17. September, 16.30 Uhr, mit Dr. Isabell Schenk-Weininger
Sonntag, 8. Oktober, 16.30 Uhr, mit Jasmin Höning M.A.
Sonntag, 22. Oktober, 11.30 Uhr, mit Jasmin Höning M.A.

Führung für Lehrkräfte
Montag, 10. Juli, 17 Uhr

After-Work-Kurzführungen (30 Min.) mit Apéritif
Mittwoch, 23. August, 17 Uhr, mit Dr. Petra Lanfermann
Dienstag, 26. September, 16.30 Uhr, mit Dr. Petra Lanfermann

Bietigheimer Bücherabende
Buchvorstellungen in Kooperation mit den Buchhandlungen Osiander und Lieblingsbuch-Laden sowie der Otto-Rombach-Bücherei
Bücher über Bücher
Mittwoch, 19. Juli, 19 Uhr, mit Lesung von Rüdiger Erk
Schön gestaltete Bücher
Montag, 18. September, 19 Uhr
Besondere Buchkonzepte
Donnerstag, 12. Oktober, 20 Uhr, mit Lesung von Lisa Kraus

Gründung des Lesekreises Galerie
Donnerstag, 19. Oktober, 19 Uhr

Kreative Schreibwerkstatt
in Kooperation mit Barbara Knieling vom Lieblingsbuch-Laden
Donnerstag, 3. August, 18–20 Uhr
Montag, 14. August, 10–12 Uhr

Vormittagsführung für Senior*innen
Dienstag, 12. September, 10 Uhr, mit Dr. Isabell Schenk-Weininger

Vormittagsführung für Menschen mit Demenz
Mittwoch, 20. September, 10 Uhr, mit Dr. Isabell Schenk-Weininger

Familien-Fun-Freitag
Kombination aus Führung und Kreativ-Workshop für Groß und Klein
Freitag, 20. Oktober, 15 Uhr

Känguru-Führung
für Eltern mit Babys im Tragetuch oder Kinderwagen
Montag, 7. August, 15 Uhr

Ratz Fatz, Opa Glatz
Theaterstück von Lisa Kraus für Vorschulkinder und Schüler*innen der 1. und 2. Klasse
Gespielt von Carola Class und Rüdiger Erk
Mittwoch, 11. Oktober, 9.30 Uhr und 10.30 Uhr

Studioausstellung

Einblick in die Sammlung:
Wer hat Lust auf Rot, Gelb und Blau?
13. Juni 2023 bis 7. Januar 2024

Signalrot, Zitronengelb und Himmelblau – Farben prägen sämtliche Lebensbereiche! In der Tier- und Pflanzenwelt erfüllen sie etwa Warn- oder Tarnfunktionen. Auch die Menschheit lernte zunächst die natürlichen, dann synthetisch produzierten Farbstoffe für sich zu nutzen – und mit Bedeutungen zu belegen. „Rot sehen“ und „Grün vor Neid sein“: Den Farben werden Gefühle und Charaktereigenschaften zugeschrieben. Während Farben auch in der bildenden Kunst lange Zeit symbolische Funktionen innehatten, vollzog sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Autarkie der Farben, wobei vor allem die Primärfarben Rot, Gelb und Blau eine Sonderstellung einnahmen. Während Barnett Newman etwa mit seinen Gemälden »Who’s afraid of Red, Yellow and Blue?« (1966–70) fragte, wer sich vor dieser Trias fürchte, lädt die Städtische Galerie nun anhand von Werken aus der eigenen Sammlung zu einem lustvollen Gang durch das Farbspektrum ein.


Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch, Freitag 14–18 Uhr
Donnerstag 14–20 Uhr
Samstag, Sonntag 11–18 Uhr
Tag der Dt. Einheit 11–18 Uhr


Eintritt frei!
Alle Führungen 4 €
Bücherabende 5 €
Schreibwerkstatt 15 €
Kindertheater: 1 €
Familien-Fun-Freitag 5 € pro Familie
Private Gruppenführung: 60 € / 70 €


Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen
Hauptstraße 60–64
74321 Bietigheim-Bissingen
Telefon 07142 74-483
Telefax 07142 74-446
http://galerie.bietigheim-bissingen.de
galerie@bietigheim-bissingen.de

Staedtische Galerie Bietigheim-Bissingen ( Bietigheim-Bissingen)

01.07.2023 - 15.10.2023 Der große Schwof. Feste feiern im Osten. Fotografien
Kunstsammlung Jena (Jena)
Pressemitteilung
Gezeigt werden rund 300 Fotografien von 31 Künstlerinnen und Künstlern, die dieses privat und öffentlich so gewichtige Thema zu Anlässen und mit ihren künstlerischen Handschriften bis in die Zeit der Wende darstellen und hinterfragen. Die Kapitel sind verrückt, langweilig, von außerordentlicher Schönheit oder so stumpf wie ein normierter Alltag nur sein kann. Sie sind so heterogen wie das Leben und die Lebenserfahrungen in diesem untergegangenen Land waren.

Kunstsammlung Jena (Jena)

24.06.2023 - 07.01.2024 Ausstellung: Ulrike Rosenbach. heute ist morgen | Werke seit 1969
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Aus Anlass ihres 80. Geburtstags zeigt das ZKM | Karlsruhe eine umfassende Ausstellung über das Werk der Medienkünstlerin Ulrike Rosenbach. Als eine der Ersten in Deutschland hat Ulrike Rosenbach bereits in den frühen 1970er-Jahren das Medium Video künstlerisch eingesetzt. In ihren Werken befasst sie sich mit Fragen der weiblichen Identität, geschlechterspezifischen Rollenzuschreibungen sowie der ganzheitlichen Beziehung von Mensch und Natur.

Ulrike Rosenbachs frühe Performances, in denen sie experimentell mit den technischen Möglichkeiten direkter Aufnahme, Speicherung und Wiedergabe von Videos arbeitet und Kameras teilweise an ihrem Körper befestigt, erhielten international große Anerkennung. Durch die Teilnahme an wegweisenden Ausstellungen wie der documenta 6 (1977) und documenta 8 (1987) wurde Rosenbach zur renommiertesten deutschen Performance- und Videokünstlerin ihrer Zeit.

»Ulrike Rosenbach. heute ist morgen« ist damit Teil einer Reihe an Ausstellungen am ZKM, mit denen das bedeutende Werk einer Pioniergeneration an Medienkünstler:innen gewürdigt wird. Wir präsentieren die Ausstellung außerdem im Rahmen unseres Programmfokus »Female Perspectives«.

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)

17.06.2023 - 26.11.2023 Ausstellung: Driving the Human – Sieben Prototypen für ökosoziale Erneuerung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Als Katalysator für Innovation begegnet das kollaborative und internationale Projekt »Driving the Human« den Herausforderungen unserer Zeit. Die Ausstellung präsentiert in drei Teilen sieben Prototypen für nachhaltiges Zusammenleben, die in diesem Rahmen entwickelt wurden.

Über einen Prozess von drei Jahren der Zusammenarbeit, Forschung und des Experimentierens sind im Austausch von Künstler:innen und Wissenschaftler:innen sieben Prototypen für ökosoziale Erneuerung entstanden, die nun in unterschiedlichen Kontexten zur Diskussion gestellt werden können.

Die Auseinandersetzung mit der Symbiose von menschlichen und mehr-als-menschlichen Wesen im 21. Jahrhundert verändert unsere Auffassung davon, was Leben bedeutet. Im Umgang mit der globalen Erwärmung, Energiekreisläufen und technologischen Umwälzungen sowie kollektiver Entscheidungsfindung und neuartigen Prozessen des Werte- und Warenaustauschs gewinnt die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kunst, Wissenschaft und Technik zunehmend an Bedeutung. »Driving the Human« untersucht die Zusammenhänge zwischen Menschen, mehr-als-menschlichen Wesen und der Umwelt im Hinblick auf die Frage, wie alle Lebewesen durch Zusammenarbeit überleben können.

Die sieben Prototypen zeigen zukunftsfähige Konzepte, die dazu dienen können, neue Arten der Vorstellung des Lebens in der Welt zu ermöglichen. Sie schlagen neue Wege vor, wie wir miteinander und mit dem, was uns umgibt, umgehen können und erforschen Möglichkeiten, wie KI den Klimawandel abmildern statt beschleunigen könnte; sie lassen uns in neue Formen der Gemeinschaftsbildung durch überliefertes landwirtschaftliches Wissen eintauchen; sie nutzen Fiktion als Vorstellungswerkzeug für neue Formen der artenübergreifenden Gemeinschaft; oder sie schaffen verkörperte Verbindungen als Mittel zum Verständnis und zur Veränderung menschlicher Einflüsse in gefährdeten Gebieten. Zusammen verstärken die Prototypen Perspektiven, in denen Zusammenarbeit und Interdependenz zu wesentlichen, entscheidenden Faktoren für das Leben und Überleben auf unserem Planeten werden.

Zusammen mit einem umfassenden Begleitprogramm laden die Prototypen dazu ein, gemeinsam zu forschen, sich einzubringen und neue Formen der Wahrnehmung und Erschließung der Welt zu erkunden.

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)

13.06.2023 - 07.01.2024 Wer hat Lust auf Rot, Gelb und Blau? Einblick in die Sammlung
Staedtische Galerie Bietigheim-Bissingen ( Bietigheim-Bissingen)
Pressemitteilung
Signalrot, Zitronengelb und Himmelblau – Farben prägen sämtliche Lebensbereiche! In der Tier- und Pflanzenwelt erfüllen sie etwa Warn- oder Tarnfunktionen und sind somit fester Bestandteil von Kommunikation und Überlebensstrategien. Auch die Menschheit lernte zunächst die natürlichen, dann synthetisch produzierten Farbstoffe für sich zu nutzen – und mit Bedeutungen zu belegen. Den Farben werden Gefühle und Charaktereigenschaften zugeschrieben, wie »Rot sehen« oder »Grün vor Neid sein«. Während Farben auch in der bildenden Kunst lange Zeit symbolische Funktionen innehatten, vollzog sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Autarkie der Farben, wobei vor allem die Primärfarben Rot, Gelb und Blau eine Sonderstellung einnahmen. Während Barnett Newman etwa mit seinen Gemälden »Who’s afraid of Red, Yellow and Blue?« (1966–70) fragte, wer sich vor dieser Trias fürchte, lädt die Städtische Galerie nun anhand von Werken aus der eigenen Sammlung zu einem lustvollen Gang durch das Farbspektrum ein.

Begleitprogramm

After-Work-Kurzführungen (30 Min.) mit Apéritif
Dienstag, 27. Juni, 16.30 Uhr
Donnerstag, 26. Oktober, 17.30 Uhr
Mittwoch, 3. Januar, 17 Uhr

Familien-Fun-Freitag
Das Museumserlebnis für Groß und Klein mit einer Kombination aus Führung und Kreativ-Workshop
Freitag, 25. August, 15 Uhr

Tag der offenen Tür
Farben-Workshops in der Werkstatt, Kurzführungen mit Kunsthistoriker*innen und der Dipl.-Restauratorin Barbara Springmann in der Ausstellung
Samstag, 21. Oktober, 14–18 Uhr

Der andere Blick
Rundgang mit Dipl.-Restauratorin Barbara Springmann
Donnerstag, 28. Dezember, 18.30 Uhr

Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung empfohlen per Telefon oder Email!

Öffnungszeiten
Di, Mi, Fr 14–18 Uhr
Do 14–20 Uhr
Sa, So 11–18 Uhr
24., 25. und 31. Dez. geschlossen
3. Okt., 1. Nov., 26. Dez., 1. Jan., 6. Jan. 11–18 Uhr



Eintritt frei
After-Work-Führungen: 4 €
Führung mit Restauratorin: 5 €
Familien-Fun-Freitag: 5 € pro Familie
Tag der offenen Tür: freiwillige Spende
Die Städtische Galerie ist inklusive Sanitäranlage barrierefrei.

Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen
Hauptstraße 60–64
74321 Bietigheim-Bissingen
Telefon 07142 74-483
Telefax 07142 74-446
galerie@bietigheim-bissingen.de
http://galerie.bietigheim-bissingen.de

Staedtische Galerie Bietigheim-Bissingen ( Bietigheim-Bissingen)

01.06.2023 - 14.01.2024 Ether’s Bloom: Ein Programm zu Künstlicher Intelligenz
Gropius Bau (Berlin)
Pressemitteilung
Das erste Programm des Gropius Bau zum Thema Künstliche Intelligenz (KI), das sowohl online als auch offline stattfindet, konzentriert sich auf die utopischen und poetischen Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz. Ab Juni 2023 beginnt mit Ether’s Bloom der erste Teil des Programms zu Künstlicher Intelligenz (KI) mit einer Reihe neuer Projekte. Dazu gehören ein*e Writer in Residence, künstlerische Auseinandersetzungen mit KI, ein Podcast, Vorträge und Gespräche. Den zweiten Teil des Programms bildet die Entwicklung einer App mit besonderem Schwerpunkt auf Vermittlung und Barrierefreiheit.

Das Programm Ether’s Bloom

Der Titel Ether’s Bloom ist inspiriert von Writer in Residence K Allado-McDowell. Aktuelle KI-Modelle neigen dazu, zu halluzinieren und Antworten zu geben, anstatt Fragen zu formulieren, obwohl Fragen und Spekulationen für die kreative Arbeit und den Diskurs von zentraler Bedeutung sind. Ether’s Bloom konzentriert sich auf künstlerische Entwürfe und Spekulationen zu KI in enger Zusammenarbeit mit Künstler*innen, Autor*innen und Wissenschaftler*innen.

Der KI-Podcast Beyond and Within: AI Talks nimmt Hörer*innen mit auf eine Reise aus Fragen, Vorstellungen und Untersuchungen und fördert dabei gemeinsames Lernen und Austausch. Er erforscht die unterschiedlichen Perspektiven auf die schnell weiterentwickelnden Technologien und thematisiert Gefühle, institutionelle Räume und Kunst sowie Verkörperung und Fragen zum zukünftigen Zusammenleben mit Technologie.

Ether’s Bloom soll Diskussionen über künstliche Intelligenz, ihre Ethik und Praktiken eröffnen und dabei einen generationenübergreifenden und intersektionalen Blickwinkel einnehmen.

Entwicklung einer KI-gestützten App

Der zweite Teil des Programms besteht aus der Entwicklung einer App, die zum Teil KI-gestützt ist. Sie bietet strukturelle Tools um den Besuch des Gropius Bau zugänglicher zu machen. Die App, die in Teilen aus den verschiedenen Aktivitäten im Kontext von Ether’s Bloom hervorgehen wird, legt den Schwerpunkt auf Zugänglichkeit und verschiedene Formen von Intelligenzen und ist als wichtige Ergänzung zum bestehenden Vermittlungsprogramm des Gropius Bau konzipiert. Sie unterstützt die Nutzbarkeit und das gemeinsame Lernen von Nutzer*innen und Besucher*innen und bietet eine Infrastruktur für KI-basierte Vermittlungsformate, die nachhaltig und zukunftsfähig ist.

Gropius Bau (Berlin)

26.05.2023 - 05.11.2023 Into the deep. Minen der Zukunft
Zeppelin Museum Friedrichshafen (Friedrichshafen)
Pressemitteilung
Der Abbau von Rohstoffen entwickelt sich zu einem zunehmenden ökologischen, ökonomischen, politischen und sozialen Problem mit globalen Auswirkungen. Extensive Abbaupraktiken und die Ausbeutung von Öko- und Sozialsystemen führen zu einer der größten Umweltbelastungen unserer Zeit. Ihre Folgen sind vielerorts dramatisch sichtbar, dennoch wird der Kampf um Ressourcen fortgeführt, an neuen Standorten, die teils utopisch anmuten möchten. Mit der interdisziplinären Ausstellung Into the deep. Minen der Zukunft wirft das Zeppelin Museum angelehnt an die Industriegeschichte der Stadt Friedrichshafen einen kritischen Blick auf den Rohstoff Aluminium, das Metall des Fliegens, und auf die vielschichtigen Zusammenhänge des Rohstoffabbaus beim Deep Sea und Deep Space Mining. Neben den Folgen von Umweltzerstörung und Kolonialismus, die mit der gesteigerten Extraktion von Rohstoffen einhergehen, werden Widerstand und Aktivismus gegen die Ausbeutung von Menschen und Umwelt in der klimaneutralen Ausstellung eruiert.

Mit Exponaten der eigenen Sammlung stellt das Zeppelin Museum die Frage nach der Etablierung von Aluminium als Werkstoff des Luftschiffbaus und seiner Impulswirkung für die Materialforschung. Aus dem 1825 entdeckten Leichtmetall entwickelte sich die wichtigste Grundlage zur Konstruktion von Metallgerippen in der Luftschifftechnik. Die wachsende Nachfrage und daraus resultierende Lieferengpässe zeigten schnell die Abhängigkeit der deutschen Aluminiumindustrie von Importen. Staatliche Kontrollen, Materialsammlungen, Recycling und die Suche nach Ersatzstoffen waren die Folge. Der weltweite Abbau des Gesteins Bauxit – und die sehr energieaufwändige Gewinnung von Aluminium aus ihm – verursachen neben Umweltschäden auch das Abfallprodukt Rotschlamm. Daher steht die Aluminiumindustrie bis heute in der Kritik.

Deep Sea Mining, der Rohstoffabbau in der Tiefsee mit seinen nicht absehbaren Folgen für das Ökosystem, bildet einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung. In ihrer Videoinstallation Nautilus New Era greift Kristina Õllek auf die Fiktion 20 000 Meilen unter dem Meer zurück und stellt sie dem aktuellen, hochumstrittenen Tiefseebergbau im Zeitalter des Klimanotstands gegenüber. So ist Nautilus nicht nur der Name des fiktiven U-Bootes bei Jules Verne, sondern Nautilus Minerals Inc. war ein Unternehmen, das Bergbau auf dem Meeresboden vor Papua-Neuguinea betreiben wollte. Kristina Õllek macht in ihrer Installation deutlich, wie aufwändig der Meeresboden für den Abbau durchgepflügt wird und wie massiv dieser Eingriff in das fragile Ökosystem ist. Sie thematisiert die widersprüchlichen Interessen der wissenschaftlichen Erforschung, des kommerziellen Abbaus und des Umweltschutzes.

Da die Ressourcen auf der Erde knapp und endlich sind, suchen Wissenschaftler*innen nach immer neuen Abbaugebieten, so auch beim Deep Space Mining. Mining the Skies von Bethany Rigby ist eine Installation aus Gesteins- und Mineralproben, die sich kritisch mit extraterrestrischer Bergbauforschung, vor allem dem Asteroidenbergbau, auseinandersetzt. So reflektiert Rigby potenzielle Standorte, Ressourcen, den Einsatz von Bakterien zum Abbau von seltenen Erden und bereits existierende Gesetze für Mining-Aktivitäten im Weltall.

Die Ausstellung beleuchtet zudem die prekären Arbeitsbedingungen, die mit dem Ressourcenabbau verbunden sind, ebenso wie den Widerstand gegen Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen. So beschäftigt sich Forensiker, Filmemacher und Forscher Ignacio Acosta seit vielen Jahren mit den zentralen Schauplätzen des Bergbaus: Vom Kupferabbau in der Atacama-Wüste in Chile bis hin zu den Protesten gegen den Bau eines Eisenerzbergwerks in Nordschweden bei denen Drohnen zur Gegenüberwachung eingesetzt wurden. In einer umfassenden raumspezifischen Installation bringt er seine verschiedenen Feldstudien zusammen, die er als Tiefenbohrungen versteht. Ein besonderer Fokus seiner Recherche liegt dabei auf digitalem Aktivismus für Umweltgerechtigkeit, um in einem postpandemischen Szenario die Nutzung digitaler Technologien zu thematisieren.

Teilnehmende Künstler*innen: Ignacio Acosta, Bureau d´Études, Armin Linke, Kristina Õllek, Bethany Rigby

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, den 25. Mai 2023 um 19.00 Uhr statt.

Die durch den Fonds Zero der Kulturstiftung des Bundes geförderte Ausstellung hat den Anspruch in allen Bereichen klimaneutral zu sein. So wird sie eingebettet in eine Recyclingarchitektur, die die Wiederverwendung von Rohstoffen für die Besucher*innen erlebbar macht und dafür plädiert, lokale Ressourcen stärker in einen Materialkreislauf einzubinden. Die Balance zwischen nachhaltigem Ausstellen, dem Schutz von Kulturgütern und einer qualitativ hochwertigen Präsentation wird eine zentrale Aufgabe des Ausstellungsprojektes, das in das bundesweite, interdisziplinäre Kooperationsprojekt Mining. Abbau der Zukunft eingebettet ist. In dem vom Zeppelin Museum Friedrichshafen initiierten Projekt werfen elf Partner*innen aus Kultur und Wissenschaft einen differenzierten und kritischen Blick auf den Abbau von Rohstoffen. So werden traditionelle, aktuelle und zukünftige Formen des Extraktivismus, die vom Abbau von Bodenschätzen und Rohstoffrecycling über Phytomining bis hin zu Deep Sea und Deep Space Mining reichen, thematisiert.

Diese acht Kultureinrichtungen und drei Universitäten werden das Forschungs- und Ausstellungsprojekt kollektiv umsetzen:

- Deutsches Bergbau-Museum Bochum
- Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven
- Militärhistorisches Museum der Bundeswehr – Flugplatz Berlin-Gatow
- Museum der Arbeit Hamburg
- GRASSI Museum für Völkerkunde Leipzig
- Staatstheater Kassel (Schauspielproduktion Anthropos Antigone)
- Weltkulturerbe Völklinger Hütte
- Zeppelin Museum Friedrichshafen
- Universität Bremen
- Universität Hamburg
- Zeppelin Universität Friedrichshafen

Auf einer innovativen digitalen Plattform, die gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und der agenturfuerkrankemedien Berlin entwickelt wird, werden sämtliche Projekte und Veranstaltungen an allen Standorten sichtbar gemacht.

Gefördert im Programm Zero – Klimaneutrale Kunst- und Kulturprojekte der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Zeppelin Museum Friedrichshafen (Friedrichshafen)

07.05.2023 - 08.10.2023 LIKE IT! Von den Höri-Künstlern zur Gegenwartskunst.
Kunstmuseum Singen (Singen)
Pressemitteilung
Die beiden letzten Jahre hat das Kunstmuseum Singen genutzt - zur Mehrung der Bestände und zur Bearbeitung seiner Sammlung. Ergebnis ist die groß angelegten Sommerausstellung mit dem auffordernden Titel: »LIKE IT!«. Der Untertitel: »Von den Höri-Künstlern zur Gegenwartskunst.« zeigt an, dass nicht nur ein weiter Bogen über neun Jahrzehnte Kunstgeschichte - von der klassischen Moderne bis zur zeitgenössischen Kunst - gespannt wird, sondern bewusst die beiden Hauptschwerpunkte der Sammlung im Vordergrund stehen.

120 Werke aller Gattungen und Richtungen werden auf 1000 qm Ausstellungsfläche und zwei Stockwerken vorgestellt. Dabei zeigt die Ausstellung nicht nur zentrale Werke, sondern erstmals zahlreiche Neuerwerbungen und Schenkungen, die zuletzt ins Haus eingegangen sind.

Werke der klassischen Höri-Künstler im Erdgeschoss
Die Präsentation im Erdgeschoss rückt mit 80 Werken die einzigartige Sammlung der »Höri-Künstler« in den Fokus. Es ist die Besonderheit der Singener Sammlung, dass sich Werke aller »Höri-Künstler« - derjenigen Maler, Grafiker und Bildhauer der klassischen Moderne, die sich ab 1933 nachdem sie als »politisch unzuverlässig« und als »entartet« gebrandmarkt wurden, am Bodensee und insbesondere auf der Bodenseehalbinsel Höri vor der nationalsozialistischen Kulturpolitik Zuflucht fanden, im eigenen Bestand finden. Erweitert wird vieler Malerfreunde, die sich auf Zeit am Bodensee aufhielten.
Der kunsthistorische Schwerpunkt umfasst neusachliche und spätexpressionistische, aber auch von der französischen Moderne inspirierte und abstrakte Werke von Otto Dix, Erich Heckel, Max Ackermann, Curth Georg Becker, Helmuth Macke, Walter Herzger, Hans Kindermann, Jean Paul Schmitz und Ferdinand Macketanz, aber auch von Julius Bissier, Heinrich Nauen, Franz Lenk, William Straube, Werner Gothein und andere mehr. Seltene Arbeiten aus den schmalen Oeuvres der wenigen, lange Zeit verkannten Höri-Künstlerinnen, zum Beispiel von Gertraud Herzger-von Harlessem oder von Ilse Schmitz, kommen hinzu.

Gegenwartskunst im Obergeschoss
Die Präsentation der Gegenwartskunst aus der Vierländerregion Bodensee und dem deutschen Südwesten vereint 40 thematisch wie stilistisch höchst unterschiedliche Arbeiten aus dem Zeitraum von 1980 bis heute. Die Bandbreite reicht von den kritischen Werken des in Singen geborenen Felix Droese bis zu den aktuellen, schillernden Reizüberflutungen eines Dave Bopp, von konzeptuellen, minimalistischen Arbeiten eines Gerold Miller bis zu gestischen wie figurativen Gemälden und Plastiken eines Friedemann Hahn oder von Robert Schad.

Kunstmuseum Singen (Singen)

29.04.2023 - 01.01.2025 Ausstellung: KunsthalleKarlsruhe@ZKM. Ein neuer Blick auf die Sammlung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Das Hauptgebäude der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe ist für eine umfassende Sanierung geschlossen. Doch wesentliche Teile der Sammlung sind jetzt wieder für die Öffentlichkeit sichtbar – zu Gast im ZKM | Karlsruhe.

Die Kunsthalle zeigt auf rund 2000 qm Bilder und Plastiken vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart – einen Querschnitt der Sammlung mit den beliebten Hauptwerken von Matthias Grünewald und Hans Baldung Grien, von Rembrandt, Rubens und Chardin, von Cézanne, Gauguin und Beckmann, Max Ernst, René Magritte und Joan Miró sowie Gerhard Richter, Pia Fries und Karin Sander.

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)

25.03.2023 - 07.01.2024 Ausstellung: Renaissance 3.0 | Ein Basislager für neue Allianzen von Kunst und Wissenschaft im 21
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Die Ausstellung »Renaissance 3.0« errichtet ein Basislager für neue Allianzen von Kunst und Wissenschaft im 21. Jahrhundert.

Verwissenschaftlichung von Kunst
Die Mathematisierung der Welt hat längst auch die Kunst erfasst – eine Entwicklung, die auf eine lange Geschichte zurückblickt: Vor mehr als 1000 Jahren brachte die arabische Renaissance (800–1200) bereits erstaunliche (Musik-)Apparate und roboterartige Figuren hervor. Die italienische Renaissance (15. bis frühes 17. Jahrhundert) stieß mit der Erfindung der Perspektive, der Vermessung des Raums und dem Bau komplexer mechanischer Maschinen immense zivilisatorische Neuerungen an. Die Basis einer 3. Renaissance ist, dass Künstler:innen und Wissenschaftler:innen im digitalen Zeitalter vergleichbare Werkzeuge verwenden. Neben der gegenwärtigen Politisierung der Kunst zeigt sich damit auch eine Tendenz zu ihrer Verwissenschaftlichung. Diese wird in der Ausstellung sichtbar gemacht.

Ein gemeinsamer »Pool of Tools«
Lange Zeit haben sich Kunst und Wissenschaft auseinanderentwickelt: Die Kunst orientierte sich primär an den Dingen, die sich mit natürlichem Auge erfassen ließen. Sie blieb im Horizont der natürlichen Perzeption. Die Wissenschaft beginnt jenseits der natürlichen Rezeption. Sie beobachtet die Welt bereits seit dem 16. Jahrhundert mit Instrumenten. Damit stieß sie zu den bislang unzugänglichen »res invisibiles« des Mikrokosmos und des Makrokosmos vor.

Mit dem Aufstieg der technischen Medien setzte eine Wende ein: Künstler:innen begannen sich für die Verwendung „wissenschaftlicher“ Apparate zu interessieren. Heute arbeiten beide Disziplinen zunehmend mit denselben Werkzeugen, Methoden und Programmen. Dieser gemeinsame »Pool of Tools« weist auf den Beginn einer neuen Renaissance hin, wie sie die italienische Renaissance ähnlich verwirklicht hatte. Leonardo da Vinci erörterte in seinem »Trattato della Pittura« (um 1500): "Se la pittura è scienza o no" und kam zu dem Ergebnis: Malerei ist eine Wissenschaft.

Aufbruch in eine neue Renaissance
Die Ausstellung präsentiert zeitgenössische Positionen von Künstler:innen, die einerseits Forschungslinien der vorangehenden Renaissancen weiterführen, andererseits neue Forschungsfelder eröffnen. Sie zeigt auch überzeugende Parallelforschungen bzw. Wahlverwandtschaften zwischen Wissenschaft und Kunst. Im Mittelpunkt steht eine neue Werkzeugkultur. Sie gibt anhand von 35 Positionen der Medienkunst Einblicke in künstlerische Laborsituationen und künstlerisch-wissenschaftliche Kollaborationen, die ein gemeinsames multidisziplinäres Wissensfeld für das 21. Jahrhundert eröffnen – von der Biochemie über Genetic Engineering und Informationsdesign zu den Neurowissenschaften und Unconventional Computing.

Mit einem umfangreichen physischen und digitalen Vermittlungsprogramm bietet »Renaissance 3.0« Raum, um in der Allianz von Medienkunst und Wissenschaft aktuelle Technologien und Erkenntnisse zu diskutieren und Wissensfelder zu erkunden.

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Karlsruhe)

27.11.2022 - 12.11.2023 Tierisch gut - Paradise reloaded
Museum Art.Plus (Donaueschingen)
Pressemitteilung
Das Museum Art.Plus zeigt in seiner Jahresausstellung "TIERISCH GUT – PARADISE RELOADED" zeitgenössische Malerei und Skulpturen von internationalen Künstlern, die sich jeweils mit dem Thema Tier und Natur auseinandersetzen.

Auch wenn die Welt sich nicht in Balance befindet, sehnen sich doch viele nach paradiesischen Verhältnissen. Im Museum Art.Plus gibt es in der neuen Kunstausstellung viele Ecken, wo ein jeder finden kann, wonach er insgeheim auch sucht. Bei genauerer Betrachtung der neuen Schau erkennt man aber auch, dass in den Werken viel mehr steckt als das vordergründige „Heile-Welt-Syndrom“.

Museum Art.Plus (Donaueschingen)

25.11.2022 - 18.02.2024 So viel Anfang! Künstlerinnen der Moderne und ihr Werk nach 1945
Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)
Pressemitteilung
Die Ausstellung »So viel Anfang!« widmet sich Künstlerinnen der Moderne in Deutschland und ihrem späten, nach 1945 entstandenen Werk, dessen Entwicklung in den 1920er-Jahren ansetzt. Dazu gehören beispielsweise Ella Bergmann-Michel, Hannah Höch, Ida Kerkovius, Jeanne Mammen, Grethe Jürgens, Lotte Laserstein oder Hanna Nagel. Mit experimentellen Collagen, abstrahierenden Gemälden und zeitkritischen Zeichnungen trugen sie vor 1933 zum Erfolg einer national, teils auch international vernetzten Avantgarde bei. Im NS-System verfemt und außer Landes getrieben, konnten sie nach 1945 an ihre Anfangserfolge nur noch bedingt anknüpfen. Während ihr Frühwerk vielfach berühmt und in die Kunstgeschichte eingeschrieben ist, blieben ihre späteren Arbeiten lange Zeit unbeachtet und von der Rezeption ausgeschlossen. Heute sind die Bilder von Helena Starck, Eleonora Rozanek, Margaret Camilla Leiteritz, Marie-Louise von Rogister oder Louise Rösler nur noch wenigen bekannt. Vielfach in Museumsdepots oder Nachlässen verborgen, wurde erst in den letzten Jahren begonnen, ihre Werke nach und nach ans Licht zu befördern. In der gemeinsam mit dem Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr vorbereiteten Ausstellung visualisieren etwa 150 Exponate von 15 Künstlerinnen ein Spektrum der deutschen Nachkriegsmoderne, das es noch zu entdecken gilt.

Foto: Margaret Camilla Leiteritz, Grün im Spiegel, 1962, Städtische Galerie Karlsruhe

Städtische Galerie Karlsruhe (Karlsruhe)

11.11.2022 - 30.12.2023 Parallele Leben - Karl und Thilde Hofer, Karl und Helene Albiker
Museum Schloss Ettlingen (Ettlingen)
Pressemitteilung
Die Stiftung aus dem Nachlass des Bildhauers Karl Albiker, der lange Jahre in Ettlingen gelebt und gearbeitet hat, und die großzügige Dauerleihgabe von zahlreichen Werken Karl Hofers der Stiftung Menschenbild in Winterthur bildet seit vielen Jahren den Grundstock der städtischen Kunstsammlung.

Die beiden Künstler Karl Albiker (1878-1961) und Karl Hofer (1878-1955) lernten sich mit Anfang zwanzig während ihres Studiums an der Karlsruher Kunstakademie kennen. Beide verbrachten einige Jahre zur gleichen Zeit in Rom und gründeten dort nahezu zeitgleich ihre Familien. Karl Hofer besuchte Albiker in Florenz, wo dieser sich durch den Villa-Romana-Preis mit seiner Familie für ein Jahr aufhielt, und auch in dem Ettlinger Atelierhaus der Familie Albiker war Hofer wie auch andere gemeinsame Freunde ein häufiger Gast. Der enge künstlerische Austausch jener Zeit, der in Briefen und Tagebucheinträgen belegt ist, führte zu einer lebenslangen Freundschaft, die sie trotz unterschiedlicher Arbeitssituationen und Erlebnisse während des Ersten Weltkriegs und später des Dritten Reiches aufrechterhielten.

In der Ausstellung „Parallele Leben“ werden die beiden Künstlerfreunde in einen Dialog gesetzt, der sich auf ihre Lebensläufe und künstlerischen Entwicklungen fokussiert. Persönliche Erlebnisse, Begegnungen und Erfahrungen begleiten in chronologischer Folge die Gemälde, Grafiken und Objekte der Ausstellung und setzen diese in einen ganz persönlichen Kontext.

Ergänzend wird in „Parallele Leben“ auch die Lebenswirklichkeit der beiden künstlerischen Ehefrauen Helene Albiker-Klingenstein (1878- 1952) und Thilde Hofer (1874-1942) beleuchtet, die über viele Jahre im Schatten ihrer erfolgreichen Ehemänner standen.

Foto: Helene Albiger, Florenz

Museum Schloss Ettlingen (Ettlingen)

11.05.2022 - 31.12.2023 "Ein eingerichtetes Nestlein, um in der Ruhe Gott zu dienen“ - die neu eingerichteten barocken Salo
Museum Schloss Ettlingen (Ettlingen)
Pressemitteilung
Die neu eingerichteten barocken Salons und Dauerausstellung zur Schlossgeschichte

Das Ettlinger Schloss, eines der wenigen Schlösser Baden-Württembergs in kommunalem Besitz, konnte mit großzügigen Leihgaben aus dem Besitz der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs die bisherige barocke Ausstattung der ehemaligen privaten Salons der Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden wesentlich ergänzen. Die aktuelle Konzeption lässt neben der musealen Präsentation zur Baugeschichte des Schlosses in den fünf neu eingerichteten barocken Salons den Schlossalltag zur Zeit der Markgräfin Sibylla Augusta wieder lebendig werden.

Leihgabe für die Dauerausstellung Museum Ettlingen

Unterstützung durch die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Zu den zentralen Aufgaben der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg gehört es, möglichst vielen Menschen den Zugang zum kulturellen Erbe des Landes zu ermöglichen. Dieses Ziel wird nicht nur in den eigenen 62 Monumenten verfolgt, zu denen auch das Lustschloss Favorite Rastatt von Markgräfin Sibylla Augusta gehört. „Wir sind stolz, auch kommunale und private Partner dabei zu unterstützen, die Landesgeschichte erlebbar zu machen“, erklärt Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten. Daher stellt die zweitgrößte Schlösserverwaltung Deutschlands 18 kostbare Leihgaben aus der Zeit vom 17. bis 19. Jahrhundert für die Dauerausstellung im Museum Ettlingen zur Verfügung. Dank der wertvollen Stücke kann den Besucherinnen und Besuchern der Lebensalltag am Hof noch lebendiger präsentiert werden.

„Ein eingerichtetes Nestlein, um in der Ruhe Gott zu dienen“,
so umschrieb Markgräfin Sibylla Augusta (1675-1733) von Baden-Baden ihr neugestaltetes Schloss in Ettlingen, in dem sie ihre letzten Lebensjahre von 1729-1733 verbrachte. Mit dem Wiederaufbau und der zeitgemäßen Gestaltung des im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1689) stark beschädigten und nur notdürftig instandgesetzten Schlosses, beauftragte die Markgräfin ihren Hofarchitekten Johann Michael Ludwig Rohrer.
Bereits am 11. Januar des Jahres 1729 feierte sie mit ihrem berühmten „chinesischen Fest“, einem Kostümfest mit illustren Gästen und erlesenen exotischen Speisen, ihren Einzug in das noch nicht ganz fertig gestellte Ettlinger Schloss, ihrer Altersresidenz.
Sibylla Augusta bewohnte eine kurze Flucht von fünf privaten Salons über der Beletage und angrenzend an den Festsaal im Südflügel des Schlosses.
Ein Schlossinventar aus dem Jahr 1762 gibt Auskunft über die damalige Nutzung und Einrichtung der Räume und ist eine wichtige Quelle für die Möglichkeit einer heutigen Annäherung an den ursprünglichen Zustand zur Lebenszeit von Sibylla Augusta.
Den wechselhaften Zeitläufen und den unterschiedlichen Nutzungen nach dem Tod der Markgräfin Sibylla Augusta war es geschuldet, dass nur sehr wenige Ausstattungsgegenstände im Schloss erhalten geblieben sind.
Mit sukzessiven Ankäufen, Stiftungen und Dauerleihgaben in den zurückliegenden Jahren konnte 2010 eine erste Dauerausstellung zur Schlossgeschichte eröffnet werden. Diese museale Präsentation stützte sich auf einzelne Exponate, die durch Hands-On und Mitmachstationen ergänzt wurden.
Der lang gehegte Wunsch die Lebenswirklichkeit im markgräflichen Schloss mit authentischen, originalen Exponaten aus der Zeit der ersten Hälfte des 18, Jahrhunderts lebendiger darstellen zu können ist Dank der vielfältigen Unterstützung und vor allem der großzügigen insgesamt 18 Leihgaben der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs realisiert worden. Sie ermöglichen, unterstützt durch museumspädagogische Ergänzungen einen vielfältigen unmittelbaren Zugang zu einzelnen Themen dieser spannungsreichen historischen Epoche.

Die kleine Salonausstellung ist ein work in progress. Noch sind nicht alle Lücken in der Darstellung geschlossen. Viele kleinere Ausstattungsstücke, Vasen, Gläser, sowie beispielsweise ein kleiner Tischspiegel müssen noch ergänzt werden. Vor allem fehlt aber noch das Herzstück des ehemaligen Schlafzimmers: das markgräfliche Bett. Dieses Projekt wird im kommenden Jahr umgesetzt. Aber schon jetzt lassen sich viele Geschichten vom Leben im markgräflichen Schloss, sowohl aus der Sicht der Markgräfin als auch aus der Sicht der Dienerschaft erzählen.

Ein Besuch der sich lohnt.

Museum Schloss Ettlingen (Ettlingen)