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St%C3%A4dtische%20Galerie%20Fruchthalle

Kunstinstitution bei artports.com

Städtische Galerie Fruchthalle

Kaiserstr. 48
D-76437 Rastatt
Germany/Deutschland
Tel: 07222 / 972- 8411
Fax: 07222 / 972-8099
galeriefruchthalle@rastatt.de
www.galerie-fruchthalle-rastatt.de
Öffnungszeiten:
Do-Sa 12-17 Uhr, So u. feiertags 11-17 Uhr
Stadtplan (Google)
St%C3%A4dtische%20Galerie%20Fruchthalle

Aktuelle Info

Myriam Holme
"Viele finden ganz gut, was ich mache"
ab 09.12.2022 in der Fruchthalle!





Ausstellungen

Aktuelle und kommende Ausstellungen


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Ausstellungsarchiv


12.05.2023 - 02.07.2023
TOP_0023
12.Mai bis 2.Juli Die Meisterschüler*innen der Kunstakademie zu Gast in der Fruchthalle un

Pressemitteilung
TOP_0023 verbindet achtzehn aufstrebende Einzelpositionen und ist an zwei Orten zu sehen: In der Städtischen Galerie Fruchthalle und im Kunstverein Rastatt in der Pagodenburg. Die Ausstellung schlägt so eine verbindende Linie innerhalb der Stadt und trägt frische künstlerische Impulse in die Stadtgesellschaft.

Gemeinsam mit der Kunstakademie Karlsruhe werden in der Städtischen Galerie Fruchthalle und im Kunstverein Rastatt die Meisterschüler*innen mit ihren Abschlussarbeiten präsentiert. In der Vielfalt der künstlerischen Positionen spiegeln sich aktuelle Entwicklungen der zeitgenössischen Kunst sowohl medial als auch in der thematischen Setzung. Die Ausstellung lädt ein, sich auf die Vielfalt einzulassen und aufstrebende Künstlerinnen und Künstler am Ende ihres akademischen Reifeprozesses zu entdecken. Alle Künstler*innen sind jeweils in der Städtischen Galerie und im Kunstverein in der Pagodenburg mit Werken vertreten. Der Kunstverein ist parallel geöffnet und in zehn Gehminuten zu erreichen.
Künstler*innen: Erina Bonk / Flora Fritz/ Max Gömann/ Jungin Hwang/ Michèle Janata/ Hyunjin Kim/ Fabian-André Krippner/ Vincent Krüger/ Lena Laguna Diel/ Miji Lee/ Sojeong Moon/ Till Müller/ Hannes Mussner/ Christoph Nuber/ Antonella Rottler/ Jana Trautmann/ Fancheng Xu/ Areum Yoon


09.12.2022 - 01.05.2023
Myriam Holme
Viele finden ganz gut, was ich mache


09.12.2022 - 01.05.2023
INTRO!
30 Jahre Städtische Galerie Fruchthalle

Künstler*innen (Auswahl):
Manfred Emmenegger-Kan


09.12.2022 - 01.05.2023
MYRIAM HOLME Viele finden ganz gut, was ich mache und
INTRO! 30 Jahre Städtische Galerie Fruchthall

Pressemitteilung
MYRIAM HOLME
Viele finden ganz gut, was ich mache
09.12.2022 – 01.05.2023
Der Titel der Ausstellung in der Städtischen Galerie Fruchthalle in Rastatt basiert auf einer Collage, die die Bildhauerin und Malerin Myriam Holme im Rahmen ihrer Serie „poetry of the week“ fertigte. Diese Collagen auf Papier kombinieren schriftbasierte Versatzstücke mit verschiedenen Gestaltungstechniken. Diese ist eine logische Erweiterung ihrer künstlerischen Arbeit, in der den Titeln, die oft ebenfalls als Epigramme, also sehr kurze Gedichte funktionieren, eine erweiternde und poetische Bedeutung zukommt. Eine Auswahl aus dieser Reihe wird nun erstmals im musealen Rahmen präsentiert und mit einer raumgreifenden Installation bildhauerischer Arbeiten in Beziehung gesetzt. Diese Arbeiten, die auf dem Boden liegend präsentiert werden, basieren maßgeblich auf gebogenen Aluminiumplatten, die sich tastend in den Raum einfinden und mit der postmodernen Architektur der Fruchthalle in Beziehung treten. So werden verschiedene Perspektiven und Blickwinkel in einem facettenreichen Zusammenspiel von silber-glänzendem Aluminium und Farbe eröffnet und die Ausstellung auch zur sinnlichen Erfahrung.

INTRO!
30 Jahre Städtische Galerie Fruchthalle
Sammlung Rastatt und Gäste 09.12.2022 bis 01.05.2023 Die Städtische Galerie Fruchthalle feiert 2023 ihr 30-jähriges Bestehen. Um diesen Anlass zu würdigen, endet das Jahr 2022 mit einer Sammlungspräsentation und leitet gleichermaßen das Jubiläumsjahr ein. Die Präsentation speist sich aus Werken der Sammlung Kunst in Baden nach 1945 und geladenen Positionen der Gegenwart. Raumgreifenden Skulpturen werden Raumkonzepte in Malerei und Zeichnung gegenübergestellt. Hierbei begegnen sich Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Generationen und verhandeln das Thema Raum in Skulptur und Malerei.

Unter anderem mit: Manfred Emmenegger-Kanzler/ Gerlinde Fertig/ Jochen Damian Fischer/ Lea Gocht/ Barbara Haim/ Johanna Helbing-Felix/ Bernadette Hörder/ Günther Karcher/ Jörn Kausch/ Susanne Neiss


01.10.2022 - 22.01.2023
Jan-Hendrik Pelz
An Inner Place

Pressemitteilung
Für sein fortlaufendes Projekt „An Inner Place“ malt Jan-Hendrik Pelz Menschen in naturalistischer Manier in Lebensgröße, meist sitzend. Die Porträtierten sind Personen, die
auf der Suche nach Schutz vor Krieg, Terror und politischer Verfolgung nach Deutschland geflohen sind. Die Ölgemälde sind zu lebensgroßen „Bildobjekten“ zusammengesetzt und
ermöglichen so eine umfassende Ansicht der dargestellten Personen.Die Kooperation mit geflüchteten Menschen entstand u?ber die Landeserstaufnahmestelle fu?r Flu?chtlinge (LEA) in Ellwangen und wird im Laufe der Zeit kontinuierlich fortgeführt. „An Inner Place“ zeigt die hier angekommenen Menschen, die nun ein Teil unserer Gesellschaft geworden sind. Sie wirken entspannt und halten die Augen geschlossen, wodurch eine
ruhige, konzentrierte Atmosphäre entsteht, die den Betrachtenden miteinbezieht und zum Teil dieser multikulturellen Gemeinschaft macht. Auch die Stadt Rastatt ist durch das multikulturelle Zusammenleben geprägt und führt Menschen unterschiedlichster Herkunft in der Stadtgesellschaft zusammen.
In der Ausstellung kommen auch die Porträtierten selbst zu Wort, indem sie in Kurzform und weitestgehend anonymisiert ihre Fluchterfahrungen schildern Die Erzählungen, die auf
Gesprächen des Künstlers mit den dargestellten Menschen beruhen, verzichten auf die explizite Darstellung von Gewalterfahrung, schildern jedoch auch Schrecken und Leid und
sollten entsprechend mit Kindern gemeinsam gelesen und besprochen werden.Die Ausstellung ist ab dem 1. Oktober 2022 zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen. Eine
feierliche Würdigung der Ausstellung wird am 9. Dezember um 19:00 Uhr im Rahmen der nächsten offiziellen Eröffnung in der Fruchthalle nachgeholt.


01.10.2022 - 22.01.2023
An Inner Place

Pressemitteilung
JAN-HENDRIK PELZ

An Inner Place
01.10.2022 bis 22.01.2023

Fu?r sein fortlaufendes Projekt „An Inner Place“ malt Jan-Hendrik Pelz Menschen in naturalistischer Manier in Lebensgröße, meist sitzend. Die Porträtierten sind Personen, die auf der Suche nach Schutz vor Krieg, Terror und politischer Verfolgung nach Deutschland geflohen sind. Die Ölgemälde sind zu lebensgroßen „Bildobjekten“ zusammengesetzt und ermöglichen so eine umfassende Ansicht der dargestellten Personen.

Die Kooperation mit geflüchteten Menschen entstand u?ber die Landeserstaufnahmestelle fu?r Flu?chtlinge (LEA) in Ellwangen und wird im Laufe der Zeit kontinuierlich fortgeführt. „An Inner Place“ zeigt die hier angekommenen Menschen, die nun ein Teil unserer Gesellschaft geworden sind. Sie wirken entspannt und halten die Augen geschlossen, wodurch eine ruhige, konzentrierte Atmosphäre entsteht, die den Betrachtenden miteinbezieht und zum Teil dieser multikulturellen Gemeinschaft macht. Auch die Stadt Rastatt ist durch das multikulturelle Zusammenleben geprägt und führt Menschen unterschiedlichster Herkunft in der Stadtgesellschaft zusammen.

In der Ausstellung kommen auch die Porträtierten selbst zu Wort, indem sie in Kurzform und weitestgehend anonymisiert ihre Fluchterfahrungen schildern. Die Erzählungen, die auf Gesprächen des Künstlers mit den dargestellten Menschen beruhen, verzichten auf die explizite Darstellung von Gewalterfahrung, schildern jedoch auch Schrecken und Leid und sollten entsprechend mit Kindern gemeinsam gelesen und besprochen werden.

Die Ausstellung ist ab dem 1. Oktober 2022 zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen. Eine feierliche Würdigung der Ausstellung wird am 9. Dezember um 19:00 Uhr im Rahmen der nächsten offiziellen Eröffnung in der Fruchthalle nachgeholt.


08.07.2022 - 27.11.2022
Schmunzeln - von heiter bis absurd

Pressemitteilung
Die Gruppenausstellung Schmunzeln- von heiter bis absurd
beschäftigt sich mit dem Moment des Absurden und der Heiterkeit im Ausstellungskontext. Alle Werke verbindet eine humorvolle Grundhaltung und ein Moment des Augenzwinkerns. Die Werke verfolgen nicht das Anliegen, lustig zu sein, können aber so gelesen werden. Eine humorvolle Grundhaltung, gegenüber den Absurditäten, Herausforderungen und unangenehmen Situationen des täglichen Lebens hilft uns, mit Erlebnissen umzugehen und die gefühlte Lebensqualität und mentale Widerstandskraft zu steigern. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt neben Aspekten wie Bildwitz, Täuschung und Theatralik auf dem Zusammenspiel von Werk und
Titel.

Mit Werken von:
Francis Alÿs, Chaos Comic Club, Toninho Dingl,
Sophie Innmann, Karo Kuchar, Lisa Mühleisen,
Jochen Mühlenbrink, Patricia Paryz, Jonas Maria
Ried, Timm Ulrichs, Super Vivaz: Lina Baltruweit
& Johannes Breuninger, Johanna Wagner, Georg
Weißbach, André Wendland

Mit Beiträgen von Studierenden der HfG Karlsruhe
und Werken aus der Sammlung Westermann.


08.07.2022 - 18.09.2022
SCHMUNZELN – von heiter bis absurd
8. Juli bis 18. September 2022
RÜDIGER SEIDT - Leitlinien
8. J

Pressemitteilung
SCHMUNZELN – von heiter bis absurd
8. Juli bis 18. September 2022

Die Gruppenausstellung beschäftigt sich mit dem Moment des Absurden und der Heiterkeit in der Kunstproduktion und -betrachtung. Alle Werke verbindet eine humorvolle Grundhaltung und ein Moment des Augenzwinkerns in der Herangehensweise. Schwerpunkte der Ausstellung liegen auf Aspekten wie Bildwitz, Täuschung, Theatralik sowie auf dem Zusammenspiel von Werk und Titel oder dem Verhältnis von Bild und Schrift. Die Werke verfolgen nicht das Anliegen, lustig zu sein, können aber so gelesen werden.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe (HfG) statt und wird durch die SV Versicherung und die LBBW gefördert.

Künstler*innenliste:
Francis Alÿs, Chaos Comic Club, Toninho Dingl, Sophie Innmann, Lisa Mühleisen, Jochen
Mühlenbrink, Karo Kucher, Patricia Paryz, Jonas Maria Ried, Timm Ulrichs, Super Vivaz: Lina Baltruweit und Johannes Breuninger, Johanna Wagner, Georg Weißbach, André Wendland.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Beiträge von Studierenden der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Karlsruhe, eine internationale Witzesammlung und Werke aus der Sammlung Westermann.


RÜDIGER SEIDT
8. Juli bis 18. September 2022

Leitlinien
Der Stahlbildhauer Rüdiger Seidt (*1965 in Forbach im Schwarzwald / lebt und arbeitet ebendort) bedient sich für die Fertigung seiner Stahlplastiken eines konstruktiv-konkreten Formenkanons. Seine Arbeiten bestechen durch Präzision und ihre räumliche Wirkung, die sich auch aus dem Zusammenspiel von örtlicher Umgebung und Oberflächenbeschaffenheit speist. Seidt gibt nun in einer Kabinettausstellung in der Städtischen Galerie Fruchthalle einen kompakten und repräsentativen Überblick über sein rund dreißigjähriges Schaffen.


08.07.2022 - 18.09.2022
SCHMUNZELN – von heiter bis absurd
8. Juli bis 18. September 2022
RÜDIGER SEIDT - Leitlinien
8. J

Pressemitteilung
SCHMUNZELN – von heiter bis absurd
8. Juli bis 18. September 2022

Die Gruppenausstellung beschäftigt sich mit dem Moment des Absurden und der Heiterkeit in der Kunstproduktion und -betrachtung. Alle Werke verbindet eine humorvolle Grundhaltung und ein Moment des Augenzwinkerns in der Herangehensweise. Schwerpunkte der Ausstellung liegen auf Aspekten wie Bildwitz, Täuschung, Theatralik sowie auf dem Zusammenspiel von Werk und Titel oder dem Verhältnis von Bild und Schrift. Die Werke verfolgen nicht das Anliegen, lustig zu sein, können aber so gelesen werden.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe (HfG) statt und wird durch die SV Versicherung und die LBBW gefördert.

Künstler*innenliste:
Francis Alÿs, Chaos Comic Club, Toninho Dingl, Sophie Innmann, Lisa Mühleisen, Jochen
Mühlenbrink, Karo Kucher, Patricia Paryz, Jonas Maria Ried, Timm Ulrichs, Super Vivaz: Lina Baltruweit und Johannes Breuninger, Johanna Wagner, Georg Weißbach, André Wendland.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Beiträge von Studierenden der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Karlsruhe, eine internationale Witzesammlung und Werke aus der Sammlung Westermann.


RÜDIGER SEIDT
8. Juli bis 18. September 2022

Leitlinien
Der Stahlbildhauer Rüdiger Seidt (*1965 in Forbach im Schwarzwald / lebt und arbeitet ebendort) bedient sich für die Fertigung seiner Stahlplastiken eines konstruktiv-konkreten Formenkanons. Seine Arbeiten bestechen durch Präzision und ihre räumliche Wirkung, die sich auch aus dem Zusammenspiel von örtlicher Umgebung und Oberflächenbeschaffenheit speist. Seidt gibt nun in einer Kabinettausstellung in der Städtischen Galerie Fruchthalle einen kompakten und repräsentativen Überblick über sein rund dreißigjähriges Schaffen.


11.12.2021 - 01.05.2022
GRAFIK! GRAFIK!

Pressemitteilung
Die Städtische Galerie Fruchthalle und Peco Kawashima zu Gast im Stadtmuseum

Während der umbaubedingten Schließzeit präsentiert die Städtische Galerie Fruchthalle grafische Bestände und zeitgenössische Kunst im Stadtmuseum. Die Sammlung der Rastatter Galerie basiert maßgeblich auf der druckgrafischen Sammlung Lütze und auch die Monumentalcollage von Anselm Kiefer, dass wertvollste Werk des Hauses, setzt sich aus figurativen Holzschnitten zusammen. Das Gastspiel Grafik! Grafik! im Stadtmuseum Rastatt legt das Augenmerk auf diesen identitätsstiftenden Schwerpunkt. Zu sehen sind Zeichnungen, Radierungen, Holz- und Linolschnitte, also eine breite Palette grafischer Kunst. Begleitend zu den Exponaten werden auch die Drucktechniken erläutert und Originaldruckplatten präsentiert. Das Stadtmuseum zeigt ergänzend Rohrfederzeichnungen von Karl Hubbuch, die in den Jahren 1944-46 entstanden. Sie zeigen Ansichten von Schloss Favorite, der Pagodenburg und dem Residenzschloss Rastatt.

Neben den Werken aus den Sammlungen beider Häuser werden eine raumgreifende Installation und weitere Arbeiten der Karlsruher Künstlerin Peco Kawashima (*1979 in Kyoto, Japan/ lebt und arbeitet in Karlsruhe) ausgestellt. Die Arbeiten der Hanna-Nagel-Preisträgerin 2021, allesamt aus Papier, treten in Beziehung zu den Grafikbeständen und verknüpfen so den Schwerpunkt „Kunst in Baden nach 1945“ mit der Gegenwart.


01.05.2021 - 03.10.2021
ON THE QUIET

Pressemitteilung
Die Grundlage für das Ausstellungsprojekt On the Quiet bildet ein Paket. Es ist die einfachste und günstigste Lösung etwas Materielles weltweit zu versenden, auch in Zeiten einer Pandemie. Für On the Quiet wird ein solches Paket mit Kunst befüllt. Alles was für die Ausstellung benötigt wird ist in diesem enthalten. Ergänzt werden die Werke dann noch durch im jeweiligen Museum bereits vorhandene Elemente wie Podeste, Bildschirme, Wandfarbe oder die Arbeitskraft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.Das größte Standardpaket mit maximal 31,5 kg bildet so den Rahmen, in dem sich die teilnehmenden Künstler/innen bewegen. Die Ausstellung reist so im Stillen, mit geringem ökologischen Fußabdruck um die Welt: Von der Galerie Stadt Sindelfingen, wo das Projekt erstmalig gezeigt wurde, zur Kunsthalle Mannheim, nun in die Städtische Galerie Fruchthalle in Rastatt und danach zum Museo Nacional de Bellas Artes in Santiago de Chile, anschließend weiter nach China, Mexiko oder Südafrika. Hierbei wird die Präsentation immer wieder ganz neu gedacht. Die Kunstwerke sind in der Größe flexibel und können in
verschiedene räumliche Situationen eingefügt werden. Die Ausstellung ist somit auch eine architektonische Erkundung der Fruchthalle und eine Selbstbefragung zu den Möglichkeiten
für zukünftige Ausstellungen.


22.10.2020 - 18.04.2021
OHNE TITEL - Kleine Bestandsausstellung der Sammlung Rastatt

Pressemitteilung
Da sich der Beginn der Umbaumaßnahmen zum erweiterten Brandschutz in der Fruchthalle bis Anfang Dezember verschiebt, zeigt die Städtische Galerie Fruchthalle vom 22. Oktober bis 29. November 2020 eine kleine Bestandsausstellung. Bei freiem Eintritt können alle Kunstinteressierten einige ausgesuchte Werke der Sammlung Rastatt in Augenschein nehmen. Unter der Überschrift „OHNE TITEL“ sind Besucherinnen und Besucher der Ausstellung angehalten, die Exponate in der Gesamtschau ohne weitere Vorgaben zu betrachten, um dabei die wichtige Erfahrung zu machen, dass Kunstwerke aus sich selbst sprechen. Der Ausstellungstitel rührt außerdem aus der Tatsache her, dass viele moderne Werke selbst ohne Titel sind. Das unterstreicht einerseits deren Autonomie, soll aber auch andererseits die Phantasie des Betrachters in Interaktion bringen. Zwar gibt es aktuell wieder einen Trend zur ausführlicheren Titelgebung, doch steht der Anspruch bildender Kunst, autonom zu sein und interaktiv zu wirken, weiter im Fokus. In der Ausstellung selbst werden ältere und neuere Arbeiten einer Künstlerin oder eines Künstlers nebeneinander gezeigt, um deren Entwicklungsweg deutlich zu machen. Am 23. Oktober um 15:30 Uhr findet eine erste öffentliche Führung durch die Ausstellung statt. Weitere Führungstermine sind der 30. Oktober sowie der 6. und 20. November jeweils 15:30 Uhr. Außerdem gibt es donnerstags von 12:30 bis 12:45 Uhr die „Kunstpause“, in der ein Werk aus der Ausstellung vorgestellt wird. Die Öffnungszeiten der Galerie sind Donnerstag bis Freitag von 12 bis 17 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr.

Abbildung:
Die Petersburger Hängung der Sammlung Rastatt in der Ausstellung „20 Jahre Fruchthalle“ von 2013, Foto: Städtische Galerie Rastatt


08.02.2020 - 18.10.2020
MALZEIT - Gerhard Neumaier

Pressemitteilung
Der Maler und Bildhauer Gerhard Neumaier serviert in seiner aktuellen Schau „Essen“, indem er Gerichte so auf Teller bringt, als wären es echte Mahlzeiten. Im Prozess des Malens intuitiv entstanden, zeigen die Bilder folglich „Malzeiten“, in denen fiktive Speisen auf abstrakte Weise imaginiert und in Öl auf dazugehörige Teller-Tondi gebracht werden. Während Daniel Spoerri mit seiner EAT-Art seit den 1970er Jahren die Dinge rund um das Essen statt als Darstellung unmittelbar in einer Montage selbst präsentiert, eröffnet Gerhard Neumaier mit seiner Kunst eine neue malerische Darstellungsqualität und kredenzt in MALZEIT Kulinarien als quasi essbare Abstraktion. Über die angehängten Rezepte zu den „Tellergerichten“ kann konkret nachvollzogen werden, wie Malerei schmeckt. Darüber hinaus wird in einer 111-Teller-Installation ein digitales Epochen-Dekor vorgestellt, worin Ornamentik zur Information wird. Außerdem erwartet den Ausstellungsbesucher kein Steh-Imbiss mit Curry-Wurst, sondern ein Seh-Imbiss mit kritischem Schlachthofblick. Und dazu jede Menge bewegte Stillleben, in denen die gedeckten Tische tanzen.
Die Ausstellung kann bis 18. Oktober 2020 bei freiem Eintritt besucht werden.

Abbildung: Gerhard Neumaier beim Hängen eines „Tellergerichts“, Foto. Marc Junghans


03.08.2019 - 26.01.2020
ENTSCHWERT -Andreas Durrer und Armin Göhringer

Pressemitteilung
Malerei und Skulptur, Fläche und Raum, Farbe und Struktur, Linie und Form sind die Themen der Zusammenschau mit zum Teil großformatigen Werken des Malers Andreas Durrer und des Bildhauers Armin Göhringer. Dabei spielen die Linie in ihrer ebenso abstrakten wie konkreten Bewegtheit und die Materialität der Farbräume und Holzblöcke eine gewichtige Rolle, gleichwohl die lyrischen Abstraktionen Durrers und die über filigrane Stege gehaltenen Quadermassen Göhringers eine fast schwerelose Leichtigkeit entfalten, die die Bilder luftig und die Skulpturen getragen erscheinen lässt.


23.03.2019 - 21.07.2019
SYNTHESE - Ralf Cohen
Fotoarbeiten 1972-2019

Pressemitteilung
Anlässlich seines 70. Geburtstages zeigt die Städtische Galerie Fruchthalle vom 23. März bis 21. Juli 2019 eine große Werkübersicht des in Solingen geborenen und in Karlsruhe lebenden Fotokünstlers, die den Zeitraum von 1972 bis 2019 umfasst. Von seinen anfänglichen Porträtaufnahmen namhafter Persönlichkeiten wie Walter Scheel bis zu seinen fiktiven Bildern imaginärer Inseln enthält die Schau Serien und Zyklen aus über 40 Jahren Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie. Dabei wird deutlich, wie vielseitig Cohen die fotografischen Möglichkeiten in der analogen Aufnahme- und Abzugstechnik auszuschöpfen versteht. Über unterschiedliche Belichtungsmodalitäten und durch experimentelle Modifizierungen bei der Bildentwicklung in der Dunkelkammer kommt er in seiner Bildfindung zu verblüffenden Ergebnissen, die nicht nur in der ikonographischen Komposition eigenartig verfremdete Weltsichten vermitteln, sondern dem Betrachter einen kritischen Blick auf die Wahrnehmung als solche und auf die vorhandenen Sehgewohnheiten eröffnen. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog im Verlag Edition Cantz Esslingen.
Im Kabinett Westermann wird bis Ende des Jahres zum 170-jährigen Gedenken an die Badische Revolution die Sonderschau "Revolution in der Box" aus der Sammlung Westermann gezeigt.


13.10.2018 - 10.03.2019
Visit - Eva Rosenstil

Pressemitteilung
Die in Hüfingen geborene und heute in Freiburg lebende Künstlerin studierte nach dem Studium von Textildesign in Reutlingen und der Kunstwissenschaft in Freiburg von 1975 bis 1980 bei Peter Dreher an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe/Außenstelle Freiburg. Zu ihrem bildnerischen Konzept gehört wesentlich die intermediale Verknüpfung von Fotografie, Zeichnung, Druckgraphik und Malerei. Fotos und druckgraphische Vorlagen werden teilweise übermalt, in einen seriellen Zusammenhang gebracht und als Bestandteile von Installationen verwendet. Inhaltliches Merkmal und Motiv ihrer Arbeit sind die Topographien vornehmlich unbekannter Orte, deren Besonderheiten sie recherchiert, um sie dann in eine ortsspezifische Bildsprache zu übersetzen. Auch ihr „Visit“ in Rastatt enthält Exponate, die vom Ort her inspiriert sind, u. a. von Paris, Berlin und Rastatt. Als Aufhänger für den Ortsbezug zu Rastatt dient ihr die familiäre Verwandtschaft zu Lucian Reich, der neben seiner künstlerischen Wirksamkeit im Hüfinger Künstlerkreis des 19. Jahrhunderts als Zeichenlehrer am Lyzeum in Rastatt (heutiges Ludwig-Wilhelm-Gymnasium) tätig war. Zeitgleich zur Rastatter Präsentation zeigt das Hüfinger Stadtmuseum unter dem Titel „Visavis“ Arbeiten, die ebenfalls aus der autobiografischen Beziehung zu Lucian Reich entstanden sind.

Abbildung:
Eva Rosenstiel, aus der Serie „cloud“, 2016-18, Öl/Fotografie auf Aludibond, je 60 x 40 cm


17.02.2018 - 30.09.2018
25 Jahre Kunst in der Fruchthalle

Pressemitteilung
Am 19. Juni 1993 öffnete die Städtische Galerie Fruchthalle erstmals ihre Pforten und präsentierte seither insgesamt 90 Ausstellungen mit über 250 Künstlerinnen und Künstlern. In der Jubiläumsausstellung zum 25-jährigen Bestehen der Einrichtung werden im zweimonatlichen Wechsel ausgesuchte Stücke aus der Sammlung Rastatt gezeigt, die inzwischen aus mehr als 1000 Kunstwerken der Sparten Skulptur, Malerei, Graphik und Zeichnung besteht. Die Präsentation stellt dabei die Originalität jedes Exponats in den Fokus und verknüpft zugleich die unterschiedlichen künstlerischen Positionen durch einen inszenatorischen Kontext mit übergreifendem Erzählwert, der dem Besucher spannende Zusammenhänge eröffnen soll.

Zu den üblichen Öffnungszeiten der Galerie gestaltet sich der zweimonatliche Wechsel der Exponate aus der Sammlung Rastatt über ein inszenatorisches Narrativ in 6 Folgen, die wie folgt thematisch und terminlich ausgerichtet sind:

Folge 1 im EG: ANFANG 17. Feb. – 15. April 2018
Folge 2 im OG: URSPRUNG

Folge 3 im EG: GRENZE 19. April – 15. Juli 2018
Folge 4 im OG: GEGEND

Folge 5 im EG: DING 19. Juli – 30. Sept. 2018
Folge 6 im OG: MENSCH

Damit die Exponate zusätzlich eine Resonanz in die Ausstellungsräume hinein entfalten, gestaltete der Freiburger Maler Ben Hübsch, der in der Fruchthalle 2014 in einer Einzelschau zu sehen war, die Stellwände der Galerie mit einem speziellen Farbkonzept, zu dem der Künstler folgendermaßen Stellung bezieht: „Die Farben sind so ausgesucht, dass sie mit vielen möglichen anderen Farben harmonieren können. Die Segmentierung der Wände zeigt, dass unterschiedliche Farbtöne eine andere Raumtiefe suggerieren. Warme Farben drängen nach vorne, kalte Farben nach hinten. So stellt jedes Farbfeld für sich einen eigenen Raum dar. Im Wechsel ist der Charakter einer Farbe nur neben dem der anderen erkennbar.“

Um die Farbgestaltung der Stellwände, die ein eigenes Kunstwerk innerhalb der Ausstellung darstellt, nicht mit Texten zu besetzen, gibt es in der Ausstellung zur Sammlung Rastatt keine Beschriftungen auf den Stellwänden. Die Besucher können sich über Flyer, die in Prospekttaschen im Erd- und Obergeschoss angebracht sind, über die gezeigten Exponate informieren.
Im Rahmen der Jubiläumsausstellung präsentiert ferner der Sammler Günter Westermann eine Sonderschau zur „Welt der Träume“, mit der er aus seinen Sammlungsbeständen zum Thema „Phantastik in der Box“ eine große Auswahl von Werken zum Phantastischen Realismus, zum Surrealismus und zur imaginären Kunst zeigt. Darin sind 100 internationale Künstlerinnen und Künstler vertreten, welche die weit gefasste Bandbreite dieser Kunstgattung in exemplarischen Arbeiten wiedergeben.

Als besondere Attraktion der Ausstellung kommt in der Medienstation der Galerie im Obergeschoss ein Film von Volker Hoffmann zur Aufführung. Der halbstündige Film ist ein Zusammenschnitt aus über 50 Stunden Filmmaterial, worin seit 2006 vereinzelt die Vernissagen zu den Ausstellungen videotechnisch aufgenommen wurden. Die Auswahl der gezeigten Ausschnitte reduziert sich daher auf nur einige der 40 Ausstellungen, die im Zeitraum von 2006 bis 2017 stattgefunden haben.

Zu den permanent ausgestellten Werken von Anselm Kiefer im „Anselm-Kiefer-Kabinett ist für die Jubiläumsausstellung eine aktualisierte Besucherinformation aufgelegt worden, die im Kabinett für die Besucher ausliegt.

Bis zum Erscheinen des Jubiläumskataloges, der zum eigentlichen Gründungsjubiläum Mitte Juni 2018 herauskommt, wird an interessierte Besucher der Jubiläumsausstellung der Gründungskatalog von 1993 kostenlos ausgegeben.

Ein umfangreiches Begleitprogramm Sonderführungen, Vorträgen, Performances und Konzerten begleitet die Halbjahresschau, die Donnerstag bis Samstag 12 bis 17 Uhr und sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr besucht werden kann. Das Begleitprogramm liegt ab Ende Februar als Information an der Infothek der Galerie aus oder kann im Internet auf der Galerie-Seite unter „aktuelle Ausstellung“ eingesehen werden.

Der Eintritt zur Jubiläumsausstellung ist frei.


30.09.2017 - 28.01.2018
Zwischen Erde und Himmel - Nino Malfatti

Pressemitteilung
Der 1940 in Innsbruck und heute in Berlin lebende Künstler studierte von 1967 bis 1972 an der Kunstakademie Karlsruhe bei Peter Herkenrath und Gerd van Dülmen und war zuletzt Meisterschüler von Horst Antes. Er ist bereits mit einem Gemälde und einer Zeichnung in der Sammlung Rastatt vertreten. In seinen früheren Arbeiten wird ein alltäglicher Gegenstand – ob Wäscheklammer, Kleiderbügel, Wasserglas oder Büchsenöffner – in serieller Wiederholung zum Versatzstück eines konstruktiven Arrangements. In feiner Abstufung der Farbtöne und durch dichte, räumliche Staffelung des je spezifischen Gebrauchsgegenstandes entstehen Kompositionen, die Aspekte von Realismus und Konstruktivismus in sich vereinen. Demgegenüber zeigen die Arbeiten seit 1986 ausschließlich tektonische Felslandschaften, die auf das alpenländische Herkommen des Künstlers Bezug nehmen, zugleich aber in ihren Texturen einen hohen Abstraktionsgrad aufweisen. Erstmals öffentlich zu sehen ist ein Zyklus von 31 Farbstiftzeichnungen, den der Künstler 1994 auf einer Reise durch das Akakus-Gebirge der Libyschen Wüste vor Ort gezeichnet hat und zu dem eigens ein Katalog im Info Verlag / Lindemanns Bibliothek erscheint.


10.06.2017 - 17.09.2017
Aus einem Leben - Ulrike Michaelis (1958-2015)

Pressemitteilung
Im Gedenken an die früh verstorbene Künstlerin Ulrike Michaelis (1958-2015), die an der Kunstakademie Karlsruhe bei Harry Kögler studiert hatte und in der Sammlung Rastatt mit Arbeiten vertreten ist, zeigt die Ausstellung exemplarische Werke ihres Schaffens. Dabei werden Entwicklungsstränge ihrer Seh- und Ausdruckweisen deutlich, worin sie intuitives Abstraktions- und Kompositionsvermögen mit figurativen Chiffrierungen verknüpft und zunehmend auf zeichenhafte Körperfragmente und Gefäßembleme zurückgreift, in denen sprechende Empfindungsgesten sichtbar werden. Ihrer Kunst ist ein subtiles Farbgefühl eigen, das zumeist in einer Spannung zu den figurativen Elementen flächig-konstruktiv umgesetzt wird.


02.02.2017 - 28.05.2017
Susanne Neiss und Sammlung Rastatt - Fotografien

Pressemitteilung
Die aus Worms stammende, in Mannheim lebende Künstlerin arbeitet überwiegend mit Fotografie – und unterläuft zugleich die konventionellen Erwartungen an dieses Medium. Ihre Farbaufnahmen zeigen periphere Situationen aus unterschiedlichen Betrachterpositionen, teils unscharf oder aus großer Ferne, etwa durch eine Fensterscheibe gesehen.

Weiterhin sorgt der gewählte Bildausschnitt dafür, dass sich der Eindruck des Abstrakten einstellt und die fotographischen Aufnahmen mitunter den Charakter reiner Farbmalerei annehmen. Dabei wirken die Bilder lichtdurchflutet und transparent, dann wieder dämmrig in Regen gehüllt oder bannen aus großer Nähe ein Ensemble edler Farben, dessen
Gegenständlichkeit im Unklaren bleibt, aber selbst eine faszinierende Präsenz besitzt.

Susanne Neiss entwickelt ihre Fotografien in Serien, die ein Themenfeld assoziativ berühren und diesem doch nichts von seiner subjektiven Erfahrbarkeit und seinem Reichtum nehmen. Jedes Bild ist für sich ein eigenes visuelles, ästhetisches Erlebnis. Es übereignet seine
Bedeutung unserer emotionalen Gestimmtheit in Verbindung mit der intuitiven
Kombinatorik.

Die in Kooperation mit der Herbert-Weisenburger-Stiftung gezeigte Schau wird inszenatorisch ergänzt mit Fotokunst aus der Sammlung Rastatt, darunter von so namhaften Fotografen wie Roland Fischer, Robert Häusser, Thomas Ruff, Martin Zeller und Ralf Cohen sowie Fotoarbeiten von Hetum Gruber und Foto-Malerei-Kombinationen von Sandra Eades und Johanna Helbling Felix.

Parallel zur Ausstellung werden im „Kabinett Westermann“ die Objektboxen internationaler Fotografinnen und Fotografen aus der Sammlung Westermann gezeigt.

Abbildung:
Susanne Neiss, ohne Titel, aus der Serie: somewhere, 2007, Fotografie auf Aludibond, 85 x 127,5 cm


08.10.2016 - 22.01.2017
hubbuch.narrativ - Zum 125, Geburtstag von Karl Hubbuch

Pressemitteilung
Karl Hubbuch (1891-1979) ist einer der herausragenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit, des Verismus und des Nachkriegsexpressionismus. War sein Studium in Karlsruhe und Berlin schon durch den 1. Weltkrieg unterbrochen worden, unterbrachen die Nazi-Herrschaft und der 2. Weltkrieg seine Professur an der Kunstakademie Karlsruhe, wo er am Ende bis 1957 lehrte. Mit Rastatt verbindet ihn nicht nur seine zweite Frau Ellen, sondern auch seine kurzzeitige Tätigkeit als Stadtrat und seine Aktivitäten in der Antifa-Bewegung nach dem 2. Weltkrieg. In dieser Zeit entstanden auch zahlreiche Zeichnungen zum barocken und kriegszerstörten Rastatt. Aus Anlass seines 125. Geburtstages präsentiert die Städtische Galerie Fruchthalle daher eine Jubiläumsausstellung, wobei der Schwerpunkt auf Zeichnungen und dem graphischen Werk liegt, die überwiegend aus Privatsammlungen zusammengetragen wurden. Einige Exponate stammen aus der Sammlung der Städtischen Galerie Karlsruhe, die parallel ihre Hubbuch-Bestände in Karlsruhe zeigt, und aus der Sammlung des Museums Graf-Eberstein Schloss Gochsheim der Stadt Kraichtal, das bis 27. November 2016 dem Künstler ebenfalls eine Ausstellung widmet. Aus dem Bestand des Stadtmuseums Rastatt werden vierzehn Rastatt-Zeichnungen gezeigt. Der Ausstellung ist es ein Anliegen, vor allem den „Bild-Erzähler“ Hubbuch herauszustellen und zu würdigen, der mit seiner unnachahmlichen Handschrift einzigartige Zeugnisse zu Mensch und Gesellschaft im 20. Jahrhundert geschaffen hat. Ein besonderes Highlight der Ausstellung sind 60 Zeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg und 30 Blätter zu dem Fragment gebliebenen Hamlet-Zyklus von 1914, die in dieser Umfänglichkeit noch nie gezeigt wurden. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Info Verlag / Lindemanns Bibliothek (116 S., 110 Abb.).


30.04.2016 - 25.09.2016
Begegnung mit / Incontro con VANGI

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Seit 1991 steht auf dem Faneser Platz in Rastatt die Stahlplastik „L’incontro (Die Begegnung)“ des italienischen Bildhauers Giuliano Vangi. Sie steht nicht nur symbolisch für die Städtepartnerschaft zwischen Fano und Rastatt, sondern zeigt auch in einfühlsamer Gestik das menschliche Begegnen überhaupt. Giuliano Vangi zeigt in seiner Kunst allgemein die existentielle Befindlichkeit des Menschseins in unterschiedlichen, ambivalenten Gefühlslagen und findet darin einen universellen Ausdruck. Er ist deshalb zwischenzeitlich zu einem der renommiertesten Künstler Italiens geworden, der mit seinen Arbeiten bis nach Japan ausstrahlt und dort in einem eigenen Museum präsent ist. Die Städtische Galerie Fruchthalle zeigt anlässlich des 85. Geburtstages des Künstlers und der 30-jährigen Städtepartnerschaft Fano-Rastatt aktuelle Werke aus den letzten 15 Jahren.

Die Ausstellung umfasst 30 Plastiken und Skulpturen aus unterschiedlichen Materialien: Bronze, Nickel, Marmor, Granit, Holz, Elfenbein. Mitunter mischt Vangi verschiedene Materialien in einem Objekt und erhöht dadurch den Verlebendigungsgrad des Dargestellten, wobei den Figurinen zusätzlich Glasaugen und Gebiss-Prothesen implantiert sind. In der größten Arbeit der Ausstellung, der Plastik „Veio“, die 12 Meter lang ist, verwendet Vangi sogar ein Motorrad, eine „Triumph Tiger“, um die Authentizität zu steigern. In zwei lebendgroßen, bemalten Skulpturen aus Erlen- und Lindenholz zeigt der Künstler zudem seine Meisterschaft in traditioneller Schnitztechnik. Insgesamt bieten seine Arbeiten eine spannungsreiche Mischung aus materialgerechter, origineller Stilisierung und einem nahezu naturalistischen Formgefühl. Ergänzt werden die Objekte durch zum Teil großformatige Zeichnungen, an denen die Vorarbeit der bildhauerischen Ausführung sichtbar wird.
Inhaltlich greift Vangi sowohl historische Themen als auch aktuelles Zeitgeschehen auf und versteht es, eine thematische Mischung zu erzielen, die Geschichtliches aktuell werden lässt und Aktuelles mit der Vergangenheit verknüpft. So offenbart beispielsweise seine Bronzeplastik „Stazzema“, die eigentlich auf die Zerstörung des gleichnamigen toskanischen Dorfes 1944 durch die SS Bezug nimmt, eine empathische Nähe zur gegenwärtigen Flüchtlingsproblematik.
Zur Ausstellung ist beim Info-Verlag / Lindemanns Bibliothek ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen Abbildungen und Texten von Mario Botta, Harald Besinger und Peter Hank erschienen.
Die Schau kann bis 25. September zu den üblichen Öffnungszeiten der Städtischen Galerie besucht werden: Donnerstag bis Samstag, 12 bis 17 Uhr, sowie an Sonn- und Feiertagen 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt drei Euro, ermäßigt ein Euro.

Jeden 1. und 3. Freitag im Monat finden jeweils um 15:30 Uhr außer an Feiertagen öffentliche Führungen durch die Ausstellung statt. Ebenfalls außer an Feiertagen werden Besucher jeden Donnerstag von 12:30 bis 12:45 Uhr in der „Kunstpause“ speziell in ein Exponat der Ausstellung eingeführt.

Galerieleiter Peter Hank hält mit Bezug zur Ausstellung am Sonntag, den 12. 6., um 11 Uhr einen Matinee-Vortrag mit dem Titel „Skulptur und Plastik – Gedanken zum bildhauerischen Vorgehen“.


21.01.2016 - 17.04.2016
KUNSTLICHT + UTOPOLIS - Susanne Zetzmann

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Retro- und prospektiv öffnet die in Bremen geborene und inzwischen in Baden-Baden ansässige Künstlerin in der Ausstellung ihre experimentelle Wunderkammer. Darin verwandeln sich geschwungene Metalloxyd-Quader entlang der Schnittkanten in pures Gold und simulieren uralte Alchimistenträume. Ausrangierte Glühbirnen, gleichgültig ob erleuchtet oder dunkel, entfalten auf ihren evakuierten Glasblasen Zauberwelten, in denen quasi-orientalische Ornamente aus Tausendundeiner Nacht Farbräusche von Alpenglühen und Nordlicht wachrufen. Die Hohlräume von Blisterpackungen gießen sich aus in massive Planstadtmuster eines Mega-City-Massenmodells, während Rostpigmente naturbelassene Juteleinwände haarscharf entlang der Webkanten wie eine zinnenbewehrte Festung belagern. Darüber schweben auf großen Papierformaten Meteoritenschwärme gestischer Farbspuren durch diverse chromatische Universen und laden zu Blickfahrten ein durch autonome Farbraumreservate.


24.09.2015 - 10.01.2016
TRANS-FORM – Ben Willikens mit Anke Doberauer, Nol Hennissen, Wolfgang Kessler, Sigrid Nienstedt, St

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Die diesjährige Herbstausstellung in der Städtischen Galerie Fruchthalle Rastatt verdeutlicht unter dem Titel „TRANS-FORM“ den Wandel in der zeitgenössischen Kunst und Malerei, indem generationenübergreifend unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten und ihr Werk vorgestellt werden. Die außergewöhnliche Gruppenausstellung zeigt repräsentative Arbeiten von Ben Willikens, vormals Professor an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim und zuletzt bis 2004 Rektor der Akademie der Bildenden Künste in München, und sieben seiner ehemaligen Schüler, von denen einige inzwischen selbst akademische Lehraufträge haben. In den Arbeiten von Anke Doberauer, Nol Hennissen, Wolfgang Kessler, Sigrid Nienstedt, Stefan Soravia, Georg Thumbach und Johannes Wende wird die große Bandbreite der Ausdrucksformen deutlich, die im Umfeld des „Meisters der menschenleeren Räume“ – wie Ben Willikens zuweilen genannt wird – entstehen konnten. Sie reichen von naturbezogenen Zeichnungen und malerischen Landschaftsformationen über figürliche Darstellungen bis zu konstruktiven Transformationen. Als besonderes Highlight der Schau ist eine bisher noch nicht öffentlich gezeigte, jüngere Version des „Abendmahls“ von Ben Willikens zu sehen.


14.05.2015 - 13.09.2015
Manfred Garstka und Sammlung Rastatt

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In Kooperation mit der Herbert-Weisenburger-Stiftung zeigt die Städtische Galerie Fruchthalle in ihrer Sommerpräsentation und im Konnex mit Werken aus der Sammlung Rastatt eine retrospektive Auswahl des malerischen Werks des aus Ostpreußen stammenden und heute im Odenwald lebenden Künstlers Manfred Garstka. Die Schau bietet einen exemplarischen Blick auf die Werkgenese des Künstlers und spannt einen Bogen von seinen Arbeiten der 1950er Jahre bis in das aktuelle Schaffen. Es zeigen sich dabei zwar in den einzelnen Werkphasen Anlehnungen an die jeweilige Zeitströmung wie etwa die Pop-Art und die Neue Figuration sowie an herausragende Einzelkünstler wie beispielsweise Francis Bacon, Matta oder Hans Bellmer, doch behält Garstka stets seinen ganz eigenen Duktus. Der Werküberblick macht außerdem deutlich, dass seine Formensprache, die ihre rein abstrakten Imaginationen durchgängig mit körperhaften, surrealen Versatzstücken durchsetzt, im Laufe ihrer Entwicklung an Expressivität und bildimmanenter Dynamik zugenommen hat. Die Figurinen bzw. Figurinenteile in ihrer Einbettung in virtuelle Räume und Landschaften werden zwar zunehmend uneindeutiger, zugleich aber auch dichter in ihrer bildlichen Durchdringung und filigraner im Reichtum des Details. Auch scheint die Szenerie mehr und mehr Innenwelten aufzudecken, an denen der Betrachter insofern verstärkt partizipieren kann, als sie ihm die Möglichkeit eröffnen, eigene Assoziationsketten und Deutungsmuster zu bilden und in die Bilder „hineinzulesen“. In allen Entwicklungsphasen besticht Garstkas Malerei vor allem durch ein immenses zeichnerisches Potential, das durch die subtile Linienführung in den Körperkonturen das Dargestellte in Bewegung bringt und lebendig werden lässt.

Als Kontrastprogramm sind den 29 Arbeiten Manfred Garstkas in ihrer hoch verdichteten Transformation 29 Arbeiten aus der Sammlung Rastatt in einer sehr offenen und luftigen Präsentation gegenübergestellt. Ausgewählt wurden Werke aus dem Bestand der Fruchthalle, die entweder in einem ähnlichen Zusammenhang zur Neuen Figuration stehen oder eine ebenso transformative Bildthematik besitzen. Zu sehen ist Malerei von Margit Abele, Oliver Belling, Albrecht von Hancke, Klaus Jürgen-Fischer, Susi Juvan, Otto Mindhoff, Gerhard Neumaier, Wolf Pehlke und Armin Stähle sowie Objekte bzw. Skulpturen von Eberhard Eckerle, O. H. Hajek, Alfonso Hüppi, Horst Egon Kalinowski, Kurt Lehmann, Michael Sandle und Jürgen Zimmermann. Außerdem Papierarbeiten von Eberhard Eckerle, Horst Egon Kalinowski, Herbert Kitzel, Carl-Heinz Kliemann und Michael Sandle.

Zum Werk und zur Ausstellung von Manfred Garstka gibt es einen umfangreichen Katalog mit Textbeiträgen von Thomas Hirsch, Dietrich Klatt und Jacques Outin.


05.02.2015 - 03.05.2015
KLASSE FLECK - Ralph Fleck & Schüler

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Nach 12-jähriger Lehrtätigkeit beendete der Freiburger Maler Ralph Fleck im Sommer 2014 seine Professur an der Kunstakademie Nürnberg. Der für seine Impasto-Bilder weithin bekannte Künstler, der Alpen-, Flur- und Stadtlandschaften ebenso wie Ansammlungen von Menschenmassen und Müllberge sowie Seestücke und Stillleben mit unverkennbarem Duktus in Szene setzt, verstand es, nicht nur seine handwerklichen Erfahrungswerte und Fertigkeiten im Umgang mit Ölfarbe an die Studenten weiterzugeben, sondern auch die unverwüstliche Attraktivität des Tafelbildes zu vermitteln. Davon geben die Arbeiten der Klasse Fleck beredt Zeugnis. Die Ausstellung präsentiert in rund 150 Exponaten Bilder von Ralph Fleck und den folgenden Schülern: Fabian Bertelshofer, Anna Bittersohl, Markus Burkard, Jan Gemeinhardt, Michael Grebner, Christian Hiegle, Jihee Kim, Seong Hun Kim, Yoonchung Kim, Kerstin Kraus, Philipp Kummer, Changmin Lee, Eunhui Lee, Jisu Lee, Annette Marketsmüller, Eva Nüßlein, Jochen Pankrath, Riccarda Pickert, Martin Poenicke, Nazzarena Poli-Maramotti, Alena Scharrer, Lucia Schmuck, Kerstin Skringer, Anna-Maria Schönrock, Kirill Schröder, Mariko Tsunoka, Regina Vierbacher.


16.10.2014 - 25.01.2015
FIT IN FARBE - Ben Hübsch. Bilder 2004-2014

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Unter dem Motto FIT IN FARBE sind chromatische Abstraktionen des Freiburger Malers Ben Hübsch aus den zurückliegenden zehn Jahren zu sehen. Mit 56 Arbeiten präsentiert der Künstler, direkter Nachfahre des Karlsruher Architekten Heinrich Hübsch, Meisterschüler von Prof. Peter Dreher an der Kunstakademie Karlsruhe und Professor für Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Kunst, Design und populäre Musik in Freiburg, eine Auswahl virtuoser Farbklänge, die in ihrer immanenten Bewegtheit und energetischen Gefaßtheit mit tonalen Kompositionen der Musik vergleichbar sind.

Auf den ersten Blick könnte Ben Hübschs Malerei in ihrer formal konstruktiven und abstrakten Sprache der konkreten Malerei und dem HARD EDGE zugehören. Genauer besehen enthält sie jedoch komplexe Strukturen, die ihn eher in Verwandtschaft bringen zur Baden-Badener SYN-Gruppe der 1960er Jahre um Bernd Berner, Klaus Jürgen-Fischer und Rolf-Gunter Dienst, die eine Verknüpfung unterschiedlicher Ausdrucksformen gegenstandsfreier Imagination anstrebte. Darüber hinaus enthalten Hübschs Arbeiten völlig neuartige Tendenzen, die eine ganz eigene Synthese konträrer Stilrichtungen sichtbar werden lassen. In formaler Hinsicht versteht er es, in der Entfaltung seiner Bildgrammatik eine Verbindung gestischer und konstruktiver Elemente zu erzeugen und vereint auf einzigartige Weise ornamentale und dynamische Motive. Indem er mit Farbverläufen und Trockenlasuren kontrastreiche Modulationen der induzierten Farbwerte hervorruft, entstehen vielschichtige Bildebenen mit sich überlagernden, changierenden Raumtiefen, die einen Vergleich mit der Polyphonie musikalischer Fugen und Klangwelten zulassen. Damit offeriert er in seinen Bildflächen dem Betrachter eine bewegte Erlebniswelt und regt zu empathischen Assoziationen an. Das graphisch Zeichenhafte und geometrisch Formalisierte der sich durchkreuzenden und untereinander verwobenen Farbbänder verwandelt sich dabei auf hintergründige Weise in quasi-naturalistische Szenarien. Das Bild wird zur lebendigen Sequenz, in denen gegenläufige Abläufe und Frequenzen sichtbar werden, die aber stets miteinander korrespondieren und entsprechende Spannungsmuster und Induktionswirkungen erzeugen, mitunter komisch oder erotisch, manchmal auch dramatisch, stets aber mit unterlegten Alltagsbezügen. Ben Hübsch gehört damit zu denjenigen Vertretern der Bildenden Kunst, die nicht nur auf das schon oft totgesagte Tafelbild setzen, sondern den nachhaltigen Beweis antreten, dass im unbewegten Bild mehr passieren kann als in den bewegten Bildern heutiger Medienwelt.

Mit Ausnahme der Feiertage finden jeden 1. und 3. Freitag im Monat um jeweils 15.30 Uhr einstündige, öffentliche Führungen statt und jeden Donnerstag von 12:30 bis 12:45 Uhr in der sogenannten „Kunstpause“ die Vorstellung eines der ausgestellten Exponate. Darüber hinaus können Sonderführungen für Gruppen gebucht werden mit Voranmeldung unter Tel. 07222/972-8410.


15.05.2014 - 05.10.2014
Die 1990er Jahre - Kunst in Baden am Ende des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung Rastatt

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Das Fin de siècle des 20. Jahrhunderts bildet eine 12-Jahres-Dekade und als solche einen in sich geschlossenen, vollkommenen Zyklus. Er beginnt euphorisch mit dem Fall der Mauer im Herbst 1989 und endet tragisch mit dem Terroranschlag auf die Twin-Towers von New York am 11. September 2001. Dazwischen folgen nicht nur Licht und Schatten, Zerfall und Aufbruch, Vision und Illusion schlagartig aufeinander, sondern die Gegensätze stehen dicht zusammen wie die Dioskuren-Zwillinge Castor und Pollux. In der damit verbundenen Wechselspannung siedelte die Generation X mit Love-Parade und Techno-Sound, während das Phänomen der Globalisierung neue Horizonte in Aussicht stellte, aber auch erste Schatten voraus warf. Zugleich wechselte die allgemeine Gemütslage laufend zwischen Weltuntergangsstimmung und wandlungsoffener Begeisterung. Der Tanz auf dem erloschenen Vulkan des Kalten Krieges sprang fortwährend hin und her zwischen elegischem Tango, verursacht durch die Implosionskriege, die der Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus nach sich zog, und euphorischen Stepp-Einlagen, die die Gründerjahre der New Economy, die Privatisierungstendenzen des neoliberalen Kapitalismus und die Heraufkunft des digitalen Zeitalters auslösten.

In der bildenden Kunst wirkt sich das Jahrzehnt mit seinen Auf- und Abbrüchen durch eine weitere Zunahme der Diversifizierung in Einzelpositionen aus. Die individuelle Ausrichtung gewinnt mehr und mehr Oberhand über die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Richtungen. Auch wenn nach wie vor eine formale Orientierung an bestehenden Konzepten stattfindet, lösen sich die Sichtweisen und Umsetzungen von geläufigen Kontexten ab und bilden ganz persönlich geprägte Formate aus. Diese Tendenz lässt sich sowohl deutschlandweit als auch in der Kunst des Südwestens erkennen, wie sie in der Sammlung Rastatt und der Sammlung Westermann repräsentiert ist.

Die Städtische Galerie Fruchthalle Rastatt greift die Thematik des Jahrzehnts in einem Überblick auf. Die Ausstellung zeigt in mehr als 50 Exponaten aus den Sammlungsbeständen ein breites Spektrum an künstlerischen Behauptungen der oben beschriebenen Art, in denen deutlich wird, dass die Tendenz zur Individualisierung einen Gegenstrom zur egalitären Uniformität der heraufziehenden Globalisierung bildet. Zu den ausgestellten Künstlerinnen und Künstler gehören so namhafte Persönlichkeiten wie Alfonso Hüppi, Lothar Quinte, Wolf Pehlke, Armin Göhringer, Sabine Funke, Stephan Balkenhol, Renate Koch, Vera Röhm, AGNESS, Hildegard Fuhrer, Karl Heinz Bux, Ralph Fleck u.v.a.

In die Ausstellung integriert sind zwei Sonderschauen von in Rastatt ansässigen Künstlern, die in diesem Jahr besondere Geburtstage feiern. Im Mezzaninbereich präsentiert Günther Karcher, Jahrgang 1949, unter dem Titel „Die Erkundung der Welt“ aktuelle Arbeiten aus jüngster Produktion, darunter auch ein experimenteller Kurzfilm von 2012. Gezeigt werden allerdings keine Reiseskizzen, sondern frei gestaltete, quasi-abstrakte Arbeiten, die aus innerer Rückschau auf die vormals bereisten Orte und Gegenden entstanden sind. Sie sind keine Nachahmungen des jeweils vor Ort Wahrgenommenen, sondern Nachempfindungen eindrücklicher Erlebniswerte von Natur und Kultur, wie sie sich in Günther Karchers Erinnerung eingelagert haben.

Im Erdgeschoss stellt Walter Schiementz, Jahrgang 1934, seine neuesten „Bildfindungen“ vor, die durch ihre lineare Durchgestaltung eine stark narrative Note aufweisen. Thema ist die fiktive Landschaft, in die Schiementz menschleere Hütten als Rückzugs- und Verweilorte für den Betrachter einbaut und ihnen dabei eine numinose Qualität im Bildgefüge einräumt. Indem sie mit den Augen durchwandert werden, entfalten die „behausten Landschaften“ Szenarien, die an Traumsequenzen oder Märchenkulissen erinnern.


01.02.2014 - 04.05.2014
Agnes Märkel - Über Grenzen. Bimediale Bilder

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Die großformatigen Arbeiten auf Papier bringen zwei Medien miteinander in Dialog, Fotografie und Pastell, sind also bimedial angelegt. Die fotografischen Elemente sind als Ausschnitte der Realität, als Bild im Bild, in die zum Teil phantastisch anmutenden Szenarien eingebettet. Die raue Oberfläche der Handzeichnung und die Glätte des Digitaldrucks verschmelzen zu einem lebendigen Jetzt und gehen wechselweise „über Grenzen“. Die Vorgehensweise bei der Entstehung der Bilder thematisiert darüber hinaus, wie über Bilder der reproduzierenden Medien die Weltwahrnehmung beeinflusst und bestimmt wird und verweist darauf, dass der individuelle Blick es unvermeidlich macht, das Vorgegebene durch das eigene Sehen zu prüfen und zu hinterfragen. Inhaltlich spiegelt sich in den Arbeiten der zeitgenössische Blick auf Landschaft mit ihrer Veränderung durch Eingriffe der menschlichen Zivilisation und sind daher neben ihrem ästhetischen Gehalt zugleich Menetekel, die dem Betrachter ins Gewissen schauen. Weitere Infos über www.galerie-fruchthalle-rastatt.de und www.agnesmaerkel.de.


03.10.2013 - 19.01.2014
Hildegard Fuhrer - Metamorphosen. Bilder 1967-2013

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In ihrer letzten Quartalsausstellung 2013 zeigt die Städtische Galerie Fruchthalle Rastatt eine Retrospektive der Malerin Hildegard Fuhrer. In Schwäbisch Gmünd geboren, studierte die Künstlerin an der Akademie Karlsruhe bei Prof. Albrecht von Hancke sowie Kunstgeschichte an der Universität Karlsruhe. Nach dem Studium wirkte sie bis 1981 als Kunsterzieherin in der Fächerstadt und ist seither freiberuflich tätig. Inzwischen lebt und arbeitet sie zusammen mit ihrem Mann, dem Maler Hans Peter Reuter, in Lauf bei Nürnberg.
Die Ausstellung steht sinnbildlich unter dem Zeichen des Schmetterlings, denn es zeigen sich innerhalb der über 40 jährigen Entwicklung der Malerei von Hildegard Fuhrer wesentliche, bildgenetische Wandlungsschritte, die sich mit der wechselvollen und wundersamen Metamorphose des Schmetterlings metaphorisch gleichsetzen lassen. Wie bei dieser der Wandel vom Ei zur Larve und aus der Puppe zum Falter stattfindet, geschehen im Werk von Hildegard Fuhrer – nicht weniger geheimnisvoll – sowohl in den Bildthemen als auch in der Verwendung der Malmittel entwicklungsbedingte, symbolträchtige und zeichenhafte Motivwechsel vergleichbarer Art. So lässt sich das Werk der Künstlerin in vier Phasen gliedern, die dialektisch und unumkehrbar aufeinander folgen. Es beginnt mit den in Nahsicht gehaltenen, flächig komponierten Interieurs, gefolgt von imaginären Himmelsbildern mit seriell wiedergegebenen, raumperspektivisch dimensionierten Wolkenmodulen. Diese erfahren ihre Verpuppung in einer Bildserie von Selbstporträts, in denen sich die Künstlerin in einen postmodernen Kontext zur Architektur der Renaissance und des Barock stellt, und wechselt schließlich in die Darstellung von Gartenanlagen und Blumenbildern, die nicht vom Licht romantischer Idylle, sondern von der klaren Helle des Mezzogiorno beleuchtet werden, die den Pflanzenmotiven einen epiphanischen Nimbus verleiht.
Alle vier Entwicklungsphasen der Künstlerin sind mit exemplarischen Arbeiten in der Schau präsent, die auch in entsprechend chronologischer Reihenfolge präsentiert werden. Gezeigt werden rund 50 Gemälde und ein halbes Dutzend mittelformatiger Aquarelle. Außerdem ist zur Ausstellung ein umfangreicher Katalog als Band 199 in der Edition „Lindemanns Bibliothek“ im Info-Verlag Karlsruhe erschienen (ISBN 978-3-88190-745-3; Preis: 18 EUR).


18.05.2013 - 22.09.2013
20 Jahre KUNST in der Fruchthalle

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In diesem Jahr feiert die Städtische Galerie Fruchthalle ihr 20-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass zeigt die Einrichtung eine Jubiläumsausstellung, in der die Sammlungsschwerpunkte der Galerie präsentiert werden. Die Schau beabsichtigt, den Besuchern die über 500 Kunstwerke umfassende Sammlung Rastatt „Kunst in Baden nach 1945“ transparent zu machen. Ein Zeitweg, der von 1945 bis 2012 reicht und sich auf die jeweilige Einstehungszeit der Exponate bezieht, führt durch die diversen Phasen und Positionen oberrheinischer Kunst und berücksichtigt die klassische Moderne ebenso wie die zeitgenössische Kunstproduktion. Bekannte Namen der Kunstszene wie beispielsweise Otto Dix, Karl Hubbuch, HAP Grieshaber, Lothar Quinte, Dieter Krieg, Horst Antes, Georg Baselitz, Markus Lüpertz und Peter Dreher sind neben weniger bekannten, für die badische Kunst aber nicht minder repräsentativen Künstlerpersönlichkeiten zu sehen. Daneben werden ausgesuchte Teile der ebenfalls rund 500 Objekte umfassenden Sammlung Westermann präsentiert, die in ihrem deutschlandspezifischen Aspekt einen eigenen Bestandteil der Sammlung Rastatt ausmacht und darin überregionale Akzente setzt.


31.01.2013 - 14.04.2013
VorOrt - Achtfach. Heidrun Dautner, Albert Kiefer, Gerd Nöldner, Gina Plunder, Klaus Ruschmann, Paul

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Die Städtische Galerie Fruchthalle zeigt in ihrer Frühjahrsausstellung „VorOrt – Achtfach“ vom 31. Januar bis 14. April 2013 eine Schau mit Arbeiten von acht Künstlerinnen und Künstlern, die in Rastatt und Umgebung leben. Die Ausstellung nimmt das künstlerische Kreativfeld der Barockstadt in den Blick und stellt es in den Kontext der Kunst in Baden nach 1945. Dabei wird nicht der Anspruch erhoben, ein vollständiges Bild des vorhandenen Potenzials und aller am Ort wirkenden künstlerischen Positionen zu zeichnen. Die Auswahl beschränkt sich auf Personen, die bisher noch nicht in der Fruchthalle ausgestellt haben. Ihre Anzahl ist ebenso bestimmt wie beliebig. Obwohl Heidrun Dautner, Albert Kiefer, Gerd Nöldner, Gina Plunder, Klaus Ruschmann, Paul Sachse, Henning Schwarz und Ralf Taller vor Ort wohnen und arbeiten, kannten sich bislang die meisten von ihnen nicht. Ihr Zusammentreffen im Rahmen der Ausstellung vollzog sich in einer Mischung aus Zufallsprinzip und Auswahlverfahren.

Das Präsentationsprofil der Ausstellung wird wesentlich durch Inszenierungen geprägt. Die Fruchthalle greift hierbei einen allgemeinen Trend auf, der sich innerhalb der Kunstmuseen und Galerien zunehmend abzeichnet und den Zweck verfolgt, unterschiedlichste Exponate und Sammlungsbestände in einen raumgreifenden Dialog zueinander zu bringen und damit den Ausstellungsbesuchern ein erweitertes Seherleben zu bieten. Entsprechend korrespondieren in der VorOrt-Ausstellung die Raumebenen der Fruchthalle so miteinander, dass zwar jedem einzelnen Künstler ein spezieller Bereich, in dem er für sich genommen wirken kann, zugeteilt ist, sich aber gleichzeitig durch die Offenheit der Blickachsen Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen den heterogenen Positionen ergeben.

Heidrun Dautner, die vorwiegend als Grafikerin arbeitet und durch ihre Plakate zum Straßentheaterfestival tête-à-tête bekannt geworden ist, zeigt in der Ausstellung sinnfreie Kalligraphie, freie Malerei und Filz-Plastiken aus Schafswolle. In einer Wand-Assemblage mit 122 Objekten präsentiert Albert Kiefer, Vater von Anselm Kiefer, der im Verlauf der Ausstellung seinen 95. Geburtstag begeht, seine Fundstück-Ready-mades der letzten fünfzehn Jahre. Eine bescheidene, aber erlesene Auswahl seiner Collagen stellt Gerd Nöldner vor, monumentale Miniaturen, die er nach „Generationen“ einteilt. Gina Plunder, die mit ihrer Malerei bereits internationale Preise erzielt hat, zeigt neben Gemälden insbesondere Glas- und Spiegelbilder sowie eine Reihe ihrer freien Architekturzeichnungen. Mit ausgewählten Künstler- und Kinderportraits und im Negativformat dargestellten Stadtlandschaften und Gesichtern ist der Zeichner Klaus Ruschmann in der Ausstellung vertreten. Der Grafiker, Sozialpädagoge und Kunstlehrer Paul Sachse bietet in einer Kombination von Malerei und Objektkunst gesellschaftskritische Ein- und Ausblicke zur Aufarbeitung von Vergangenheit im Hinblick auf eine humanere Zukunft. Der Bildhauer Henning Schwarz, Meisterschüler von Stefan Balkenhol an der Akademie Karlsruhe, präsentiert Arbeiten im Grenzbereich zwischen Skulptur und Plastik und in der Verbindung von Stein, Metall und organischen Materialien. Ralf Taller zeigt aus seinem reichen Fundus an Gemälden eine repräsentative Auswahl an ornamentalen, emblematischen und figürlichen Bildern.

In Ergänzung zu den VorOrt-Künstlern stellt die Sammlung Westermann in den Vitrinen im Foyer der Fruchthalle Objektkunst internationaler Künstler aus. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im BadnerBuch-Verlag, der ebenfalls vor Ort in Rastatt ansässig ist. Die Schau ist Donnerstag bis Samstag von 12 bis 17 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr zu sehen.


14.09.2012 - 13.01.2013
"I`ll just keep on" - Rolf-Gunter Dienst

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In der Herbstsaison 2012 zeigt die Städtische Galerie Fruchthalle Rastatt wieder einen bedeuteten Vertreter der Kunst in Baden nach 1945. Mit Rolf-Gunter Dienst wird in einer Einzelausstellung anlässlich seines 70. Geburtstages eine Künstlerpersönlichkeit gewürdigt, die seit 50 Jahre in sowohl kunstkritischer als auch kunstschaffender Wirksamkeit in der Region über die Region hinaus mit seinen Arbeiten und seiner singulären Position Zeichen gesetzt hat und noch immer setzt. Nicht von ungefähr trägt die Ausstellung den Titel „I’ll just keep on“, ist doch damit die anhaltende Lust an der künstlerischen Produktion, die den Künstler nach wie vor umtreibt, ebenso ausgedrückt wie der serielle Gestaltungsprozess, der sich durch sein gesamtes Werk zieht. Dienst ist Strukturbildner in der Fläche und neben seinen großformatigen malerischen Arbeiten ein namhafter Protagonist der „Zeichnung als Prozess“. Er bietet dem Betrachter in minutiös-minimalistischen Serien das strukturale Eigenleben abstrakt-organischer Formmodule, die in scheinbar wiederholender Wiedergabe eine Intersubjektivität und eine Spannung zwischen Identität und Differenz vermitteln.

Den in Kiel geborenen Künstler verschlug es schon Anfang der 1960er Jahre nach Baden-Baden, wo er bis in jüngste Zeit gelebt hat und bis Anfang 1990 durch seine langjährige redaktionelle Arbeit als Kunstkritiker der in Baden-Baden erschienenen Zeitschrift „Das Kunstwerk“ national wie international bekannt wurde. Er gehörte seinerzeit als jüngstes Mitglied zu der in Baden-Baden 1967 gegründeten Gruppe SYN, die sich mit Künstlern wie Bernd Berner, Eduard Micus und Erwin Bechtold sowie Klaus Jürgen-Fischer, dem die Städtische Galerie Fruchthalle 2005 eine Einzelausstellung gewidmet hat, als „offene Gruppe“ verstand und dem „Vorrang der Kunst“ im allgemeinen wie dem Vorzug „der autonomen Malerei“ im besonderen verschrieben hatte. Obwohl er 1992 auf eine Professur für Freie Malerei an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste nach Nürnberg berufen wurde, die er bis 2008 inne hatte, blieb Rolf-Gunter Dienst der Region weiterhin treu. Auch wenn er inzwischen ein Teil des Jahres in Berlin verbringt, unterhält er nach wie vor sein Atelier in Kauffenheim im Elsaß. 2007 erhielt er zusammen mit Silvia Bächli den Hans-Thoma-Preis, den Großen Landespreis für Bildende Kunst des Landes Baden-Württemberg.

Die Schau in der Städtischen Galerie Fruchthalle zeigt das 10m in der Breite messende Gemälde „Les Voyelles“ (dt. die Vokale) aus den Jahren 2006/07, das auf ein gleichnamiges Sonett von Arthur Rimbaud zurückgeht und in der durchgängig in Reihe gehängten Präsentation bisher noch nie zu sehen war. Daneben bietet die Ausstellung im Schwerpunkt eine Retrospektive des zeichnerischen Werkes von Rolf-Gunter Dienst, das hinsichtlich Umfang und Vollständigkeit in dieser Form ebenfalls erstmals präsentiert wird. Ein Katalog mit ausgesuchten Zeichnungen der Jahre 1962 bis 2012 erscheint beim modo-Verlag Freiburg.

Die Ausstellung wird am Donnerstag, den 13. September 2012, um 19 Uhr durch Bürgermeister Arne Pfirrmann eröffnet. Die Einführung hält Galerieleiter Peter Hank, der auch den einführenden Text des Kataloges verfasst hat. Die Schau ist bis 13. Januar 2013 zu sehen.


17.05.2012 - 02.09.2012
CARLOS GRANGER und Sammlung Rastatt

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In Kooperation mit der Herbert-Weisenburger-Stiftung zeigt die Städtische Galerie Fruchthalle vom 17. Mai bis 2. September den britischen, 1933 geborenen und seit 1989 in Amsterdam lebenden Bildhauer Carlos Granger in einer konzentrierten Installationsausstellung im Obergeschoss. Daneben ist zeitgleich eine Schau mit ausgesuchten Kunstwerken der Sammlung Rastatt zu sehen, die im Erdgeschoss und im Kabinettbereich des Obergeschosses präsentiert wird.

Carlos Granger vertritt eine wichtige Position der ungegenständlichen Skulptur nach 1945. Er gehört in den 1960er Jahren zu den Künstlern, die im Umfeld der legendären Londoner St. Martin`s School of Art auf neuartige Weise Plastiken mit zeitgenössischen industriellen Materialien in einer reduzierten, vorrangig linearen Formensprache realisieren. Von 1973 bis 1982 unterbricht er seine skulpturale Tätigkeit und wendet sich der Fotografie von Stillleben und Landschaften zu, ehe er innerhalb von wenigen Jahren zu der verknappten, dabei präzise ausgearbeiteten Form von Skulptur findet, die auch heute sein Werk kennzeichnet. Granger arbeitet lange ausschließlich mit Stahl. Er fasst diese Skulpturen partiell farbig und verleiht ihnen dadurch und durch die genaue Ponderation einen elegante Note. Mit der Hinwendung zu Beton, Stahl und partiell Holz verbindet er ab Mitte der 1990er Jahre die perfekte Ausgewogenheit mit einer rauen Anmutung. Kaum kniehoch, teils als Boden- und teils als Sockelstücke präsentiert und stets dezidiert von allen Seiten zu betrachten, wirken seine konstruktiven Skulpturen zunächst kubisch und hermetisch, offenbaren dann aber ein komplexes Spiel formaler Beziehungen. Diese Skulpturen, an denen Granger mitunter mehrere Jahre gearbeitet hat, vermitteln einen genauen Blick auf unsere Welt und deren urbane Einrichtung, bisweilen lassen sie an Architektur denken. Dies trifft auch auf die neueren Skulpturen aus MDF- und Sperrholzplatten zu, die, mit einem Farbton überzogen, nun über einen spielerischen Ton verfügen und ihre räumliche Umgebung geradezu ertasten.

Carlos Granger, der schon 1970 zu einer Einzelausstellung in der Serpentine Gallery in London eingeladen wurde und seit den 1990er Jahren mehrfach in Deutschland ausgestellt hat, präsentiert die Schau auf Einladung der Herbert-Weisenburger-Stiftung. Die gezeigten Arbeiten bieten einen vertiefenden Einblick in seine zentralen Werkgruppen. Mit Carlos Granger wird ein wichtiger, konzentriert arbeitender Einzelgänger der internationalen Skulptur vorgestellt, der nach dem „Eigentlichen“ der Bildhauerei fragt.


04.02.2012 - 06.05.2012
Irene von Neuendorff - Framing. Malerei, Zeichnung, Objekte

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»Framing« ist der Titel der aktuellen Ausstellung der Künstlerin Irene von Neuendorff in der Städtischen Galerie Fruchthalle Rastatt. Mitte der 80er Jahre studierte sie an der Karlsruher Kunstakademie bei den Professoren Albrecht von Hancke, Rainer Küchenmeister und Peter Dreher.
Das englische Verb »to frame«, das viele, teilweise widersprüchliche Bedeutungen hat, nämlich formulieren, sich bilden, jemanden hereinlegen, bildet die Klammer, das verbindende Element, das die unterschiedlichen Werkgruppen, die in der Ausstellung gezeigt werden, zusammenfügt und aufeinander bezieht. Es handelt sich hier um Exponate, die einen zweiten Blick erfordern. Nichts erschließt sich im Vorbeigehen.
So handelt es sich zum Beispiel bei den Porträts aus dem Werkzyklus »Das Hitler-Projekt« größtenteils um Montagen, bei denen die Körperteile verschiedener Modelle zu einem neuen Ganzen zusammengefügt werden. In diesem Zusammenhang gewinnt der von Hannah Arendt geprägte Begriff der »Banalität des Bösen« eine neue Virulenz. Jean Paul Sartre äußert sich in seinem Hauptwerk »Das Sein und das Nichts« folgendermaßen: »Was einem Menschen durch andere Menschen zustößt und durch ihn selbst zustößt, kann nur menschlich sein.« Sein Landsmann und Kollege Jules Romains äußert sich sogar noch deutlicher: Es gäbe keine unschuldigen Opfer. Das Böse wird verstanden als Teil der menschlichen Natur. Der Hitler in uns ist also etwas, das durch rituell praktizierte Betroffenheitsheuchelei gebannt werden soll. Die Künstlerin selbst äußerte sich einmal in einer Ausstellung dezidiert und lakonisch: »Wir sind nur aus Mangel an Gelegenheit gut.« In diesem Sinne ist die Werkgruppe »Täteropfer – Opfertäter« zu verstehen.
Die mit kostbarem Meißner Porzellandekor versehenen Objekte aus der Serie »Vanitas! Vantitatum Vanitas« offenbaren sich bei näherem Hinsehen als Tierschädel; der Schädel als klassisches, hier in seiner Echtheit brutal erscheinendes Vanitas-Symbol.
Die Künstlerin bezeichnet sich selbst als »Anverwandler«: sie sammelt, recherchiert, kombiniert und präsentiert Gewohntes und inflationär Gebrauchtes neu und verleiht ihm dadurch eine neue beunruhigende Wirkung und Bedeutung. Teilweise sind die Eingriffe so minimal, dass sie – wie zum Beispiel bei den Tierpräparaten, die in Zusammenarbeit mit dem Berliner Taxidermisten Stephan Klaue entstanden sind – zunächst nicht bemerkt werden.
Das zwischen 1999 und 2005 entstandene »Hitler-Projekt« zeigt eine noch eindeutige politische Stoßrichtung. Die danach folgenden Werkkomplexe werfen auf subtilere Art anthropologische, soziologische und philosophische Fragestellungen auf. Dennoch bleibt die Frage: Ist denn nicht alles politisch?
Politik ist »jegliche Art der Einflussnahme und Gestaltung sowie die Durchsetzung von Forderungen und Zielen, sei es in privaten oder öffentlichen Bereichen.« Braucht man heute überhaupt in Zeiten medialer Übersättigung und mannigfaltigen »Erziehungsversuchen« politische Kunst? Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass das Bedürfnis nach Vermittlungsinstrumenten mit verbindlicher Position wächst – auch im Bereich der Kunst, zumal in Zeiten politischer Krisen und gesellschaftlicher Verunsicherung des »Anything goes«.
Irene von Neuendorff spielt auf diesem Instrument nicht nur mit den traditionellen Mitteln der Zeichnung und Malerei, sondern mit den Darstellungsmöglichkeiten der Installation, wobei nicht nur das Objekt selbst, sondern auch deren Kombination und Präsentation von höchster Bedeutung sind.
Die Ausstellung wird am Freitag, den 3. Februar 2012, um 19 Uhr durch Kulturbürgermeister Arne Pfirrmann eröffnet und ist bis 6. Mai 2012 zu sehen. Zu beachten sind dabei die neuen Öffnungszeiten der Galerie: Donnerstag bis Samstag 12 bis 17 Uhr und Sonntag und an Feiertagen 11 bis 17 Uhr. Die Einführung auf der Vernissage hält Galerieleiter Peter Hank. Irene von Neuendorff sowie Stefan Klaue sind bei der Eröffnung anwesend. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.


16.09.2011 - 22.01.2012
...bis jetzt.. - Jörn Kausch. Plastische Arbeiten

Pressemitteilung
Jörn Kausch, Jahrgang 1953, studierte an der Kunstakademie Karlsruhe bei Prof. Wilhelm Loth. Er lebt seit 1993 in Rastatt, wo er auch seit 1998 sein Atelier hat, und ist mit seinen Arbeiten in mehreren Ausstellungen in der Region und weit darüber hinaus in Erscheinung getreten. Aus dem figürlichen Bereich herkommend, abstrahierte sich im Laufe seines Schaffens seine Position von einer gestisch-dynamischen zu einer minimalistisch-konstruktiven Gestaltung der Objekte, wobei neben Bodenarbeiten eine besondere Bedeutung der Plastik an und vor der Wand zufällt. Der wechselvolle Entwicklungsgang des Künstlers im Anschluss an die Akademiezeit bis in die aktuelle Werkphase wird in der Ausstellung anhand exemplarischer Arbeiten dargestellt. Der Ausstellungstitel „Bis jetzt...“ versteht sich dabei ebenso zukunftsoffen wie retrospektiv.

Während der Ausstellung von Jörn Kausch ist ab 16. September aus Anlaß der Anselm-Kiefer-Ausstellung im Frieder-Burda-Museum Baden-Baden in der Städtischen Galerie Fruchthalle die Monumental-Collage „Wege der Weltweisheit: die Hermannsschlacht“ von Anselm Kiefer zu besichtigen.

Am Sonntag, den 25. September, ist im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags in Rastatt der Eintritt in die Städtische Galerie Fruchthalle frei. Außerdem findet an diesem Sonntag um 15.30 Uhr eine kostenlose Führung durch den Galerieleiter Peter Hank statt. Ansonsten gibt es öffentliche Führungen an jedem 1. Freitag im Monat um 15.30 Uhr.


13.05.2011 - 28.08.2011
REALOS - Neue Optionen der Malerei

Pressemitteilung
In Kooperation mit der Galerie Leuenroth (Frankfurt am Main), der Galerie Meier (Freiburg) und der Galerie Z (Stuttgart) werden acht Künstlerpersönlichkeiten, die der realistischen Malerei zugehören, gezeigt. Zu sehen sind rund 70, zum Teil großformatige Arbeiten von Isabelle Dutoit, Hans-Joachim Billib, Jan Dörre, Matthias Ludwig, Robert Matthes, Celso Martínez Naves, Gerhard Neumaier und Stefan S. Schmidt. Ihre unterschiedliche Herangehens- und Ausdrucksweise in der Behandlung des Wirklichkeitsbezugs macht dem Besucher der Ausstellung die große Bandbreite in Form und Motiv deutlich, welche der neue Realismus derzeit bietet. Zugleich bestehen zwischen den einzelnen Positionen Gemeinsamkeiten, die zeigen, dass die realistische Tendenz für die Malerei ungeahnte Möglichkeiten erschließt, sich mit malerischer Stilisierungskraft als eigenständiges Ausdrucksmedium gegenüber der gegenwärtigen Digitalisierung der Bildwelt zu behaupten. In den Vitrinen im Foyer der Fruchthalle wird die Schau durch Arbeiten aus der Sammlung Westermann ergänzt, die dem Fantastischen Realismus zuzurechnen sind. Zur Ausstellung ist ein Katalog im modo-Verlag Freiburg erschienen.